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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Funkgerät ein.
    Er geriet mitten in eine Unterhaltung. »… können es uns nicht leisten. Einer von euch muß umkehren. Zwei der Fahrzeuge können wir verlieren, aber nicht alle drei.«
    Das war Shute, der Forschungsdirektor der Blasenstadt und gleichzeitig der einzige Militärexperte. Die nächste Stimme, tief und sarkastisch, gehörte Rufus Doolittle, dem Biochemiker. »Was sollen wir tun, eine Münze werfen?«
    »Laß mich gehen«, sagte eine dritte Stimme gepreßt. »Das ist meine Angelegenheit.«
    Carter spürte einen Schauder der Furcht im Nacken.
    »In Ordnung, Alf. Viel Glück«, sagte Rufus. »Weidmannsheil«, fügte er dann boshaft hinzu, als wisse er, daß Carter mithörte.
    »Sorgt ihr dafür, daß die Blase repariert wird. Ich sorge dafür, daß Carter nicht zurückkommt.«
    Der letzte der Buggys wendete im großen Bogen und kehrte zur Stadt zurück. Der andere setzte seinen Weg fort. Und am Steuer saß Alf Harness, der Linguist.
     
     
    Die meisten der zwölf Männer in der Blase waren damit beschäftigt, den zehn Fuß langen Riß mit Hitzeschweißgeräten und Plastikplanen zu reparieren. Es war eine langwierige Arbeit, jedoch nicht besonders schwierig, da die Luft auf Shutes Anweisung hin aus der Blase abgelassen worden war. Die durchsichtige Plastikhaut war in Falten über den Fertighäusern zusammengesunken und bildete jetzt eine Reihe von miteinander verbundenen Zelten. Man konnte sich darunter ohne große Schwierigkeiten bewegen.
    Generalmajor Michael Shute sah den Männern bei der Arbeit zu und kam zu dem Schluß, daß sie die Lage unter Kontrolle hatten. Wie ein Soldat bei der Parade schritt er davon und beugte den Rücken sowenig wie möglich, wenn er sich unter den herabfallenden Falten hindurchbückte.
    Er blieb stehen und beobachtete Gondot, der den Lufterzeuger betätigte. Gondot bemerkte ihn und sagte, ohne aufzusehen:
    »Bürgermeister, warum haben sie Alf Carters Verfolgung allein übernehmen lassen?«
    Shute protestierte nicht gegen den Spitznamen. »Wir dürfen auf keinen Fall beide Fahrzeuge verlieren.«
    »Warum stellen Sie nicht einfach zwei Tage lang Wachen auf?«
    »Und was ist, wenn Carter die Wachen umgeht? Er scheint entschlossen zu sein, die Kuppel zu zerstören. Er würde uns mit heruntergelassenen Hosen treffen. Selbst wenn es einigen von uns gelänge, rechtzeitig ihre Schutzanzüge anzulegen, könnten wir wirklich einen zweiten Riß in der Blase verkraften?«
    Gondot hob die Hand, um sich an seinem kurzgeputzten Bart zu kratzen. Seine Fingerspitzen trafen auf den Plastikhelm, und er blickte, verdrossen drein. »Vielleicht nicht. Ich kann die Blase auffüllen, sobald Sie fertig sind, aber dann ist der Lufterzeuger leer. Wenn sie das Loch geflickt haben, bleiben uns kaum noch Luftreserven. Ein weiterer Riß würde unser Ende bedeuten.«
    Shute nickte und wandte sich ab. Draußen gab es Luft im Überschuß – tonnenweise Stickstoff und Sauerstoff; aber in der Form von Stickstoffdioxid. Der Lufterzeuger konnte es dreimal so schnell umwandeln, wie ein Mensch es verbrauchen konnte. Aber wenn es Carter noch einmal gelang, ein Loch in die Kuppel zu reißen, wäre das zu langsam.
    Aber das würde Carter nicht tun, dafür würde Alf sorgen. Für dieses Mal war die Gefahr gebannt.
    So konnte Generalmajor Shute sich also wieder seinen Sorgen um die Hintergründe dieses Zwischenfalls zuwenden.
    Er hatte seinen Bericht über diese Hintergründe schon vor einem Monat abgeschlossen. Er hatte ihn seither mehrere Male durchgelesen, und jedesmal war ihm das Geschriebene vollständig und zutreffend erschienen. Dennoch hatte er das Gefühl, daß man es hätte besser schreiben können. Er hätte den Bericht so wirkungsvoll wie möglich gestalten sollen. Was er zu sagen hatte, konnte nur einmal gesagt werden, dann würde seine Karriere beendet und seine Stimme zum Schweigen gebracht werden.
    Cousins hatte früher ein paar Romane verkauft, Schreiben war sein Hobby. Vielleicht konnte er helfen. Doch Shute widerstrebte der Gedanke, einen anderen in das Wagnis seiner Rebellion miteinzubeziehen.
    Und doch – jetzt mußte er den Bericht neu schreiben oder zumindest etwas hinzufügen. Lex Harness war tot, ermordet. John Carter würde innerhalb der nächsten beiden Tage sterben. Und alles unter Shutes Verantwortung. Alles paßte zum Bild.
    Es eilte nicht mit der Entscheidung. Es würde noch einen Monat dauern, bis die Erde in die Reichweite der Sendestation der Blasenstadt gelangte.
    Die meisten

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