Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
Hemd lag. Es spielte keine Rolle, wie sehr sie alles missverstand. Sogar seine Kleider waren hier nicht seine eigenen, er trug, was der Jademeister ihm gab; das Amulett und die Halskette waren vom ersten Augenblick an wertvoll für ihn, weil sie sein waren, weil sie sie ihm schenkte.
Und sie hatte lange, kühle Finger und die ihr eigene, drahtige, böse Piratenkraft, die sie die ganze Nacht hindurch wieder und wieder gebrauchte, zusammen mit dem breiten Mund, der in der Dunkelheit so viel weicher wirkte, der Zunge und den Zähnen, die nie weich waren. Und ihr magerer Körper, glitschig und kräftig und fordernd, ließ ihm keine Zeit, allein oder sehnsüchtig zu sein, ließ ihm nichts, bis auf das, was sie ihm freiwillig überließ.
Das brachte ihn durch die Nächte – diejenigen, in denen sie da war. Wenn sie nicht da war, hatte er dennoch ihr Bild im Kopf, die Erinnerung an ihre Berührung auf
der Haut – wenn sie nie blaue Flecken auf ihm hinterließ, dann nicht, weil sie es nicht versucht hätte – und ihren Geschmack im Mund. Sie sättigte ihn; das konnte er dem sehnsuchtsvollen Gesang der Jade entgegensetzen. Es war besser – so dachte er -, umkämpft zu sein, als einfach nur heftiges Verlangen zu spüren. Es war immer besser, nicht allein zu sein.
Er klammerte sich an sie. Sie war zu klug, seine Bedrängnis als Leidenschaft auszulegen. Und wenn sie körperlich erschöpft waren und er immer noch nicht schlief, dann schlief oft auch sie nicht, ein weiteres Geschenk, das sie ihm machte; und so lagen sie zusammen da, redeten leise miteinander, klebten aneinander, wo sie sich berührten, bis sie die ersten Geräusche von unten hörten.
Yu Shans Zimmer lag direkt über dem Durchgang, der von der Gasse auf den Hof führte; sein Fußboden war die Decke des Gangs. Dienerkammern, sagte Jiao, sodass diejenigen, die dort schliefen, hören konnten, wenn noch spät jemand ankam. Die Anspielung, dass er hier nur ein Diener war, machte ihm nichts aus; sie traf zu. Das Tor blieb ohnehin von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang verschlossen. Tong war eher eine Wache als ein Pförtner; eher eine Schutzschild als ein Willkommenszeichen.
Und doch hörten sie beide direkt unter den Brettern, auf denen sie lagen, Torangeln knarren und dann hastige Schritte. Auch Stimmengemurmel; das hörten sie deutlich, weil sie beide beim ersten Knarren des Tors völlig
still geworden waren. Sie aus uraltem Pirateninstinkt, er, weil ihre Hand auf seinem Mund lag, um ihn zum Schweigen zu bringen.
Sie zählte die Männer, als sie vorbeikamen; ihre Finger trommelten die Zahl auf seine Lippen: Eins, zwei, drei, vier. Fünf … Und dann ein Zögern, eine Unsicherheit, ein Schulterzucken: Sagen wir: fünf.
Fünf, und sie waren nur zwei; aber sie war eine Schurkin, eine Piratin, die schon aufsprang und nach dem Tao griff, den sie immer trug. Nackt und unbesorgt stand sie an der Tür, öffnete sie leicht, sah sich um und sah, dass er auf den Beinen und bereit war. Unbewaffnet, aber ebenso bereit wie sie.
Sie schlüpfte hinaus, und er folgte ihr, zu groß und schwer, um ihr leichtfüßiges Huschen nachahmen zu können; die Dielen knarrten unter seinen Füßen. Das machte nichts. Von unten drang plötzlich Lärm empor, viel Lärm, die Geräusche von Chaos und Zerstörung.
Yu Shan hoffte, dass der Jademeister klug genug sein würde, das hier seinem Haushalt zu überlassen. Meister Guangli war schon eine Weile nicht mehr jung; er liebte seinen Garten, würde ihn verteidigen wollen, sollte das aber besser nicht tun.
Nein, eindeutig nicht. Jiao rannte die Galerie entlang zur Treppe in den Hof; Yu Shan warf einen Blick über das Geländer und zählte. Ja, fünf Männer randalierten im Fackelschein. Zerbrachen die Mauern um den Teich, stießen die Bank um, zerschlugen die Statue des Wassergottes Gung; und das war nur, um Lärm zu schlagen. Sie hatten Übleres vor. Sie wollten Schaden anrichten. Sie
stanken nach bösen Absichten; es gefiel ihm nicht, dass sie Fackeln in dieses trockene Holzhaus gebracht hatten.
Sie hatten Jiao gesehen, ihr Schwert und ihre Nacktheit, und beides mit einem Ausruf willkommen geheißen. Sie freuten sich auf den Kampf – und das ausgelassene Treiben danach. Er hielt sie für Dummköpfe, in beiderlei Hinsicht.
Sie benutzte die Treppe auf der entgegengesetzten Seite des Hofs. Er legte beide Hände aufs Geländer der Galerie und schwang sich darüber.
Fiel das Doppelte seiner Körperlänge, landete barfuß im Kies und
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