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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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würde. Er hielt den Bambus fest und spürte das Erzittern, als Fleisch auf Bambus traf und, ja, durchbohrt wurde.
    Er ließ den Bambusstab aus den Händen gleiten, als Tong sich aufrichtete und brüllte wie ein Tier am Spieß; wollte hinter dem Baum Schutz suchen – aber zu spät, zu langsam. Sah die Faust nicht, die ihn niederschlug, spürte nur ihren plötzlichen Aufprall und fiel der Länge nach in den Hain, weil der Stab zu kurz war, um ihn zu schützen.
    Schwindelig von dem Schlag klammerte er sich an die Erde, die unter ihm schwankte, während Tong hinter ihm stampfte und brüllte. Instinkt oder Vernunft ließ ihn tiefer in die Schatten des Hains kriechen, während der Boden noch immer bockte wie bei einem Erdbeben. Tong würde ihn verfolgen, aber langsam; und in der Zwischenzeit konnte Yu Shan sich auf die Beine stemmen, versuchen, sich das Schwindelgefühl aus dem Kopf zu schütteln und zögernd die Seite seines Kopfes, die wie Feuer brannte, anzufassen, um das Ausmaß des Schadens zu ertasten.
    Nichts, der Knochen gab unter seinen Fingern nicht
weich nach. Gut: Also war nur sein Gehirn durchgeschüttelt. Seine Mutter hatte immer gesagt, dass man ohnehin kein Hirn zum Kämpfen brauchte.
    Tong kam zwischen den Bäumen hindurchgestapft, laut, unbeholfen und wutentbrannt. Yu Shan lernte erst noch, wie fest die Jade ihn im Griff hatte, wie er sich von anderen Menschen unterschied. Er sah diesen dunklen Hain im Mondlicht in einem grünen Schimmer, aber er sah ihn, jeden Stamm, jeden Ast und jedes herabhängende Blatt. Tong konnte anscheinend nichts von alledem sehen, sondern musste sich mit einem Arm vorantasten, während er den anderen, dunkel vor Blut, an die Brust gepresst hielt.
    Wenn Tong jetzt nicht floh, hätte Yu Shan es vielleicht tun sollen. Er war nackt und allein und weit von zu Hause weg; wenn er in dieser Stadt einen Platz hatte, an den er gehörte, dann war der bei seinem Herrn, Guangli. Wenn er jetzt zurücklief, würde Tong nicht versuchen, ihm zu folgen. Guangli würde ihm keine Vorwürfe machen. Jiao würde erleichtert sein.
    Wenn er sich leise davonschlich, würde Tong noch nicht einmal wissen, dass er geflohen war …
    Aber sie waren zwei Männer in einem Hain, allein im Dunkeln; natürlich mussten sie kämpfen.
    Er hatte nichts, womit er hätte kämpfen können, und konnte sich Tongs primitiver Stärke nicht mit leeren Händen entgegenstellen. Das hatte ihn ein einziger Schlag gelehrt. Sein Kopf dröhnte noch immer, und seine nackten Füße fanden kaum Halt auf dem Boden. Noch so ein Hieb, und es wäre aus mit ihm.

    Er brauchte eine Waffe und war von Bäumen umgeben.
    Er hatte Stein in den Knochen, Jadestärke in den Händen. Er griff nach oben, um einen Ast dort zu packen, wo er kräftig aus dem Stamm einer jungen Zypresse hervorwuchs; und zerrte.
    Und zog den Ast herunter, riss ihn einfach von dem Stamm ab, aus dem er hervorwuchs.
    Und hatte keine Zeit, über sich selbst oder über das Gewicht des Asts – so schwer und doch so leicht zu handhaben – in seinen Händen zu staunen. Natürlich hatte Tong das Geräusch gehört und sich ihm zugewandt. Vielleicht gewöhnten sich seine Augen langsam an die Schatten; er kam zwischen den Bäumen hindurch angestürmt. Yu Shan zog sich rasch zurück, aus dem Hain, hinaus ins grelle Mondlicht.
    Im Laufen streifte er Zweige und Blätter von dem Ast ab, bis er wieder einen Stab hatte, beinahe eine lange Keule, die er um seinen Kopf wirbeln lassen und mit der er nach Tong schlagen konnte, als der Mann zwischen den Bäumen hervorbrach.
    Tong sah den Ast zu spät kommen, um sich noch zu ducken, aber er riss den Arm hoch, um ihn abzuwehren: den Arm, den er vor sich gehalten hatte und der dank seiner durchbohrten Schulter blutüberströmt war. Ast und Arm trafen mit einem scheußlichen Krachen aufeinander. Es war nicht der Ast, der brach.
    Tong schrie, aber er drängte weiter vorwärts, stolperte beim Rennen und schlug beinahe hin; sein massiger Kopf prallte mit solcher Kraft auf Yu Shans Brustkorb,
dass er ihm seinerseits die Knochen hätte brechen müssen. Er raubte Yu Shan den Atem und schlug ihn wieder zu Boden.
    Dann fiel Tong auf ihn, monströs schwer und mit mörderischen Absichten; stieß sich aber beim Fallen die verletzte Schulter und schrie wieder und schien plötzlich keine Kampfkraft mehr zu haben.
    Sein Gewicht hätte beinahe genug sein können. Wäre sicher auch für jeden normalen Mann genug gewesen. Aber Yu Shan hatte herausgefunden, dass

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