Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
Vom Netzwerk:
beinahe ganz zum Kentern gebracht. Der solide Rumpf und gutes Seefahrerhandwerk hatten sie gerettet, vor allem aber, wie Han dachte, Li Tons Beherrschung seines Schiffs und seiner Mannschaft. Nichts, was Han selbst getan oder versucht hatte oder was ihm befohlen worden war, hatte dazu beigetragen.
    Er versuchte es wirklich. Der Schmerz in seiner Hand war fürchterlich, aber nicht überwältigend. Und mit seiner anderen Hand, seinen Beinen und seinem Rücken war alles in Ordnung. Er hätte sich wenigstens ein bisschen nützlich machen sollen.
    Er schleppte sich durch Wind und Wasser von einem Ende der schwankenden, schlingernden Dschunke zum anderen. Er packte mit an, so gut er konnte, zog, wenn es
ihm befohlen wurde, und wurde wieder und wieder geschlagen oder mit einem Tritt verscheucht, wenn das Tau oder die Kette sich losriss. Er konnte mit seiner rechten Hand überhaupt nicht zugreifen und hatte keine Kraft in der linken.
    Eine zerbrochene Rahe rutschte an verwickelten Tauen über Bord und brachte sie vom Kurs ab. Als man Han ein Beil reichte, damit er die Trümmer abschlagen konnte, brachte er nicht einmal das zustande. Li Ton selbst riss ihm das Beil aus der Hand, kümmerte sich mit zwei kräftigen Hieben um die Taue und versetzte Han dann einen Schlag mit dem Handrücken, sodass er über das triefende Deck flog. Wortlos – aber es waren auch keine Worte nötig.
     
    Der Sturm verschwand so rasch und seltsam, wie er geboren worden war, und überließ es der Shalla, sich in einen sicheren Hafen an einem Wasserlauf zu schleppen. Auf den Klippen lag ein Dorf, aber die Bauern hielten Abstand; als Männer auf der Suche nach Essen und Material dort hinaufkletterten, fanden sie es verlassen vor und sahen in der Ferne Gestalten durch die Reisfelder laufen.
    Sie nahmen, was sie wollten, alles, was sie finden konnten, das ihnen beim langwierigen Geschäft der Reparatur helfen konnte.
    Und jetzt kümmerte sich Li Ton darum, die Disziplin auf dem Schiff aufrechtzuerhalten, auf der an Land gezogenen Dschunke. Ein Dutzend seiner Männer waren in Hörweite, vage interessiert, schenkten allem aber nur
geringe Aufmerksamkeit, während sie zwei Planken zusammenlaschten, neue Dübel schnitzten oder eine aufgesprungene Fuge kalfaterten.
    Hinter sich konnte Han das regelmäßige Hämmern des Schmiedesklaven hören, der einen Beschlag für einen gesprungenen Mast anfertigte. Er hatte eine kleine Schmiede am Strand eingerichtet, mit einem Barren Roheisen auf einem Felsbrocken als Amboss. Han hatte versucht zu helfen, aber er war sogar kaum dazu nütze, Brennstoff für die Kohleesse zu finden, da er so wenig tragen konnte. Alles, was er in die Hand – seine eine Hand! – nahm, konnte ein anderer schneller und besser erledigen.
    Li Ton konnte ihn ebenso gut töten, da er nun weder ihm noch jemand anderem nützlich war.
     
    Li Ton ließ sich Zeit, spielte ein wenig mit seinem Publikum. Er brauchte in der Tat so lange – sprach mit Jorgan, der neben ihm stand, während seine Hände mit einem Stein seine schwere, gekrümmte Lieblingsklinge schärften -, dass sogar der Sklave Suo Lung Zeit hatte, die Arbeit zu unterbrechen, um zuzusehen. Wenigstens brach das Geräusch seines Hämmerns abrupt ab, und er war kein Mann, der jemals eine Pause machte. Han betrachtete ihn noch immer als Sklaven, obwohl seine Ketten abgeschlagen worden waren; Han betrachtete die gesamte Mannschaft als Sklaven. Sie gehörten alle dem Schiff, und das Schiff gehörte Li Ton.
    Als er endlich fertig war, schob Li Ton den Wetzstein in die Tasche und ließ die Sonne auf der Schneide des Tao
spielen, sodass es einen Moment lang aussah, als durchschnitte er das Licht selbst. Dann sah er zu Han hinab, der im steinigen Sand vor ihm kniete.
    »Es ist schade«, sagte er. »Ich war verärgert; aber ich hätte lieber den linken Daumen nehmen sollen, nicht den rechten. So, wie du bist, nützt du mir nichts.«
    Ohne weitere Umstände hob sich die Klinge in seiner Hand – so sah es zumindest für Han aus, als ob der Tao den Mann bewegte -, und die große, breite Krümmung fing das Licht wieder auf, als sie herabzusausen begann.
    Han hatte nicht vor, sich zu rühren – keinen Muskel. Seinen Daumen zu verlieren, war betäubend gewesen, bevor es entsetzlich geworden war. Diesmal würde die Betäubung keine Zeit haben, sich in Qual zu verwandeln. Ein rascher Hieb würde ihm den Kopf rauben, dann würde es vorüber sein. Er war fast dankbar.
    Die Klinge schwang, und er spürte

Weitere Kostenlose Bücher