Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains
keinen Widerstand leisten. Wenn sie beschließt, das nicht zu tun – nun, dann lass deine Drachin ruhen, und auch deine toten Mönche.
Erzähl mir von der Küste! Nun, da der Feind in Santung steht, holen wir so viele Männer wie möglich von den Stränden, aber das wird nicht reichen. Viele von ihnen werden sterben. Manche werden sich retten, in die Hügel. Sie werden Verstecke finden, und wir brauchen Wege, zu ihnen Kontakt aufzunehmen: Es ist nützlich, ja, entscheidend, Männer auf dem Festland zu behalten. Ich werde das Reich nicht aufgeben, und Taishu kann gar nicht all die Männer ernähren, die wir schon herübergebracht haben, nicht wahr?«
»Nicht für lange Zeit, Majestät. Wenn wir Bauern und Jäger aus ihnen machen, mehr Land für Reisfelder erschließen, die Wälder leerjagen und die Meere leerfischen, dann können wir sie eine Jahreszeit lang ernähren. Vielleicht auch noch den Winter hindurch, wenn wir alle hungern. Im Frühling aber? Wenn die Vorräte aufgebraucht sind, bevor die neue Ernte eingebracht wird? Wir hungern ohnehin schon alle paar Jahre. Wenn so viele Mäuler zu stopfen sind, werden wir alle verhungern.«
»Deshalb brauche ich Männer auf dem Festland – um Vorräte zu sammeln. Und Männer mit Booten, um sie herüberzuholen. In der Dunkelheit, heimlich, während meine Feinde nach ihnen Ausschau halten …«
»Natürlich, Majestät. Das kann ich tun; ich kann auch andere finden, die es ebenfalls tun werden.«
»Gut. Dann ist das deine Aufgabe. Was du auch brauchst – Männer, Vorräte, Reparaturen -, sollst du bekommen, aber du wirst etwas brauchen, was du vorzeigen kannst, ein Zeichen meiner Autorität …«
Der Kaiser zog einen Ring vom Finger. Der alte Yen schrie fast auf, zuckte davor zurück und hob in hilfloser Abwehr die Hände.
»Majestät, das ist Jade!«
»Natürlich.« Der Kaiser runzelte die Stirn, woraufhin der alte Yen sich wohl in frenetischem Entsetzen auf die Knie, aufs Gesicht, hätte werfen sollen. »Wie ich schon sagte – etwas, das du vorzeigen kannst.«
Dass ein einfacher Mann ein Stück Jade haben sollte … Und nicht nur roh und unbehauen, sondern als kaiserlichen Ring … »Nein, Majestät. Nicht den.« Der junge Kaiser hatte eindeutig keine Vorstellung von der Tragweite dessen, was er tun wollte. Er hatte vielleicht das ganze Kaiserreich durchquert, aber er hatte nie auf der anderen Seite der Wand gestanden. Der alte Yen versuchte, vernünftig zu sein, die Kränkung zu etwas zusammenzustutzen, das ein Unschuldiger verstehen würde: »Wenn irgendeiner Eurer Männer mich damit sehen würde, würde er sagen, ich hätte ihn gestohlen, und Euch meinen Kopf gleich mitschicken, wenn er den Ring zurückgibt. Es war ein guter Gedanke, aber gebt mir lieber Euer Siegel auf einem Stück Papier …«
Das kaiserliche Siegel wäre wie ein Jadering gewesen – mehr, als man erhoffen konnte, mehr, als man annehmen durfte. Doch das Privatsiegel des Kaisers, sein eigener Name in Rot auf etwas Kurzlebigem und Vergänglichem, das nur geradewegs aus seiner eigenen Hand stammen konnte, würde nicht falsch erkannt oder missbraucht werden.
»Hast du Papier?«
»Nein, Majestät.«
»Schade. Ich habe mein Privatsiegel« – natürlich hatte er das, in einem Beutel, der von seinem kunstvoll gewobenen Gürtel herabhing – »und könnte es wohl auf ein Baumblatt drücken …«
Laub würde ein oder zwei Tage halten, lange genug, um zu bekommen, was er für sein Boot am dringendsten brauchte; nicht lange genug, um eine Mannschaft zu rekrutieren, Männer, die dafür geeignet waren, hart und heimlich im Feindesland zu arbeiten. Der alte Yen war noch mit dem Versuch beschäftigt, einen taktvollen Weg zu finden, Überdenkt das zu sagen, als der Kaiser leise lachte, sich bückte und den Saum seiner Roben anhob.
Eine Handbreite vom Futter abriss.
Er sagte: »Streck die Hand aus«, und das tat der alte Yen. Der Kaiser legte ihm das Stück Seide in die Handfläche; es war das Leichteste und Weichste, was der alte Yen je berührt hatte. Die Hand des Kaisers selbst drückte die Unterseite seines Specksteinsiegels in einen kleinen Topf mit Zinnoberpaste, den er mit dem Siegel bei sich trug; indem er die freie Hand unter die des alten Yen legte, um sie zu stützen – Haut an Haut, würde er sich daran je gewöhnen? -, drückte der Kaiser sein Siegel auf die Seide.
Presste es fest darauf, wiegte es ein wenig hin und her; trennte den Speckstein vorsichtig von der Seide, sah hin und
Weitere Kostenlose Bücher