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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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brummte: »Jeder, der mein Privatsiegel kennt, wird es erkennen.«
    »Majestät, jeder, der lesen kann, wird es erkennen. Wer sonst würde es wagen?«

    »Nun ja. Halt den Regen davon fern, wenn du kannst.«
    Der alte Yen beschirmte schon mit einer langen Hand, was die andere so vorsichtig hielt, und fragte sich schon, was er damit würde erreichen können – mehr, als er versprochen hatte.
    Der Kaiser wandte sich ab, um zu seiner Mutter und seinen Generälen zurückzukehren, zu seinem Krieg und anderen Schwierigkeiten. Der alte Yen musste ihm folgen, aber der Kaiser warf einen Blick über die Schulter. »Komm nicht mit mir. Geh dort entlang« – ein Nicken zu einem engen Weg hinüber, der sich im Regen zwischen den Rhododendren hindurchschlängelte -, »so wirst du zu einem Tor kommen, an dem die Wachen dich hinauslassen werden.«
    »Äh, Majestät, ich bin mit dem General gekommen …«
    »Ich werde ihm sagen, dass ich dich weggeschickt habe. Und ich werde ihm erzählen, was du mir erzählt hast, sodass er sich von deiner Abwesenheit nicht gekränkt fühlt. Du aber, alter Yen … Du gehst einfach. Dort entlang.«
    Und der Kaiser strahlte beinahe, während er deutete, wie ein Kind, das über Geheimnisse entzückt ist, die es um keinen Preis verraten will, die ihm aber doch entschlüpfen.
     
    Der alte Yen konnte sich nicht rühren, bevor der Kaiser davongegangen war; keiner darf dem Gott-auf-Erden den Rücken zuwenden und hoffen, dies zu überleben.
    Dann war er allein und machte sich – langsam, unsicher – auf den Weg. Unbeholfen hielt er die zarte Seide
in den Händen und beschirmte sie vor dem Wasser, während er sich zwischen den Büschen hindurchzwängte, den Kopf gesenkt, um seine Hände und Füße im Auge zu behalten, zu diesem wichtigen Zeitpunkt und an diesem heiklen Ort nicht zu stolpern oder zu stürzen.
    Mit gesenktem Kopf konnte er nur den Weg, seine Hände, seine Füße sehen.
    Er konnte nicht sehen, was ihn erwartete.
     
    »Großvater!«
    Es war alles, worauf er gehofft hatte, und mehr.
    Er stand ganz still, um sicher auf den Beinen zu bleiben; und hob den Kopf, um zu sehen, wie sie auf ihn zustürzte; und wehrte sie mit den Ellenbogen ab und rief: »Vorsicht! Das hier ist kostbar …«
    »Oh, was ist das? Was hast du da?«
    Ihre Stimme klang ihm in den Ohren, ihr Körper war nur eine Armlänge entfernt. Das war unermesslich kostbar. Was er in der Hand hielt, bedeutete nur, dass einige Leben gerettet werden würden, vielleicht auch den Unterschied zwischen Hungertod und Überleben im Frühling. Was war das alles schon wert – im Vergleich zu einer Umarmung von ihr?
    Er sagte: »Dies ist das Siegel des Kaisers, das ich für vielerlei Gutes einsetzen kann. Halt dich zurück!«
    Sie schnaufte. »Ich könnte dir ein Dutzend davon verschaffen«, hielt sich aber zurück; es war ihre Art, dann und wann kurzfristig gehorsam zu sein, bis sie ihren eigenen Weg fand, das zu bekommen, was sie wollte. Diesmal war es ein Blick nach hinten, eine rasche Bewegung,
auf die hin jemand vortrat, um ihm das Siegel abzunehmen. Der alte Yen ließ es nicht gern los, aber er brauchte seine Hände. Er übergab es also jemandem, nur mit einer vagen Ahnung, wer derjenige, der es nahm, war – ein Mann mit Zopf und gelb bestickter Mütze; ein kaiserlicher Diener also -, und sie sagte: »Hui wird es aufbewahren, bis es getrocknet ist. Das wird nicht lange dauern; die Seide saugt das Öl auf. Dann wird er einen Bambus suchen, in dem du es aufgerollt verwahren kannst. Das ist sicherer als dein Ärmel, Großvater.« Genau dort hätte er es natürlich aufbewahrt.
    Und dann ergriff sie seine Handgelenke, küsste seine Handflächen, lächelte zu ihm empor und sagte: »Wie geht es dir? Erzähl mir alle Neuigkeiten, alles …«
    Nun, das würde er tun, aber erst fragte er: »Warst du es also, die den Kaiser nach mir hat schicken lassen?«
    »Natürlich!«
    »Das hast du getan? Woher wusstest du denn …?«
    »Großvater, all diese Paläste waren voll von unseren eigenen Leuten, Einwohnern von Taishu, bevor der Kaiser herkam. All seine Generäle und Ratgeber haben ihre eigenen Diener mitgebracht, aber die sind fast genauso vornehm wie ihre Herren. Das sind keine Köche oder Wäscherinnen! Also sind all diese Paläste immer noch voll von unseren eigenen Leuten, wenn es Arbeit zu tun gibt.
    Und natürlich sind sie auch voller Neuankömmlinge, voller Schreiber und Soldaten. Die haben Angst, sind erschöpft und weit weg von zu Hause, und

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