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Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains

Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie - Fox, D: Geschmiedet in Feuer und Magie - Dragon in Chains Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Fox
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hierbehalten.«
    Er war ein feister Mann, dieser Ping Wen, mit einem Bart, mit dem er gern spielte, indem er die Finger hindurchgleiten ließ. Doch seine Augen waren scharf, und
er hatte nichts Selbstgefälliges an sich. Dennoch sagte der alte Yen: »Vergebt mir, Exzellenz, aber ich muss die Nachricht weitergeben, und er muss sie hören. Sie betrifft den Sohn des Himmels selbst – und seinen Thron. Die Götter haben gut daran getan, mich ihn im Nebel finden und herbringen zu lassen; nun haben sie mir etwas Weiteres enthüllt, und ich muss ihn davon unterrichten.«
    »Mir ist bewusst«, sagte der General langsam, »dass du schon früher Seiner Kaiserlichen Majestät begegnet bist. Das hat dir die große Gnade widerfahren lassen, jetzt so weit zu kommen, Fischer. Weiter geht es für dich nicht. Wenn du etwas, irgendetwas, weißt, was mit dem Wohl des Jadethrons zu tun hat, wirst du es mir jetzt erzählen. Sonst werde ich Mittel und Wege finden, es aus dir herauszubekommen.«
    Zum ersten Mal ertappte der alte Yen sich bei einem Zögern, fühlte sich von schattenhaftem Entsetzen gestreift. War er zu weit gegangen …?
    Das war er sicher, aber seine Li-Göttin beschützte ihn offensichtlich immer noch, sogar hier an Land, obwohl das eigentlich nicht ihre Aufgabe war.
    In der Stille, in der kurzen Zeitspanne, die der General ihm zugestand, um eine Entscheidung zu fällen, kam ein Diener ins Zimmer. Ping Wen ärgerte sich über die Unterbrechung, das erkannte der alte Yen daran, wie still er saß; kein Blick, keine Geste für den Eindringling!
    Der Mann war aber einer der Seinen, einer dieser Nordländer mit ihrer ausrasierten Stirn und dem zum Zopf geflochtenen Haar. Er hätte seinen Herrn nicht ohne guten
Grund gestört. Er beugte sich hinab, um etwas in das unnachgiebige Ohr des Generals zu murmeln, und die wenigen Worte, die der alte Yen aufschnappen konnte, waren schwer vor Dialekt, von unsicherer Bedeutung; er konnte die Botschaft nur erahnen.
    Ping Wen hatte diese Schwierigkeiten nicht. Er rieb kurz die Fingerspitzen aneinander, als wolle er etwas Unangenehmes davon abstreifen. Dann sprach er.
    »Wenn ein Mann nicht aus eigener Kraft aufsteigen kann, mag sich doch ein Gott zu ihm neigen. Es scheint, dass du mehr vom Glück begünstigt bist, als ich dachte; der Sohn des Himmels hat nach dir geschickt. Komm, ich werde dich selbst hinbegleiten. Es schadet nie, den Göttern Demut zu bezeugen.«
    Er meinte – kaum verhüllt -, dass es ihm überhaupt nicht schaden würde, wie zur Entschuldigung anwesend zu sein und diese geheimnisvolle Nachricht auf die Weise selbst zu hören. Und vielleicht herauszufinden, woher der Kaiser wusste, dass ein Fischer zwischen den Palästen herumstreunte und um eine Audienz ersuchte.
    Was das betraf, so hätte der alte Yen es ihm sagen können – eine Göttin hatte geruht, sich ihm geneigt zu zeigen, geheimnisvoller oder weniger wundersam war es nicht. Aber das sollte der General ruhig selbst herausfinden. Es wäre schlechtes Benehmen gewesen, einen Mann ungebeten von Angesicht zu Angesicht mit einer Gottheit zu konfrontieren.
    Also folgte er bescheiden dem General und all den anderen Männern, ohne die der General sich anscheinend nicht bewegen konnte. Je höher man in dieser Welt vordrang,
desto mehr Menschen drängten sich um einen. Konnte der General nie allein sein? Und wenn sogar er es nicht konnte – konnte es der Kaiser?
     
    Ein weiteres Haus, noch größer und besser bewacht; aber sie waren alle gewaltig, diese Paläste. Er konnte sie kaum als Orte wahrnehmen, die von Menschenhand gebaut waren und an denen Menschen sich aufhalten sollten. Sie waren wie die Klippen, die Flüsse, der Ozean: Sie hatten die falsche Größe für Menschen.
    Er folgte dem General, der seinen eigenen Dienern folgte, die ihrerseits denen dieses Haushalts folgten, durch Tore, über Höfe und in ausgedehnte Gartenanlagen. Kieswege entlang, vorbei an Teichen und Laubengängen, zwischen süß duftenden Blumenbeeten hindurch bis zu einem Pavillon, in dem sich, ja, wahrhaftig der Kaiser aufhielt.
    Mit seiner Mutter. Ein Schreiber las ihm vor, und ein halbes Dutzend weiterer war anwesend.
    Gleichgültig, alles war gleichgültig. Kotau. Den vollführten sie alle, auch der General; der alte Yen warf sich mit der ganzen Menschenmenge nieder und schlug die Stirn auf den Holzboden des Pavillons.
    Und sie warteten, alle zusammen, bis der Kaiser den General erkannte; und was er sagte, war: »Der alte Yen. Gut. Geh mit

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