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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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“Bist du fertig?”
    “Lass uns gehen. Je eher wir Alex finden, desto eher kann ich mein altes Leben wieder aufnehmen.” Sie folgte ihm. “Du weißt doch sicher, wie ein richtiges Leben aussieht, nicht wahr? Dort unterhalten sich die Menschen miteinander, und ihre gute Laune dauert länger als eine halbe Stunde an. Dort brauchen die Leute sich auch nicht so etwas um ihre Taille zu binden.” Ungeduldig schob sie einen Farn zur Seite. “Hoffentlich hast du keine Bombe oder sonst was Schreckliches an den Gürtel gebunden.”
    Marc ging einfach weiter. “Hast du Angst, ich würde dich in die Luft jagen, Prinzessin?”
    “Nichts, was du tust, kann mich noch überraschen.” Sie blinzelte, als sie aus der Höhle traten, und atmete tief die salzige Luft ein.
    Der Himmel war blassblau, die Sonne ging gerade über dem Horizont auf. Unter ihnen lag das Meer, glatt und ruhig wie Glas.
    Tory ließ sich von Marc über die Felsbrocken helfen. Diesmal gingen sie nach links und hielten sich so eng wie möglich an die Klippen.
    Das Frühstück lag Tory wie ein Stein im Magen, sie beeilte sich, mit Marc Schritt zu halten. Wenn sie in Pavina ankamen, würde es früher Vormittag sein, wahrscheinlich waren dann überall Menschen. Sie begann zu zittern. Marc hatte recht. Wenn nur einer dieser Menschen sie erkannte, würde alles verraten sein.
    Marc wandte sich zu ihr um. “Beeil dich. Ich will früh genug dort sein, damit wir unter den vielen Marktbesuchern nicht auffallen.”
    Er ging ein wenig langsamer, Tory musste fast rennen, um mit ihm Schritt zu halten. Der Gipsverband schien eine Tonne zu wiegen, er wurde mit jedem Meter schwerer.
    “Wirst du es schaffen?”
    Ihr Arm schmerzte, und sie hatte genug. Nicht einen Schritt mehr würde sie auf dem nassen Sand gehen können. Marc war stehen geblieben und wartete auf ihre Antwort, Tory hob das Kinn. “Natürlich werde ich es schaffen. Geh weiter.”
    Als sie am Ende der Felswand angekommen waren, atmete Tory schwer, das Hemd klebte ihr am Rücken. Marc suchte den Schatten des einzigen Baumes und löste die Wasserflasche von seinem Gürtel. “Bleib hier und ruh dich aus. Ich werde nach einer Beförderung für uns suchen.” Er ging davon, und Tory sank zu Boden. Sie schlang die Arme um die Knie und legte den Kopf darauf.
    Sie war nicht geschaffen für diese Art von Abenteuern, sie wollte nur ihren Bruder zurückhaben. Dann wollte sie in die Zivilisation zurückkehren, zu ihrem Bett. Sie wollte richtiges Essen, ein Messer und eine Gabel. Sie wollte einen netten, normalen, vernünftigen Mann.
    Sie hob den Kopf und griff nach der Flasche. Das Wasser war lauwarm und schmeckte ein wenig nach Schwefel, aber sie nahm einen großen Schluck, ehe sie die Flasche wieder verschloss.
    Als Marc endlich zurückkam, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Er trug eine beigefarbene Leinenjacke über seinem schwarzen T-Shirt und der schwarzen Jeans. Eigentlich hätte die zerknitterte Jacke lächerlich aussehen müssen, doch an ihm sah sie aus, als sei er gerade aus einem eleganten Modegeschäft gekommen. Er hatte die Ärmel hochgeschoben und zeigte seine kräftigen gebräunten Unterarme. Von dem Waffenarsenal, das er mit sich trug, war nichts zu sehen.
    “Ich hatte Glück, komm.” Er zog sie auf die Beine und befestigte die Wasserflasche wieder an seinem Gürtel. “Ich habe einen Farmer gefunden, der mir seinen Truck verkauft hat. In einer halben Stunde sind wir in Pavina.”
    An der Hand zog er sie den sandigen Hügel hinauf, und erst als sie ebenen Boden erreicht hatten, ließ er sie los. Der Truck stand im Schatten eines kleinen Orangenhaines und sah aus, als hätte er schon einige Kriege überstanden.
    Tory warf einen zweifelnden Blick auf den Wagen, ehe sie einstieg und den Müll, der im Inneren lag, mit dem Fuß beiseitestieß. Sie zog die Nase kraus. Marc musste die Tür zweimal zuschlagen, damit sie schloss.
    Die Fenster ließen sich nicht öffnen, und der Geruch nach Knoblauch und Wein war erstickend. Die Sonne brannte durch das Fenster, als Marc losfuhr. Er steuerte mit einer Hand und warf ihr einen kurzen Blick von der Seite zu. Tory sah zu den Weinbergen am Rande der unbefestigten Straße.
    “Was werden wir tun, wenn wir Alex gefunden haben?”, fragte sie.
    “Wenn wir genau wissen, wo er ist, dann wirst du mit dem Truck zu der Stelle zurückfahren, wo ich dich abgeholt habe. Du wirst in die Grotte gehen und dort auf uns warten. Sobald Lynx und ich dort sind, setze ich mich mit

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