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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Angelo in Verbindung, der holt uns ab.”
    “Wenn du das so sagst, klingt das alles ganz einfach.” Sie sah ihn eindringlich an. “Aber so einfach wird es nicht sein, nicht wahr?” Ihr Hals wurde eng, Tränen traten in ihre Augen. “Sie halten ihn irgendwo gefangen, und er ist schwer verletzt.”
    Marc griff nach ihrer Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. “Er ist für solche Sachen ausgebildet worden, Victoria. Vertrau mir, wir werden ihn rausholen.”
    Tory umklammerte seine Hand. “Versprichst du es mir?”
    Noch einmal drückte er ihre Hand, dann ließ er sie los und legte beide Hände um das Steuer des Wagens, der jetzt über Kopfsteinpflaster holperte. “Ich verspreche es.”
    Sie glaubte ihm. Der Himmel stehe mir bei, dachte sie, ich glaube daran, dass er Alex aus seinem Gefängnis befreien wird.
    Marc lenkte den Wagen zwischen einen großen Lastwagen voller Orangen und einen Wagen, auf dessen Außenfläche eine Weinflasche gemalt war. Er legte ihr die Hand auf die Schulter, als sie die Tür öffnen wollte.
    “Denk daran, wir sind nur ein paar Touristen, die sich den Markt ansehen wollen. Ich möchte, dass du so nahe wie möglich bei mir bleibst. Es wird alles gut gehen. Und in dem Augenblick, wo wir wissen, wo Alex gefangen gehalten wird, sagst du mir gleich Bescheid. Geh langsam, sieh dich um. Und sieh um Himmels willen nicht so verängstigt drein.”
    “Ich bin verängstigt! Und wenn nun …?”
    Er zog sie in seine Arme und küsste sie. Dieser Kuss war so ganz anders als alle seine anderen Küsse vorher, und Tory fühlte, wie das Blut in ihren Ohren rauschte.
    Als sich seine Lippen wieder von ihren lösten, hätte sie ihn beinahe um noch einen Kuss gebeten, doch er schob ihr den Wagenschlüssel in die Hand, dann lehnte er sich zurück. “Wir werden beobachtet, das sollte sie eigentlich ablenken”, meinte er.
    “Du … du hast mich nur so geküsst, weil wir beobachtet werden?”
    Marc zog seine Jacke zurecht, damit man seine Bewaffnung nicht erkennen konnte. “So etwas nennt man Tarnung, Prinzessin.”
    “Ich weiß nicht, wo ich den Schlüssel aufbewahren soll.” Sie war so wütend auf ihn, dass sie ihre Angst vergessen hatte.
    Marc nahm ihr den Schlüssel aus der Hand und versteckte ihn unter dem Sitz. “Hier ist er wahrscheinlich besser aufgehoben. Sollten wir aus irgendeinem Grund getrennt werden, dann kommst du so schnell wie möglich hierher und fährst los. Verstanden?”
    Victoria nickte. Sie reckte sich, als Marc ausstieg, um den Wagen herumkam und ihr beim Aussteigen half. Wenn das hier alles vorbei war, würde sie so weit von ihm weglaufen, wie sie konnte.
    Sie wurden von der Menschenmenge auf dem Markt hin und her geschoben. In den engen Straßen war kein Autoverkehr erlaubt. Victoria drängte sich an Marc, sie ließen sich auf die Piazza schieben, wo der Marktbetrieb schon in vollem Gang war.
    Es duftete nach Orangen, Knoblauch und Wein, vermischt mit Schweißgeruch, die Sonne brannte heiß. Auf den Ständen mischte sich das helle Gelb der Zitronen mit dem Grün der Weintrauben und dem Schwarz der Oliven. Einige Stände waren überladen mit Früchten, an anderen wurde frischer Fisch verkauft. Einheimische Frauen priesen ihre Handarbeiten an.
    Niemand sprach, alle schienen zu schreien. Sie riefen sich etwas zu, lachten und gestikulierten mit Händen und Füßen. Tory gefiel es, sie fühlte sich eigenartig lebendig in dieser Menschenmenge, neben dem Mann, der ihr Leben in seiner Hand hielt.
    Marc würde Alex finden. Torys Herz klopfte laut, als er ihre Hand nahm. Sie würde Marc Savin später vielleicht nie wiedersehen, aber an diesen Tag würde sie sich immer erinnern.
    Marc blickte auf sie hinunter. “Ist alles in Ordnung?”
    Tory nickte. “Beobachtet uns jemand?”
    “Ein paar hundert Menschen.” Er lachte belustigt.
    “Dann ist es wohl besser, wenn du mich küsst.”
    “Ja, da hast du sicher recht.” Er lehnte sich gegen eine Wand und zog sie in die Arme. Sein Kuss ließ ihre Knie weich werden.
    “Glaubst du, es ist jetzt genug?”, fragte sie ein wenig atemlos, als er sie schließlich wieder freigab.
    Er machte sich nicht einmal die Mühe, sich umzusehen. “Ein Kuss mehr wird wohl nicht schaden”, meinte er mit ein wenig rauer Stimme, dann beugte er sich wieder zu ihr hinunter.
    Tory schloss die Augen und vergaß alles andere um sich herum. Es war beinahe so, als wären sie ganz allein auf der Welt. Als er sie endlich losließ, atmeten sie beide heftig.

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