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Gesetz der Lust

Gesetz der Lust

Titel: Gesetz der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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einem Monat hatte sie nichts mehr von Alex gehört. Er war unterwegs zu irgendeiner Mission, aber diesmal hatte sie keine Angst um ihn. Deshalb nahm sie an, dass es ihm gut ging.
    Sie hatte den üblichen Brief von ihm bekommen, und sie hatte ihn auch nicht geöffnet, wie er es ihr gesagt hatte. Vergeblich hatte sie auf ihn eingeredet, sich eine andere Arbeit zu suchen. Sie hoffte, wenn er von dem Baby erführe, würde er es sich noch einmal überlegen.
    Sie stocherte in ihrem Salat und schüttelte dann den Kopf. Alex liebte seine Arbeit, genau wie Marc. Keiner von beiden würde aufhören, Gangster zu verfolgen – nicht für sie und auch nicht für das Baby.
    Also würde sie die Existenz dieses Babys so lange geheim halten, wie sie konnte. Dann würde sie Alex zur Geheimhaltung verpflichten. Marc durfte es nie erfahren.
    Tory goss gerade den Rest der Suppe in den Ausguss, als es an der Tür klopfte. Sie stöhnte. Schon wieder dieser schreckliche Mann, der über ihr wohnte. Immer suchte er nach einer Ausrede, sie zu besuchen, wahrscheinlich wollte er sich diesmal Zucker ausborgen. Er begriff einfach nicht, dass sie nichts von ihm wissen wollte.
    Mit bitterbösem Gesicht riss sie die Tür auf. Sie würde dafür sorgen, dass er sie nicht wieder belästigte.
    Doch es war nicht ihr Nachbar, der vor der Tür stand.
    “Wie ich sehe, ist der Gipsverband ab.” Marcs Augen waren ganz dunkel, als er sie eindringlich ansah. “Darf ich reinkommen?”
    “Natürlich.” Tory trat einen Schritt zurück und schloss dann die Tür hinter ihm. Ihre wildesten Hoffnungen und ihre größten Ängste hatten sich erfüllt. Er sah sich um, dann ruhten seine Blicke wieder auf ihrem Gesicht. “Du siehst gut aus. Wie geht es dir?”
    “Gut. Was tust du hier?” Verlegen zupfte sie an ihrer Jacke. Marc sah, wie eine kleine Ader an ihrem Hals heftig pulsierte. Das Haar hatte sie zu einem ordentlichen Knoten im Nacken hochgesteckt, dazu trug sie kleine Perlohrringe.
    Er schob die Erinnerungen beiseite, die ihn all die Wochen verfolgt hatten. Schmerzlich dachte er daran, wie ihre seidenweiche Haut unter dem etwas konservativen Kostüm aussah. Und ganz genau konnte er sich noch vorstellen, wie herrlich ihr Haar war, wenn sie es offen trug – und wie es sich auf seinem Körper angefühlt hatte. Seine Finger zuckten, er steckte beide Hände tief in die Hosentaschen, um sie nicht zu berühren.
    Er hatte die Erinnerungen an ihre Küsse nicht auslöschen können und auch nicht ihren Duft auf seiner Haut.
    Er fühlte Victorias Blicke in seinem Rücken, als er ruhelos im Zimmer hin und her ging. Sein Hals war eng, weil er zum ersten Mal in seinem Leben nicht wusste, wie er das, was er fühlte, in Worte kleiden sollte. Worte, die sie verstand, Worte, die sie ihm glauben würde. Er ballte die Hände in seinen Hosentaschen zu Fäusten.
    Tory sah, dass er wie ein gefangener Panther in dem Zimmer hin und her lief. Er hinkte noch ein wenig, und wenn sie die Augen schloss, sah sie wieder die Wunde vor sich, die die Kugel in sein Bein gerissen hatte. Sie biss sich auf die Lippe, um nicht aufzuschreien.
    Marc nahm ein Bild in einem silbernen Rahmen in die Hand. “Deine Großmutter?”
    Tory nickte. Was tat er hier? Ihre Finger zuckten, weil sie so gern sein dunkles Haar berührt hätte, das ihm im Nacken bis auf den Kragen hing. Der Duft seines Aftershaves stieg ihr in die Nase.
    Tory knipste die Lampe neben sich an, dann setzte sie sich auf das Sofa und nahm ein Kissen auf ihren Schoß.
    In dem sanften Schein der Lampe lag sein Gesicht im Schatten und hob seine Konturen noch hervor. Er sah so umwerfend aus, und mit überdeutlicher Klarheit erinnerte sie sich daran, wie sein nackter Körper sich angefühlt hatte, als er sich an sie drängte. Sie musste schlucken und wandte schnell den Blick ab.
    Seine gebräunte Haut mitten im Winter sagte ihr, dass er irgendwo gewesen war, wo die Sonne schien. “Du bist nach Marezzo zurückgefahren, nicht wahr?” Sie konnte ihren etwas vorwurfsvollen Ton nicht unterdrücken, ihr Blick wanderte zu der kleinen weißen Narbe an seiner Stirn, wo die Kugel ihn getroffen hatte.
    “Der Job musste beendet werden.” Noch einmal ging er durch das Zimmer, dann setzte er sich neben sie.
    Am liebsten wäre sie mit der Hand über seinen Körper gefahren, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. Sie umklammerte das Kissen auf ihrem Schoß. Es ging sie nichts an, wenn er sein Leben aufs Spiel setzen wollte. Sie blickte in

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