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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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auf.
    „Glaube mir, meine Kleine.“ Søren strich besitzergreifend mit der Hand von ihrem Nacken über ihren Rücken. „Ich schicke dich vielleicht weg, aber ich werde dir einen Abschied bereiten, den du den ganzen Sommer über nicht vergessen wirst.“
    Michael wartete vor dem Büro von Father S. und hoffte, dass er genau das tun sollte. Er saß auf der Bank, hatte die Füße auf sein Skateboard gestellt und rollte es gedankenlos vor und zurück, während er sich jedes Wort ins Gedächtnis rief, das Nora und Father S. gesagt hatten. Der Priester, der zum Bischof gewählt werden würde, müsste umziehen. Father S. stand auf der Liste möglicher Kandidaten für diese Aufgabe. Father S. wollte, dass er und Nora den Sommer über wegfuhren. Er, Michael, sollte den ganzen Sommer mit Nora Sutherlin verbringen.
    Den gesamten Sommer … mit Nora Sutherlin …
    Michael hatte Träume, die so ausgingen. Gerade erst letzte Nacht hatte er etwas in dieser Art geträumt.
    Nora trat mit einem Lächeln aus dem Priesterbüro.
    „Gut. Ich bin froh, dass du gewartet hast. Soll ich dich nach Hause bringen?“
    Michael zuckte mit den Schultern und stand auf. Er konnte es immer noch nicht glauben – ein Jahr, ohne dass sie auch nur ein einziges Wort miteinander gewechselt hatten, und jetzt bot sie ihm an, ihn nach Hause zu fahren?
    „Gerne. Danke.“
    Der Parkplatz war leer bis auf ein glänzendes zweisitziges Cabriolet.
    „Gefällt es dir?“ Nora drückte auf den Knopf an ihrem Schlüssel, um die Türverriegelung zu öffnen.
    „Ja. Der ist super.“ Michael ging einmal um das Auto herum. Er biss sich auf die Lippe und unterdrückte ein Lachen, als er Noras Wunschkennzeichen sah: NC-17 – mit diesem Kürzel kennzeichnete die Prüfstelle Filme, die nicht jugendfrei waren.
    Nora stand vor ihrem Auto und musterte es.
    „Ich habe es mir letzten Monat als Belohnung geschenkt. Er ist natürlich nicht so schön wie mein Aston Martin, aber andererseits ist ein BMW Z4 Roadster auch nichts, worüber man die Nase rümpfen kann. Ich bin ein großer Fan deutscher Ingenieurskunst.“
    Michael ließ seinen Blick über ihren festen, kurvigen Körper gleiten – so viel zum Thema vollendete deutsche Ingenieurskunst. Er wollte das gerade laut sagen, weil er wusste, sie würde über dieses Kompliment wegen der Anspielung auf ihre deutsche Herkunft lachen, aber wie immer kamen ihm die Worte nicht über die Lippen.
    „Hier, du fährst.“ Sie warf ihm den Schlüssel zu.
    Michael streckte die Hand aus und fing den Schlüssel mit den Fingerspitzen.
    „Du willst, dass ich deinen brandneuen BMW fahre?“
    „Du hast doch einen Führerschein, oder?“ Sie öffnete die Beifahrertür und schaute ihn über das Wagendach hinweg an. „Und angesichts der Tatsache, dass ich dich in meinen Körper hineingelassen habe, ist es doch gar nicht so weit hergeholt, dass ich dich auch mein Auto fahren lasse, oder?“
    Sie ließ sich auf den Sitz gleiten und schloss die Tür.
    Bei ihren Worten waren Michaels Knie ganz weich geworden. Mit einem tiefen Atemzug öffnete er die Fahrertür. Er legte sein Skateboard hinter den Sitz und ließ sich andächtig hinter dem Lenkrad nieder.
    Während er das Auto startete und vom Parkplatz fuhr, sagte Nora: „Lass uns reden.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu. „Okay, du fährst, also solltest du nicht reden. Aber du kannst mir zuhören.“
    „Bitte sag nur nicht …“
    „Nur nicht was?“
    „Nur nicht wieder so Sachen wie eben, sonst baue ich auf der Stelle einen Unfall.“
    Nora lachte und drückte seinen Oberschenkel.
    „Okay, Engel, wenn du darauf bestehst, verspreche ich, nicht über die Nacht zu sprechen, in der ich dich gefesselt und deiner Jungfräulichkeit beraubt habe.“
    „Nora, bitte“, flehte er. Es gefiel ihm, dass sie ihn immer noch Engel nannte. Außer ihr tat das niemand.
    „Gut, ich benehme mich. Zumindest für den Moment. Wie auch immer, hier ist der Deal: Søren will, dass wir den Sommer über verreisen, damit er sich um einige Sachen kümmern kann. Ich denke, er weiß, wenn jemand anfängt, mir nachzuspionieren, würde ich demjenigen gehörig in den Arsch treten. Und das wäre in dieser Situation zugegebenermaßen nicht sonderlich hilfreich.“
    „Vermutlich nicht.“
    „Und wenn man bedenkt, dass ich in der Nacht, als ich mit dir zusammen war, Unzucht mit Minderjährigen betrieben habe … nun ja, ich denke, er versucht, mich so weit wie möglich aus der ganzen Sache herauszuhalten. Und

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