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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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seine Ängste schwinden … Mit Griffin in sich war es ihm vollkommen egal, was sein Vater dachte. Was irgendjemand dachte. Auf keinen Fall konnte das hier falsch sein. Und davon würde ihn auch niemand jemals überzeugen können.
    Je stärker Griffins Stöße wurden, desto mehr presste er eine Hand in Michaels Bauch.
    „Mein Gott, Mick“, keuchte er an seinem Ohr. „So hat es sich noch nie angefühlt. Und es liegt nicht …“
    Nicht an dem fehlenden Kondom. Michael wusste, was Griffin meinte. Aber er musste es nicht aussprechen. Griffins Körper sagte es, seine Hand, die Michael festhielt, als würde die Welt zu einem Ende kommen, seine Lippen, die nicht aufhören konnten,seinen Nacken und seine Schultern zu küssen, seine verzweifelten Atemzüge, die ein Spiegel von Michaels waren.
    Michael spürte, wie die Muskeln in Griffins Oberschenkeln hart wie Stahlseile wurden. Griffin stieß noch einmal, zweimal zu und kam mit dem letzten Stoß, den Mund fest auf Michaels Ohr gepresst. Michael stöhnte in überraschter Lust auf, als er spürte, wie Griffin sich in ihm ergoss.
    Griffin blieb ein paar Minuten oder ein paar Stunden in ihm – Michael war zu erschöpft, um es sagen zu können. Er verspürte den ersten Anflug von Unbehagen. Was sollte er sagen? Würde es jetzt komisch zwischen ihnen, weil sie miteinander geschlafen hatten? Was passierte nun?
    Griffin schlang einen starken Arm um Michaels Brust und hielt ihn fest.
    „Ich will dich besitzen“, flüsterte er Michael ins Ohr.
    Michael lächelte und wusste zum ersten Mal in seinem Leben genau, was er zu sagen hatte und wie.
    „Das tust du bereits.“
    „Ellie? Was um Himmels willen machst du hier?“ Noras Mutter, Schwester Mary John, trat vor und zog Nora in eine Umarmung, die Nora kurz und flüchtig erwiderte, bevor sie verlegen einen Schritt zurücktrat.
    „Das ist eine lange Geschichte. Wie geht es dir, Mom?“
    Nora fühlte den Blick ihrer Mutter auf ihrem Gesicht, fühlte, wie sie intensiv gemustert wurde. Sie erwiderte den Blick mit neutraler Miene. Die Zeit war gut zu ihrer Mutter gewesen. Sie sah glatte zehn Jahre jünger aus als zweiundfünfzig. Natürlich strotzten die abgeschieden lebenden Nonnen nur so vor Gesundheit. Ihr Leben war so reglementiert und von allem Stress der Welt abgeschnitten, dass viele der Nonnen im Orden von Noras Mutter weit über neunzig wurden und auch in ihren letzten Lebensjahren noch aktiv am Ordensleben teilnahmen.
    „Mir geht es gut. Sehr gut. Komm, wir gehen ein Stück, ja?“
    „Sicher.“ Nora folgte ihrer Mutter durch das Tor und in dasMutterhaus des Klosters. Auf dem Weg kamen sie an einem Schild vorbei, welches darauf hinwies, dass es Männern generell verboten war, das Klostergrundstück zu betreten. Keine Männer – nicht einmal Priester. Das war der Grund gewesen, warum Nora hierher geflohen war, nachdem sie Søren verlassen hatte. Sosehr er sie auch hatte zurückhaben wollen, er hätte es nie gewagt, einen Fuß hierher zu setzen. Manchmal war sie nachts in der winzigen Zelle aufgewacht, die man ihr zugeteilt hatte, und hatte sich vorgestellt, dass er vor dem Tor der Abtei auf sie wartete. Sie hätte schwören können, mehr als einmal das einzigartige Dröhnen seines Motorrads gehört zu haben. Die ganze Zeit, in der sie getrennt gewesen waren, hatte er genau gewusst, wo sie steckte.
    „Wie geht es dir, Ellie?“, fragte ihre Mutter, als sie durch die Hintertür gingen und den Garten betraten.
    „Sehr gut. Hervorragend sogar. Ich habe letztes Jahr angefangen, mit einem neuen Lektor zu arbeiten. Das neue Buch hat es auf alle wichtigen Bestsellerlisten geschafft.“
    „Das freut mich für dich.“
    Der gelassene Ton ihrer Mutter ließ Nora innerlich zusammenzucken. Das freut mich für dich . Nicht das freut mich . Ihre Mutter mochte das Thema ihrer Bücher nicht – und würde es auch nie tun.
    „Mein neuer Roman könnte dir gefallen. Es gibt darin fast keinen Sex. Also zumindest im Vergleich mit meinen sonstigen Sachen.“
    „Das ist ungewohnt für dich. Wie kam es dazu?“
    Nora zuckte mit den Schultern und schwieg. Aus dem Augenwinkel betrachtete sie ihre Mutter. Sie hasste es, wie ähnlich sie einander sahen – die gleiche kleine, gerade Nase, die gleichen ausdrucksvollen Augen, die gleiche blasse Haut.
    „Keine Ahnung. Ich spiele ein wenig herum, probiere, anders zu schreiben, erweitere meinen Horizont …“ Nora schüttelte innerlich den Kopf. Gott, ihre nichtssagenden Antworten klangen, als

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