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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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geworden.“
    „Nora Sutherlin hat Vanilla-Sex ausprobiert? Darüber muss ich mehr hören.“
    Griffin streckte sich auf der Seite aus und klopfte spielerisch neben sich auf die Matratze. Nora verdrehte die Augen und legte sich zu ihm ins Bett.
    „Ist keine große Sache. Ich hab’s probiert. Es hat mir nicht gefallen. Ich hab damit aufgehört.“
    „Warum? Vanilla-Sex ist zwar langweilig, aber es ist nicht schwer. Du bist das Mädchen. Du liegst einfach da und tust so, als würde es dir gefallen.“
    So tun, als würde es ihr gefallen … das war das Problem. Sie musste nicht so tun … Nora schloss die Augen. Für eine Sekunde war sie nicht mehr in Griffins Bett … sie war in ihrem Bett zu Hause … mit Wesley. Sie küssten sich, ihre nackten Oberkörper pressten sich aneinander. Mit seiner Hand strich er über ihr Haar, streichelte ihre Arme. Sie küsste seinen Hals und die muskulösen Schultern. Er war so jung, so schön und immer noch Jungfrau. Und doch war er bereit und gewillt, ihr seine Jungfräulichkeit zu opfern. Und sie wollte sie, wollte ihn … und nicht wegen seines Körpers oder zum Vergnügen und nicht wegen des Sex’. Sondern für etwas so viel Tieferes und Angsteinflößenderes, dass sie ihn hatte gehen lassen, anstatt ihn zu verführen.
    „Es ist schwer zu erklären“, sagte sie und öffnete die Augen. „Vanilla funktioniert für mich einfach nicht.“
    „Es ist überhaupt nicht schwer zu verstehen – Vanilla ist langweilig“, erwiderte Griffin. „Also was dann? Enthaltsamkeit?“
    „Darüber solltest du keine Witze machen. Fessel mich einfach,fick mich in den Arsch, nenn mich eine Schlampe und pass auf die Schnitte auf.“
    Griffin grinste. „Yes, Ma’am.“
    „Ha!“, sagte sie. „Ich bin immer noch top.“
    Griffin hob eine Augenbraue, und Nora wusste, dass sie in Schwierigkeiten steckte – in guten Schwierigkeiten.
    Eine Sekunde später hatte er sie auf den Bauch geworfen und riss ihr die restlichen Klamotten vom Leib. Aus der Ecke neben dem Bett holte er einen Lederriemen hervor und schnappte sich zwei Paar Fesseln vom Nachttisch. Mit geübten Handbewegungen legte er sie ihr um Hand- und Fußgelenke, band ihre Hände an den Bettpfosten fest und fesselte ihre Beine an eine Spreizstange.
    Nora stöhnte vor Vergnügen, als Griffin ihren Körper für sich vorbereitete – sie würde ihn später fragen, was für ein Gleitmittel er benutzte, denn es fühlte sich unglaublich gut an. Dann stieß er vorsichtig in sie hinein. Sie spürte die Wolle seines Kilts auf ihrer nackten Haut. In dieser Sekunde beschloss Nora, ihren nächsten Urlaub in Schottland zu verbringen.
    Das hier bin ich, rief sie sich ins Gedächtnis. Sie war eine Switch. Griffin würde sie den ganzen Sommer über dominieren. Und sie würde den ganzen Sommer über Michael dominieren. Sie hatte das Beste aus beiden Welten und keinerlei Vanilla-Sex. Kein Blick in große, braune Augen mit goldenen Sprenkeln, bei dem ihr das Wort „Wesley“ über die Lippen glitt statt „Meister“. Kein einander Halten, während sie sich liebten und das einzig Feuchte zwischen ihnen Schweiß war und nicht Blut. Sex war Sex. Schmerz war Schmerz. Und Wesley und dieser Teil von ihr waren Vergangenheit.
    Griffin bewegte sich weiter in ihr. Nora drückte ihr Gesicht an ihren Arm und flüsterte Wesleys Namen in die Laken.

6. KAPITEL
    Michael saß auf der Veranda vor seinem Haus und wartete auf die von Nora versprochene Mitfahrgelegenheit. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er in ein paar Minuten zu einer Farm in Upstate New York gebracht würde, um dort den Sommer mit Nora Sutherlin und ihrem perversen Freund Griffin zu verbringen. Er gewöhnte sich langsam daran, den Begriff „pervers“ so zu benutzen, wie er ursprünglich gemeint war – vom Lateinischen „perversio“, Verdrehung oder Umkehrung – und nicht mit dem negativen Beigeschmack, den er im alltäglichen Sprachgebrauch hatte.
    Die Sache mit Griffin bereitete ihm ein wenig Sorgen. Nora kannte er seit über einem Jahr, kannte sie sogar im biblischen Sinne. Sie hatten seit ihrer gemeinsamen Nacht nicht viel miteinander gesprochen, aber er fühlte sich in ihrer Gegenwart wohl. Nun ja, so wohl, wie er sich überhaupt in der Gegenwart eines anderen Menschen fühlen konnte. Dieser Griffin hingegen … es könnte doch sein, dass er ihn hasste? Immerhin sollte Nora ihn diesen Sommer über ausbilden. Vielleicht gefiel Griffin die Vorstellung nicht, sie mit jemandem zu teilen,

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