Gesetze der Lust
war.
„Eleanor.“ Die Stimme ihrer Mutter klang plötzlich so süß wie Zucker. „Mary Rose hat mir erzählt, dass der neue Priester sehr gut aussehen soll.“
Nora verdrehte die Augen, schlug die Bettdecke zurück und funkelte ihre Mutter an.
„Mom, er ist ein Priester. Das ist eklig.“
Aber ihre Mutter fuhr fort.
„Und er fährt Motorrad.“
Das erregte ihre Aufmerksamkeit.
„Was für eins? Nicht so eine hässliche Maschine aus Japan, oder?“ Von ihrem Vater hatte sie nicht viel gelernt, aber er hatte ihr alles über Autos und Motorräder beigebracht.
Ihre Mutter schüttelte den Kopf und tippte sich mit dem Zeigefinger ans Kinn. „Ich weiß nicht mehr, wie es hieß. Irgendetwas italienisch Klingendes. Du….“
„Eine Ducati?“
„Ja, so hieß sie.“
Nora erinnerte sich, dass ihr Herz in diesem Moment ein kleines bisschen schneller geschlagen hatte. Ein gut aussehender katholischer Priester, der das beste, schnellste, boshafteste Motorrad fuhr, das man mit Geld kaufen konnte? Das musste sie sehen, um es zu glauben.
„Na gut“, sagte sie und warf die Decke beiseite. „Ich komme.“Nora kam heftig und ließ sich auf die Haube ihres Aston Martin sinken, während Griffin noch ein paar Mal zustieß, bevor er sich aus ihr herauszog und ihr die Hände losband.
„Das war eine gute Idee“, sagte er und zog sie zu sich heran. „Ich habe noch nie auf einem Aston Martin gefickt. Das ist was fürs Familienalbum“, sagte er.
„Ich auch nicht. Oder in einem. Mit Zach war ich einmal nah dran. Er stand auf dieses Auto.“
„Zach?“ Griffin rollte das Kondom ab und zog den Reißverschluss seiner Hose zu.
„Mr Blue Eyes, weißt du nicht mehr? Mein unglaublich heißer jüdischer Redakteur, der mich für seine Frau verlassen hat?“
„Stimmt ja, der. Ich denke, er stand vor allem auf dich. Das Auto war nur ein Bonus.“
„Sie ist ja auch eine sehr schöne Lady.“ Nora fuhr mit den Händen über den glänzenden Lack der Motorhaube. Der Aston Martin war ein Geschenk von einem Liebhaber gewesen – ein Mitglied einer reichen Familie aus dem Mittleren Osten, der nur alle paar Monate in die Staaten kam, um seine streng geheimen Leidenschaften mit einer weiblichen Domina auszuleben. Ein umwerfender Mann. Er liebte es, nach dem Sex arabische Gedichte mit seinen Fingern auf ihren Körper zu malen. Nach ihrer ersten gemeinsamen Woche damals vor drei Jahren hatte sie den Aston Martin als „kleines Dankeschön“ bekommen. „Sie ist mein Baby.“
„Warum musste ich sie dann hier rauffahren und aufbocken?“, fragte Griffin und ging einmal um das Auto herum.
Nora küsste ihre Fingerspitze und berührte damit die Motorhaube. Als ihr die Flecken auf dem feuerroten Lack ins Auge fielen, nahm sie ihr Shirt und polierte mit viel Liebe und Sorgfalt alle Spuren von ihr und Griffin fort.
„Ich will sie Wes schenken, meinem ehemaligen Mitbewohner.“
„Du hattest einen Mitbewohner?“
„Eher einen Praktikanten, der bei mir gelebt hat. Hab ich dir nie erzählt. Ein zauberhafter Junge. Du hättest versucht, ihn zu ficken.“
„Das stimmt vermutlich. Was ist aus diesem umwerfenden Praktikanten geworden?“
Nora seufzte schwer. „Er hat sich in mich verliebt. Schlimme Situation. Ich musste ihn gehen lassen.“ Sie versuchte, cool zu klingen, aber sie merkte, dass Griffin ihr das nicht abkaufte.
„Klingt, als wäre er nicht der Einzige, der sich verliebt hatte.“ Er warf ihr einen bedeutungsvollen Blick zu.
„Griff, du bist zu hübsch, um auch klug zu sein.“
Nora hatte den finsteren Blick verdient, mit dem er sie bedachte.
„Hast du noch Kontakt zu ihm?“
„Er ruft öfter an, aber ich gehe nicht ran. Ich weiß nur, dass er sich an der Yorke abgemeldet hat und zurück nach Kentucky gezogen ist.“
„Suchst du ihn manchmal bei Google? Oder guckst du, was er auf Facebook oder Twitter so treibt?“
Nora schüttelte den Kopf. „Ich war schon oft in Versuchung, aber ich habe Angst. Was, wenn er immer noch traurig und einsam ist? Das würde mir das Herz brechen.“
Griffin kam um das Auto herum und stellte sich vor sie. Er legte ihr einen Finger unters Kinn und zwang sie, ihn anzuschauen.
„Was, wenn er glücklich ist? Vielleicht sogar eine Freundin hat?“
Nora atmete schwer aus.
„Das würde mir auch das Herz brechen.“
„Nora“, Griffin seufzte. „Du musst wirklich …“
„Master Griffin? Mistress?“, erklang die Stimme mit dem englischen Akzent von der Garagentür.
„Gott,
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