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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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gesehen hatte. Seine Nase war leicht schief, als wäre sie ihm gebrochen worden und nie wieder richtig zusammengewachsen. Das machte sein Äußeres noch interessanter. Als hätte er schon viel erlebt. Dabei war er noch jung. Eigentlich zu jung, um ein so altes und großes Haus wie dieses zu besitzen. Michael schätzte, dass er maximal Ende zwanzig war.
    „Nora, meine ich“, fuhr Griffin fort, als Michael nicht antwortete.
    Michael nickte und steckte seine Hände in die Hosentaschen.
    „Dann hat sie also nicht übertrieben, als sie sagte, dass du stumm bist.“ Griffin betrat das Zimmer. Über der Schulter trug er Michaels großen grünen Seesack, unter dessen Gewicht er selbst beinahe zusammengebrochen wäre. Doch Griffin trug ihn mit einer Leichtigkeit, als wäre es eine Handtasche.
    „Tut mir leid“, sagte Michael. Vorhin hatte er ein kurzes Hallo herausquetschen können, bevor sie beide vom Anblick Noras, die die Fahrerin küsste, abgelenkt worden waren.
    „Schon besser.“ Griffin nickte zustimmend. „Ein Wort ist besser als kein Wort.“
    Michael versuchte, etwas zu finden, das er sagen könnte. Irgendetwas, das ein reicher, attraktiver Typ wie Griffin von ihm hören wollte. Doch ihm fiel nichts ein.
    „Wo soll ich dein Zeug hinstellen?“, fragte Griffin.
    „Egal“, erwiderte Michael. Griffin bedachte ihn mit einem strengen Blick.
    „Du antwortest mit mehr als einem Wort, oder ich behalte dein Zeug“, warnte Griffin ihn.
    „Vielleicht aufs Bett?“, bot Michael an.
    Griffin hob eine Hand und zählte etwas an seinen Fingern ab. „Das waren drei Wörter. Fabelhaft.“
    Michael lachte und errötete ein wenig. Er hob seine Hand und zählte zwei Finger ab. „Danke dir.“
    „Gern geschehen“, sagte Griffin.Michael hielt kurz inne, zählte wieder etwas an seinen Fingern ab und hob dann beide Hände.
    „Zehn Wörter?“, riet Griffin, und Michael nickte.
    „Danke, dass ich hier bleiben darf. Dein Haus ist beeindruckend.“
    „Du bist herzlich willkommen. Mistress Nora und ihre Freunde, inklusive Søren, sind hier immer gern gesehene Gäste.“
    Michael lächelte.
    „Gefällt dir das Zimmer?“, wollte Griffin wissen.
    „Ja, es ist echt schön. Für ein Kinderzimmer.“
    „Oh, es ist sogar ein ganzer Kindertrakt. Eine Reihe von Räumen in einem großen Haus, in denen man die Kinder verstecken kann. Aber es gibt nirgendwo ein Bild von Winnie Pooh, das verspreche ich. Ehrlich gesagt“, sagte Griffin und schaute sich in seinem alten Zimmer um, „glaube ich, das Thema dieses Raums ist Noahs Arche. Das habe ich nie wirklich verstanden.“
    „Was verstanden?“ Michael konnte nicht aufhören, Griffin mit seinen Blicken zu verfolgen. Griffin war doppelt so groß wie er. Normalerweise schüchterten ihn große, muskulöse Männer ein. Sein Vater hatte seine Größe definitiv dazu genutzt, um jedem in seiner Umgebung das Gefühl zu geben, ein unbedeutender Wicht zu sein. Für einen Dom schien Griffin jedoch sehr freundlich zu sein.
    „Na, was es mit Noah auf sich hat. Ich bin nicht religiös wie du und Nora, aber bei Noah ging es um die Zerstörung der gesamten Welt, oder?“
    „Richtig“, stimmte Michael zu.
    „Da hätte man das Zimmer auch gleich mit Bildern von den apokalyptischen Reitern dekorieren können.“
    Michael zuckte mit den Schultern und betrachtete die Wände, die in einem eleganten Hellblau gestrichen waren.
    „Kinder mögen doch Ponys.“
    Griffin drehte sich um und starrte ihn einen Moment an, bevor er in herzhaftes Gelächter ausbrach.
    „Sie hat mir gar nicht erzählt, dass du so witzig bist“, sagteer und lächelte. Michael blinzelte. Griffins Lächelnd war so hell und strahlend, dass es einem die Tränen in die Augen trieb.
    „Ich wusste auch nicht, dass ich das bin.“
    „Doch, bist du.“ Unverwandt schaute Griffin ihn an. Michael errötete unter seinem Blick. Auch Nora hatte diesen Blick drauf, genau wie Father S. So waren wohl alle Doms.
    „Wie auch immer“, fuhr Griffin fort, als wäre ihm grade erst etwas eingefallen. „Die Herrin schickt mich, um deine Checkliste mit dir durchzugehen. Sie meinte, du würdest dich vielleicht wohler fühlen, wenn du das mit einem anderen Mann zusammen machst. Also die Checkliste, meine ich.“
    „Die Checkliste?“
    „Viele Doms legen eine Checkliste mit ihren Partnern an, bevor sie sich in die Weiten des BDSM vorwagen. Auf diese Weise weiß der Dominante von vornherein, was du willst und was nicht. Das hilft, den Sub davor zu

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