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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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fasse ich das als Kompliment auf. Sie müssen mir vergeben, Ms Kanter. Ich muss mich um meine Schäfchen kümmern. Aber mein Büro steht Ihnen jederzeit offen. Irgendetwas verrät mir, dass Sie einige Fragen an mich haben.“
    „Ja. Sehr viele, mehr, als ich ursprünglich gedacht habe.“
    „Dann sehen wir uns sicher bald. Bis dahin einen guten Tag.“
    Mit einem höflichen Nicken verließ er sie, um sich zu einer Gruppe von Männern zu gesellen, die offensichtlich darauf gewartet hatten, mit ihm sprechen zu können. Suzanne folgte ihm mit ihren Blicken. Das war nicht einmal ansatzweise so gelaufen, wie sie es geplant hatte.
    Auf dem Weg zum Parkplatz ging Suzanne hinter einer Familie mit fünf oder sechs Kindern her, die darüber diskutierte, wo sie zu Abend essen wollten. An Patricks Auto angekommen,setzte sie sich hinters Lenkrad und holte noch einmal ihren Notizblock hervor.
    Extrem intelligent , schrieb sie. Und unfassbar attraktiv. Er hat mich erwartet .
    Am unteren Rand der Seite notierte sie Ich vertraue ihm nicht und unterstrich es drei Mal fett.
    Nora packte ihre Koffer aus und trennte dabei ihre Kleidung von ihren Sextoys. Manchmal wünschte sie sich wirklich, sie hätte ihren eigenen Kerker. Zu ihrer Zeit als Domina hatte sie im VIP-Flügel des 8. Zirkels ein beinahe palastartiges Verlies ihr Eigen genannt.
    Søren besaß dort natürlich immer noch private Gemächer. Genau wie Kingsley und Griffin. Aber nachdem sie als Sub zu Søren zurückgekehrt war, hatte sie ihren Kerker an ihre Nachfolgerin abtreten müssen – Mistress V. Den Großteil ihrer Ausrüstung hatte sie jedoch für die Fälle behalten, wenn Søren ihr die Erlaubnis erteilte, jemanden zu dominieren. Einige der Perversen in ihrer Gemeinde rümpften die Nase, dass sie sich wie eine Switch benahm, während sie sich im Besitz ihres Alpha-Dom befand, aber Søren liebte und verstand sie. Und er wusste, dass er sich hier besser nicht einmischte. Sie liebte es, Frauen zu dominieren und ab und zu auch einen bestimmten, heimlich switchenden Franzosen, den sie beide kannten. Die eifersüchtigen Neider müssten ihr die Spreizstangen und ihr Markenzeichen, die rote Reitgerte, schon aus den toten Fingern entreißen, wenn sie sie haben wollten.
    Nora hatte Michael ein Halsband gekauft – ein schwarzes, passend zu seinen Haaren. Sie hatte nicht vor, es ihn permanent tragen zu lassen, aber er musste sich daran gewöhnen, wenn er vorhatte, sich mit ihr und Søren in den Untergrund zu gesellen. Sie grub bis zum Boden ihres Koffers. Gerten und Ketten, ein Nadelrad, wie es in der Neurologie zur Untersuchung der Schmerzwahrnehmung eingesetzt wird, zwei Paar Handschellen – Seil und Metall –, Bondage-Manschetten, Karabinerhaken… das alles lag bald ordentlich aufgereiht auf dem Fußboden.
    Nora griff noch ein Mal in ihre Tasche und lachte, als sie sah, was sie da herausgeholt hatte. Wie war ihr mit Enten bedruckter Pyjama zwischen ihre Sextoys geraten? Sie erinnerte sich, dass sie während des Packens am Telefon mit Zach, ihrem Lektor, gestritten hatte. Offensichtlich hatte sie das ein wenig abgelenkt.
    Nora schaute ihren Schlafanzug an, die kleinen gelben Enten auf dem hellblauen Flanell. Ein Schlafanzug hatte zu ihrem ersten Streit mit Wesley geführt, kaum dass er bei ihr eingezogen war.
    Niemals würde sie sich als Exhibitionistin bezeichnen – sie kannte viel zu viele echte Exhibitionisten, um diesen Titel für sich in Anspruch zu nehmen –, aber sie hatte einen schönen Körper, und es war ihr egal, wer ihn sah. Also war sie am ersten Morgen nach Wesleys Einzug in ihrer üblichen Nachtkleidung in die Küche gewandert: ein kleines, beinahe durchsichtiges schwarzes Negligé mit passendem Höschen. Noch im Halbschlaf hatte sie die Küche betreten, sich ein Croissant und eine Tasse Kaffee geschnappt und sich auf den Weg zu ihrem Büro gemacht. Ein paar Minuten später war ihr ein sichtlich verstörter Wesley gefolgt und hatte sich mit dem Rücken zu ihr hingestellt.
    „Ja, Wesley, in diesen Jeans siehst du fantastisch aus“, hatte sie gesagt und ihren Blick über seinen hochgewachsenen, schlanken und für eine Jungfrau viel zu attraktiven Körper gleiten lassen.
    „Deshalb habe ich dir nicht den Rücken zugedreht. Du hast nichts an, Nora.“ Er hatte aufrichtig beunruhigt geklungen.
    „Doch, ich habe etwas an. Meinen Schlafanzug.“
    „Du trägst einen Hauch Frischhaltefolie, sonst nichts.“
    „Das stimmt nicht. Ich habe schon mal

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