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Gesetze der Lust

Gesetze der Lust

Titel: Gesetze der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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in die Hand, das dem Flogger ähnlich war, aber gemeiner aussah.
    „Eine neunschwänzige Katze, Ma’am“, sagte Michael.
    „Sehr gut. Das hier ist eine leichtere Variante von der, die in der britischen Navy zur Züchtigung der Matrosen verwendet wurde. Doch selbst von dieser leichten Version könnte deine Haut aufplatzen, wenn ich es wollte. Aber wenn ich sie richtig einsetze, wirst du morgen dank dieser kleinen Knoten am Endeder Fransen nur die hinreißendsten Sommersprossen auf deinem Rücken haben. Hier“, sie gab sie ihm.
    Michael ergriff sie mit beinahe zitternden Händen. Er berührte die Knoten, wog das trügerisch leichte Gewicht in der Hand.
    „Es gab sogar noch eine kleinere Version hiervon, die für die Schiffsjungen an Bord benutzt wurde“, sagte Nora mit einem Lachen in ihrer Stimme. „Rate mal, wie man die nannte?“
    „Ich weiß es nicht.“ Michael zuckte mit den Schultern.
    „Eine Jungsmuschi.“ Sie grinste ihn verrucht an und nahm ihm die Peitsche wieder ab. „Du hattest keine Ahnung, dass du heute auch noch eine Lektion in Geschichte bekommen würdest, oder?“
    „Nein, Ma’am.“
    „Ich glaube an den Wert einer guten Allgemeinbildung. Riemen!“, sagte sie und zeigte auf den schweren Ledergurt, der neben dem Flogger lag. „Wurde im neunzehnten Jahrhundert dazu benutzt, Schulkinder zu disziplinieren. Er verletzt die Haut nicht, brennt aber wie Feuer. Und das hier“, sagte sie und nahm ein weiteres Objekt vom Tisch, „ist genau das, wonach es aussieht.“
    „Ein Rohrstock?“
    „Genau. Aus Rattan. Zehn Millimeter im Durchmesser, sechsundsiebzig Zentimeter lang. So schmerzhaft, dass der Einsatz an Gefangenen von den Vereinten Nationen verboten worden ist. Er kann einem Menschen nicht nur dauerhafte Narben beibringen, sondern auch schwere körperliche Schäden verursachen. Selbst wenn er nur leicht auf dem Hintern oder den Oberschenkeln benutzt wird, ist der Schmerz so intensiv, dass man meint, daran zu ersticken. Traditionell werden sechs Hiebe damit ausgeteilt – fünf horizontal und einer diagonal. Das nennt man das Sperrgitter. Der Rohrstock ist so sadistisch, dass dein Priester ihn nur ganz selten an mir benutzt. Obwohl ich ihn, wie ich zugeben muss, manchmal verdiene.“
    Nora trat zurück und wirbelte den Rohrstock mit erstaunlicherGeschmeidigkeit wie einen Tambourinstab zwischen ihren Fingern herum. Er hörte das Zischen, mit dem das Rattan die Luft durchschnitt.
    „Und jetzt …“ Nora legte den Rohrstock auf den Tisch zurück. „Triff deine Wahl.“
    „Meine Wahl?“ Michael war nicht in der Lage, seinen Blick von den verschiedenen Schlaginstrumenten auf dem Tisch zu lösen.
    „Ja. Such dir eines aus. Was auch immer du wählst, das werde ich heute Nacht an dir benutzen. Also denke gut nach.“
    Nora trat beiseite und ließ ihn allein am Tisch stehen. Er hörte, dass sie eine Truhe neben dem Bett öffnete und etwas herausnahm, aber er traute sich nicht, sich umzudrehen und zu schauen, was es war.
    Michael streckte eine Hand aus und ließ sie über die auf dem Tisch ausgebreiteten Objekte gleiten.
    Ich könnte dich hiermit schlagen, bis du weinst .
    Zauberhafte sommersprossenartige Flecken .
    Das brennt wie Feuer .
    Daran wirst du ersticken .
    „Dieses hier, Ma’am.“ Er nahm die neunschwänzige Katze und drehte sich um. Nora stand am Fuß des Bettes und bedeutete ihm, sie ihr zu bringen. Sein Pulsschlag beschleunigte sich, als sie die Fransen durch ihre Finger gleiten ließ.
    „Engel.“ Sie packte die Riemen und zog sie straff. „Das wird dir wehtun. Sehr weh.“
    „Ja, Ma’am.“
    Nora hob eine Augenbraue.
    „Einer für dich, einer für mich.“
    Sie warf die Peitsche aufs Bett und holte sich den Rohrstock. Michael schluckte schwer, sagte aber nichts.
    „Komm“, sagte Nora. „Stell dich in die Mitte zwischen die Bettpfosten. Gesicht zum Bett, Rücken zu mir. Atme tief ein und aus. Konzentriere dich auf die Hitze vom Kamin. Lass sie in deinen Körper strömen.“
    Michael gehorchte so gut er konnte. Er wusste, dass er sich entspannen musste. Während er dort stand und so atmete, wie sie es ihm befohlen hatte, befestigte Nora Lederfesseln an seinen Knöcheln. Die Spannung in seinen Beinen schwand. Nora packte seine vernarbten Handgelenke und zog seine Arme daran auf seinen Rücken. Während sie die Handgelenke fesselte, floss der Stress, den er in seinen Armen und Schultern hielt, durch die Adern und aus den Fingerspitzen hinaus. Er atmete tief ein, als

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