Gesetze der Lust
sie ein schwarzes Lederhalsband um seinen Hals legte und im Nacken schloss.
„Und nun, Engel“, flüsterte sie ihm ins Ohr und ließ ihre Hand über den Teil seines Körpers gleiten, der angespannt geblieben war, „breiten wir deine Flügel aus.“
Sie hob seinen linken Arm und band ihn mit einem Lederriemen oben am Bettpfosten fest. Das Gleiche tat sie mit seinem rechten Arm, sodass er mit weit ausgebreiteten Armen vor ihr stand.
„Atme die Wärme des Feuers in deine Arme“, sagte Nora, während sie das sechzig Zentimeter lange Spreizholz zwischen seinen Knöcheln befestigte. „Fühle, wie sie mit jedem Atemzug länger werden.“
Michael zog an seinen Fesseln und merkte, dass er sich nicht rühren konnte. Sie gaben überhaupt nicht nach. Er konnte nicht weglaufen, konnte nicht fliehen. Er saß fest, war gefangen, hilflos …
Nora nahm die neunschwänzige Katze vom Bett.
„Wie lautet dein Safeword?“, wollte Nora wissen.
„Flügel“, antwortete Michael.
„Du sagst das Wort, wenn du willst, dass ich aufhöre, okay?“
„Ja, Ma’am.“
„Guter Junge. Jetzt atme noch einmal tief ein. Das tut nur ein bisschen weh. Oh, warte“, sie lachte. „Stimmt nicht. Es tut höllisch weh.“
Mit dieser letzten Spöttelei trat Nora einen Schritt zurück und ließ einen heftigen Schlag direkt auf Michaels Rücken nieder.Er keuchte vor Schmerz auf. Er konnte gerade einmal ein- und ausatmen, bevor ihn der zweite Schlag traf. Der dritte traf seine linke Seite, der vierte seine Rechte. Nora malte mit der Peitsche Kreuze auf seinen Rücken, und bei jedem Schlag schrie Michael auf.
Feuer … sie hatte seinen Rücken in Flammen gesetzt. Als die Schläge schließlich nachließen, konnte Michael nicht mehr tun, als seinen Kopf auf die Brust sinken zu lassen und heftig zu atmen. Sein Herz raste, sein Blut brannte. Er hatte sich in seinem ganzen Leben noch nicht so lebendig gefühlt.
„Hier.“ Nora hielt ihm ein kleines Glas Wasser an die Lippen. „Trink.“
Sie neigte das Glas, und er trank es mit einem dankbaren Zug aus.
„Das hast du gut gemacht“, sagte sie. „Für einen Anfänger hast du sehr große Schmerzen ertragen und mich nicht einmal gebeten, aufzuhören. Glaubst du, dass du noch mehr aushältst?“
Könnte er noch mehr ertragen? Wollte er noch mehr? Sein ganzer Rücken glühte vom Nacken bis zur Hüfte.
„Ja, Ma’am.“
„Gut. Ich liebe Masochisten.“ Nora stellte das Glas beiseite. „Sie sind richtig versessen darauf, bestraft zu werden.“
Nora nahm den Rohrstock vom Bett, und Michael versteifte sich vor Angst.
„Das Sperrgitter“, sagte sie. „Nur eins. Auf dem hinteren Oberschenkel. Dann sind wir fertig. Bereit?“
Er brachte es nicht über sich, Ja zu sagen. Aber er atmete sichtbar durch und nickte. Hinter ihm ertönte das Zischen, das er vorhin schon gehört hatte.
„Weißt du, Engel, einige Leute sagen, das Schlimmste hieran sei das Geräusch des Rohrstocks. Ich persönlich halte das für Blödsinn. Was meinst du?“
In diesem Moment erfuhr er einen so unerträglichen Schmerz, dass er auf die Knie gefallen wäre, hätten ihn seine Fesseln nicht aufrecht gehalten.
Der zweite Schlag kam, bevor er sich von dem ersten erholen konnte.
„Kannst du dir jetzt vorstellen, warum er bei Verhören eingesetzt wird?“
„Ja!“, schrie er auf, als der dritte Schlag ihn traf. Der Schmerz stach in seine Beine und schoss bis in seinen Magen hinauf. Die Pein war so intensiv, der Schmerz so präzise, dass er genau fühlen konnte, wo Nora jeden einzelnen Hieb platziert hatte. Sie waren in einem perfekten Abstand von zwei Zentimetern gesetzt.
Der dritte Schlag fühlte sich auf seiner Haut an wie ein Messer, nicht wie ein Rohrstock.
Den vierten und fünften konnte er nicht einmal mehr spüren.
Aber der sechste Schlag landete diagonal über den ersten fünf, und das Geräusch, das über Michaels Lippen kam, klang für ihn selber fremd, seltsam, eher wie der Schrei eines verwundeten Tieres als eines Menschen.
Michael sackte in seinen Fesseln zusammen. Er war sich seiner Umgebung kaum bewusst. Als Nora seine Arme losband, fielen sie wie leblos an ihm herunter. Sie löste die Fesseln an seinen Knöcheln, doch er bemerkte es kaum.
Nora drückte ihren Körper gegen seinen brennenden Rücken.
„Guter Junge“, sagte sie. „Ich bin sehr stolz auf dich.“
Stolz auf ihn? Wann hatte das letzte Mal jemand so etwas zu ihm gesagt? Wenn Nora ihn jetzt noch einmal mit dem Rohrstock züchtigen
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