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Gespenster Kuesst Man Nicht

Gespenster Kuesst Man Nicht

Titel: Gespenster Kuesst Man Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Laurie
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schöner Sturkopf, und Ende des letzten Schuljahrs hat sie ihren Eltern erklärt, dass sie jetzt ganz in der Schule wohnen will. Mein Bruder war sie nur zu gern los, aber für Leanne war es eine harte Zeit.«
    »Was macht dein Bruder beruflich?«, fragte ich.
    »Er ist Daytrader. Und weißt du was? Der Kerl hält intuitive Fähigkeiten für totalen Humbug, aber er hat noch bei keiner Aktie falschgelegen.«
    Ich lachte. »Oh ja, ich weiß! Ich hasse es, wenn die Leute mir einreden wollen, wie unwissenschaftlich Intuition ist, aber gleichzeitig erzählen sie jedem, dass man unbedingt auf sein Bauchgefühl hören oder seinen Instinkten vertrauen muss. Am besten finde ich dieses ›Hör auf deine innere Stimmet.«
    Karen verdrehte die Augen. »Wo bitte ist da der Unterschied? Die Leute sind so dumm.«
    »Ganz meine Meinung.«
    »Aber egal, lass mich das mit meinem Bruder deichseln. Ihr anderen bleibt im Van, und ich gebe euch ein Zeichen, wenn ihr reinkommen könnt.«
    »Hört sich nach einem Plan an.«
    Es folgte ein kameradschaftliches Schweigen, außer wenn wir uns ab und zu auf die Schönheiten der Landschaft aufmerksam machten, die trotz des trüben, regnerischen Wetters ins Auge fielen.
    Eine halbe Stunde vor unserem Ziel kamen die Adirondacks in Sicht. »Wow«, stieß ich hervor. »Die sind ja grandios!«
    Karen nickte. »Unsere Skihütte ist dort hinten, am Echo Lake, östlich von Lake Placid. Als ich klein war, sind wir hier immer zum Skifahren hergekommen. Ich denke, deshalb ist Kevin auch hierher gezogen. Er war süchtig nach Wintersport, und wenn man gern Ski fährt und Eishockey spielt und sich in der Kälte vergnügt, sind die Adirondacks genau das Richtige.«
    »Wohnt er in Lake Placid?«
    »Nein, in Meridian, das liegt etwa siebzig Kilometer südöstlich. Da leben viele Superreiche aus Lake Placid. Es ist extrem schickimicki.«
    »Ich dachte, die Reichen würden näher am Ort wohnen«, sagte ich.
    »Oh, in Lake Placid selber gibt s auch eine Menge Geld, aber Meridian hält sich für noch besser – kaum zu glauben, aber wahr. Es hat auch einen See, aber er ist viel kleiner, und ja, Kevins Haus steht direkt am See.«
    In diesem Augenblick setzte Karen den Blinker und nahm die nächste Ausfahrt. Im Seitenspiegel sah ich, dass Gilley und Steven dicht hinter uns waren. »Wir müssen uns noch mit Lebensmitteln eindecken, bevor wir zur Skihütte fahren. Aber ich denke, es ist trotzdem gemütlicher, als sich in einem Hotel im Städtchen einzuquartieren, und man braucht gerade mal eine Viertelstunde, zwanzig Minuten zur Schule.«
    »Ist denn in eurer Skihütte genug Platz für uns alle?«, fragte ich.
    Karen zwinkerte mir grinsend zu. »Ich denke schon. Ich zeige sie euch, nachdem wir mit Evie geredet haben.«
    Wir bogen noch ein paarmal ab und fuhren dann eine Weile nach Südosten. Ich bestaunte in einem fort die Landschaft. Der Regen prasselte jetzt nur so herab, aber das änderte nichts daran, wie atemberaubend die Berge waren und wie herrlich alles grünte und blühte. Schließlich bog Karen in eine Privatstraße ein, die durch ein Tor gesichert war. Sie fuhr bis zur Wachstube am Tor und ließ die Fensterscheibe hinunter.
    »Kann ich Ihnen helfen, Ma’am?«, fragte ein freundlicher älterer Mann in grauer Uniform.
    »Ich bin Karen O’Neal und möchte meinen Bruder Kevin O’Neal besuchen«, sagte Karen. »Der Van hinter mir gehört dazu.«
    Der Wachmann warf einen leicht nervösen Blick auf unseren schwarzen Van. »Mr O’Neal erwartet Sie?«
    »Natürlich«, versicherte Teeko und schenkte ihm ein gewinnendes Lächeln.
    Der Wachmann bat uns zu warten, während er Karens Bruder anrief. Schließlich winkte er uns durch. »Gibt’s hier viel Kriminalität?«, fragte ich.
    Karen lachte. »Mit der scharfen Bulldogge da draußen auf Posten? Keine Chance.«
    Die Wohnsiedlung war gewaltig. Und mit gewaltig meine ich weniger ihre Ausdehnung als die Größe der Villen.
    Anders konnte man die Häuser nämlich nicht bezeichnen. Die wenigsten sahen aus, als hätten sie unter fünfhundert Quadratmeter Wohnfläche – tatsächlich schätzte ich die meisten eher auf das Doppelte. Es fiel mir schwer, das Gaffen sein zu lassen, vor allem, als wir in Kevins und Leannes Einfahrt einbogen. »Mein Gott«, sagte ich, als wir anhielten. »Das ist ja ein Hotel!«
    Karen verzog den Mund. »Ich weiß. Als ob er damit etwas kompensieren müsste, oder?«
    Das »Haus« war gigantisch, deutlich über tausend Quadratmeter. Es war ein

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