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Gespenster um Al Wheeler

Gespenster um Al Wheeler

Titel: Gespenster um Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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geringste
Chance — wenn Gabriele ihn nicht erwischt, so wird ihn die Polizei erwischen.
Jessica verliert so und so ihren Mann, und abgesehen davon, besteht für sie,
glaube ich, keine große Gefahr. Dich möchte Gabriele tot sehen, weil du eine
der beiden überlebenden Sumners bist, die im Haus waren, als sein jüngerer Bruder
umgebracht wurde.
    Ich meinerseits möchte, daß du
am Leben bleibst, und ich brauche dich dringend als Lockvogel, sonst fliegt die
ganze Sache auf. Außerdem möchte ich genügend Material gegen Gabriele und Duprez in die Hand bekommen, um sie für lange Zeit hinter
Schloß und Riegel zu bringen. Du hast die Wahl, Baby. Du kannst mich irgendwo
absetzen und geradewegs nach Pine City zurückfahren,
oder du kannst im Valley den Lockvogel spielen .«
    »Ich — ich weiß nicht, Al .«
    »Du gehst mit mir zusammen das
Risiko ein«, sagte ich sachlich. »Und ich kann die Last der Schuld von deinen
prächtigen Bronzeschultern heben .«
    »Mach keine albernen Witze,
Al«, bat sie.
    »Ich weiß, daß du mit Tinos Tod
nichts zu tun hattest. Juristisch gesehen, bist du mitschuldig — aber das ist
idiotisch, wenn man bedenkt, wie wenig Möglichkeit du hattest, dich frei zu
entscheiden. Du kannst nicht umhin, den Tatsachen jetzt ins Gesicht zu sehen.
Crispin wird, bevor die Nacht vorüber ist, entweder tot oder verrückt sein, und
du bleibst übrig — mitsamt einem Polizeilieutnant ,
der dir über die Schulter blickt, um dafür zu sorgen, daß alles klappt.
Vorausgesetzt, daß du noch am Leben bist, heißt das .«
    »Al, Baby«, sagte sie mit
hysterischem Gelächter. »Du Spinner! Wie könnte ein Mensch einer so gußeisernen Garantie wie dieser widerstehen !«
    »Großartig !« sagte ich begeistert. » Vergiß also nicht — wenn
Gabriele und Duprez in den Wagen steigen, hast du
keine Ahnung, wer sie sind. Du nimmst einfach vage an, daß es sich um meine
Freunde handelt .«
    »Ich werde daran denken«, sagte
sie schaudernd.
    Ich tastete unter dem
Armaturenbrett herum, bis ich genügend Metall fand, um die magnetisierte
Pistole daran zu befestigen. Den Rest der Fahrt zum Valley und in die Main
Street verbrachte ich ausschließlich damit, Charity Einzelheiten über den Gebrauch der Waffe einzuprägen, wobei ich sie mindestens
fünfzigmal laut »Die Pistole ist entsichert« vorsagen ließ. Ich hätte es für
eine Ironie des Schicksals gehalten, wenn sie, in der Absicht, mich zu retten,
mir eine Kugel in den Kopf gejagt hätte.
    Alles klappte wie am
Schnürchen, als wäre das Unternehmen seit Monaten geplant gewesen. Gabriele und Duprez stiegen hinten ein, als wir in der Main Street
hielten. Als wir in Sichtweite des Hauses kamen, hockten wir zu dritt hinten
auf dem Boden des Wagens, bis Charity neben den zum
Vordereingang hinaufführenden Stufen hielt. Jessica und Crispin kamen heraus,
um sie zu begrüßen, und wurden vermittels Gabrieles Pistole ins Haus
zurückgetrieben. Innerhalb von fünf Minuten saßen wir als geschlossene Gruppe,
wenn auch nicht eben behaglich, im Wohnzimmer.
    »Planung und Koordination haben
die Sache so einfach gemacht«, sagte Gabriele vergnügt. »Sie haben gute Arbeit
geleistet, Lieutenant. Nun haben Sie vielleicht einen Begriff davon bekommen,
wie genau Ed und ich jeweils bei unseren Jobs unsere Vorbereitungen treffen, bevor wir etwas unternehmen .«
    »Lieutenant ?« fragte Jessica Sumner mit völlig verwirrter Stimme. »Was um alles auf der Welt
geht hier vor? Sind denn alle verrückt geworden? Sind Sie denn nicht im Dienst?
Ich verstehe nicht, was...«
    »Wollen Sie nicht Mrs. Sumner in einem der anderen Zimmer einschließen ?« sagte ich zu Gabriele.
    »Klar. Ich werde mich darum
kümmern«, sagte er.
    Jessica, noch immer heftig
protestierend, es müsse sich um einen dummen Streich oder, wenn nicht das, um
ein gräßliches Mißverständnis handeln, wurde weggeführt. Zwei Minuten später kam Gabriele zurück. »Ich habe
sie ins Badezimmer gebracht. Was kann sie sich Besseres wünschen? Man hat sogar
vom Fenster aus eine schöne Aussicht !«
    Crispin räusperte sich leise.
»Lieutenant! Bis jetzt habe ich, ebenso wie meine Frau, angenommen, daß Sie
dienstlich hier wären. Wenn Sie das sind, dann möchte ich wissen, wer diese
beiden anderen Männer sind, die sich gewaltsam mit Hilfe einer Pistole Eintritt
in mein Haus verschafft haben und...«
    »Darf ich sie Ihnen vorstellen,
Mr. Sumner ?« sagte ich höflich. »Dieser Herr hier ist
Gabriele Martinelli , der ältere Bruder

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