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Gespensterjäger in der Gruselburg

Gespensterjäger in der Gruselburg

Titel: Gespensterjäger in der Gruselburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Funke
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Körperschlüpfer!« rief Frau Kümmelsaft. »Schnell, Tom, beiß dir auf die Zunge! Sie auch, Herr Wurm!«
    »Diiiiies iiiiist meine Buuuurg!« zischte Frau Wurm mit der unheimlichsten Stimme, die Tom je gehört hatte. »Iiihr verschwindet!«
    »Salzwasser, Tom!« rief Frau Kümmelsaft. »Spritz ihr was auf die Füße!«
    Tom riß die Blumenspritze hoch und spritzte alles Salzwasser, das noch drin war, auf Frau Wurms Füße.
    »Iiiiiiiih!« kreischte die Blutige Baronin. Wie wild hüpfte Frau Wurm auf und ab, während sich um sie her eine graugrüne Schlammpfütze auf dem Fußboden bildete.
    »Iiiiich komme wiiiieder!« heulte die scheußliche Stimme. Frau Wurms Gesicht verschwamm wieder, ihr Kopf hörte auf zu leuchten, ihr Haar wurde wieder grau – und der Spuk war vorüber.
    »Meine Liebe!« Herr Wurm stürzte besorgt auf seine Frau zu.
    »Sie war – icks – in – icks –, in mir drin!« schluchzte Frau Wurm. »Oh, es war so – icks – grausig, absolut grausig.«
    Tröstend nahm ihr Mann sie in die Arme.
    »Und jetzt habe – icks – ich auch noch einen – icks -Schluckauf.« rief Frau Wurm verzweifelt.
    »Keine Sorge!« sagte Hedwig Kümmelsaft. »Das vergeht nach etwa vierundzwanzig Stunden. Das ist eine typische Folge von Körperschlüpfer-Befall.«
    »Vierund-icks-zwanzig Stunden!« rief Frau Wurm und wurde von einem so heftigen Schluckaufanfall geschüttelt, daß sie keinen Ton mehr herausbekam.
    »Hugo!« rief Tom. »Hugo, verflixt noch mal, wo steckst du denn?«
    »Hüüüühr!« Grinsend schwabbelte Hugo aus einer Rüstung hervor. »Huiiiiuiiiuii, dos wor wos, hööö? Oinö öchtö Spuk-künstlörün. Böoindruckönd. Würklüch böoindruckönd, wos?«
    »Na, ich kann mich beherrschen«, sagte Tom. »Riechst du noch was?«
    Hugo schnüffelte und schüttelte den Kopf. »Wog!« sagte er bedauernd. »Woit, woit wög!«
    Hedwig Kümmelsaft nickte. »Ja, noch ist es hell, da haben die meisten Geister nicht sehr viel Ausdauer beim Spuken. Nutzen wir das! Ich hoffe, es ist nicht mehr weit bis zur Waffenkammer.«
    Herr Wurm schüttelte den Kopf.
    »Nun, dann gehen wir.«
    Mit zittrigen Beinen führten die Wurms die Gespensterjäger weiter durch die dunkle Burg.
    »Mein lieber Tom«, raunte Frau Kümmelsaft, während sie den beiden folgten, »das ist eine mächtige Gegnerin. Mächtig und boshaft. Ich fürchte, uns steht eine sehr unangenehme Nacht bevor. Was meinst du?«
    Tom konnte ihr leider nur zustimmen.

    »Hier – icks – ist es«, sagte Frau Wurm und öffnete eine hohe, schmale Tür. Wunderbare Wärme strömte ihnen entgegen. Die ehemalige Waffenkammer war in einem der Türme untergebracht.
    Jetzt war das große, runde Zimmer vollgestopft mit zerdellten Rüstungen, zerbrochenen Lanzen, kaputtem Geschirr und verrußten Gemälden. Auf einem großen Tisch stapelte sich Herrn Wurms Werkzeug. Daneben stand ein altes Sofa mit leicht mottenzerfressenem Bezug. Auf einem Tischchen waren zwei Tassen und eine Teekanne, auf der Truhe in der Ecke stand ein kleiner Kocher. Im Kamin brannte ein Feuer.
    Frau Kümmelsaft nickte zufrieden. »Sehr gemütlich«, stellte sie fest. »Tom, du sicherst Tür und Fenster, ja? Diese Sorte Gespenster kommt zum Glück nicht durch die Wand.«
    Tom nickte. Er holte eine Dose Mintpaste aus seinem Rucksack und fing an, den Türrahmen damit zu bepinseln.
    Hugo schwabbelte zu einem der großen Fenster und setzte sich vor die kühle Scheibe. Die warme Kaminluft setzte ihm so zu, daß seine Füße schon rosa anliefen.
    »Sehen Sie sich das an!« stöhnte Herr Wurm. Er griff sich an den Kopf und hielt eine Handvoll Haare hoch. »Büschelweise gehen sie mir aus von dieser Spukerei. Ich brauche jetzt dringend eine Zigarre.«

    »Das lassen Sie besser«, sagte Frau Kümmelsaft. Sie hängte ihren Mantel vor den Kamin und stellte die Taschen mit der Ausrüstung auf den Tisch. »Geister sind ganz verrückt nach Nikotin. Sie wollen doch nicht schon wieder Besuch bekommen, oder?«
    Hastig legte Herr Wurm die Zigarre wieder in die Kiste zurück. Tom hatte inzwischen auch die Fensterrahmen mit Mintpaste bepinselt.
    »So, die Fensterbänke hab’ ich mit Salz bestreut«, sagte er.
    »Und vor die Tür hab’ ich auch ein paar Handvoll geworfen. Sonst noch was?«
    »Stell den GEMEG-Seismographen auf den Tisch«, sagte Frau Kümmelsaft. »Ich möchte nicht noch einmal so überrumpelt werden.«
    Tom nickte und zog ein kleines Gerät aus dem Rucksack, das wie ein Radio aussah. »GEMEG ist die

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