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Gespenstische Warnung

Gespenstische Warnung

Titel: Gespenstische Warnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sind und es zu verbergen suchen. Ich
frage mich nur, ob der Gedanke, ich könnte eine Nymphomanin sein, Sie erregt
oder Ihnen bloß eine Todesangst einflößt.« Das Blau ihrer Augen schien tiefer
zu werden, während sie mich ernsthaft anstarrte. »Wie wär’s, wenn wir’s
ausprobierten?«
    Ich sah verdutzt zu, wie sie ihr
weißes Hemd aufknöpfte und auszog, dann den Reißverschluß der Shorts aufzog und sie um ihre Knöchel fallen ließ. Sie kam zur Couch
zurück, angetan lediglich mit einem weißen Büstenhalter und einem winzigen
weißen Höschen um die schmalen Hüften. In ihren Augen lag ein warmer Schimmer,
und tief aus ihrer Kehle drang ein sanfter, schnurrender Laut. Ich hatte das
instinktive Gefühl, daß es im Augenblick wichtig war, sie zu übertrumpfen. Es
steckte keinerlei Logik hinter dem Gedanken, nur ein beharrliches Drängen aus
meinem Unterbewußtsein.
    Ich stand von der Couch auf und machte
einen schnellen Schritt auf sie zu. Sie schien einen Augenblick zu schwanken,
aber nun war es zu spät für sie, ihre Absicht zu ändern. Meine Hände waren
bereits an ihren Hüften. Gleich darauf preßten sich meine Finger hart in die
Rundungen ihres Hinterteils, und ich zog sie fest an mich. Dann vergrub ich die
Zähne in ihre Unterlippe und hielt sie fest. Sie reagierte sofort und heftig.
Das Zimmer begann zu schwanken, als ihre geballten Fäuste unmittelbar hinter
meinen Ohren gegen meinen Kopf hämmerten. Ich ließ alles los, was meine Hände
und Zähne so sehr festgehalten hatten.
    Sie wich schnell vor mir zurück, einen
erschreckten Ausdruck auf dem Gesicht. Schließlich hatte sie die Stelle
erreicht, an der sie ihre Kleider hatte fallen lassen. So wie sie in ihre
Shorts zurückkletterte, hätte man meinen können, es handle sich um eine Art
Kettenpanzer-Keuschheitsgürtel, eine Garantie dafür, die Wölfe von — nun ja —
die Wölfe in sicherem Abstand zu halten.
    »Wissen Sie was, Beverly?« Ich rieb
sachte die schmerzenden Stellen an meinem Kopf. »An Ihre Nymphomanie glaube ich ebensosehr wie an die Existenz eines Burschen namens
Roger Hugill!«
    »Sie sind nichts weiter als ein Tier!«
Sie schob die Arme ins Hemd und begann es mit unsicheren Fingern zuzuknöpfen.
    »Das ist eine recht gescheite Äußerung
von einer gelernten Psychologin«, sagte ich spöttisch. »Wenn Sie das nächstemal raffiniert sein wollen und versuchen, hinter
meine Psyche zu kommen, dann sehen Sie besser zu, daß es hinhaut, nicht?«
    »Scheren Sie sich bitte zum Teufel!«
wimmerte sie verzweifelt.
    »Haben Sie keine schweren Aschenbecher
mehr?«
    Dem Ausdruck ihres Gesichts nach zu
schließen, versuchte sie es vielleicht demnächst mit einem Fleischmesser aus
der Küche, also winkte ich ihr ein andeutungsweises Lebewohl zu und ging.
     
    Es war kurz nach zehn, als ich in dem
exklusiven Klub eintraf, in dem Sam Sorel demnächst seinen letzten Auftritt bei
seinem dreiwöchigen Engagement hatte. Der Menge der herumwimmelnden Leute nach
mußte er ein volles Lokal haben. Ich ging zur Garderobe und klopfte, wartete aber
diesmal, bis mich jemand zum Hereinkommen aufforderte.
    »Wer zum Teufel ist draußen?« krächzte
Sorels Stimme von innen.
    »Holman«, sagte ich.
    »Oh!« Er gab sich offensichtlich Mühe,
seine Stimme freundlicher klingen zu lassen. »Kommen Sie nur herein, Rick.«
    Sorel saß auf seinem Lieblingsstuhl
vor dem Spiegel, angetan mit einem verschlissenen Morgenrock. Das Glas war in
seiner Hand, die Flasche stand unmittelbar neben ihm, und seine tiefliegenden
dunkelbraunen Augen sahen drein, als weinten sie lautlos für die ganze Welt.
    Sonia Mayer trug ein atemberaubendes
Kleid, das sozusagen aus zwei Schichten bestand; die erste war schwarz und
paßte sich völlig ihren Formen an, angefangen von dem tiefen Ausschnitt bis zu
ihrem Ende am oberen Teil ihrer Schenkel. Die zweite Schicht war ein Überkleid
aus reiner Spitze, an dem Pailletten funkelten und den Glanz der nackten
Wölbungen in ihrem Ausschnitt, der Rundung ihrer Knie und des Schwungs ihrer
Hüften erhöhten. Die winzige Kupferglocke baumelte nach wie vor von ihrem Ohrläppchen
herab und klingelte, als sie mir den Kopf zuwandte.
    »Hallo, Rick.« Ihre weiche Altstimme
klang gleichmütig. »Was gibt’s Neues?«
    »Alles, was für mich neu ist, ist für
Sam ein alter Hut.« Ich schloß die Tür und lehnte mich dagegen. »Wenn er mir
gestern abend ein paar Dinge erzählt hätte, so hätte ich mir heute eine Menge
Laufereien ersparen können.«
    Er

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