Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)
ihrer deutschen Heimat weggebracht worden war, hatte sie gelernt, Erinnerungen und Kummer zu verdrängen und sich nur noch auf das eigene Überleben zu konzentrieren.
Und ein Großteil ihres Überlebens hing von alldem ab, was sie jetzt mit Trance tun würde.
Als sie den Reißverschluss nach unten zog, war ihre Berührung federleicht und wohl unerwartet, wenn man Trances plötzlich stockenden Atem als Hinweis verstehen mochte. Auch sie hielt die Luft an, als sein Penis aus der weichen schwarzen Hose sprang.
Ulrika widerstand dem Impuls, ihn in die Hand zu nehmen.
Was für ein außergewöhnlicher Mann – breite Schultern, markante Gesichtszüge und Muskeln, gleichsam aus Stein gemeißelt … Feine helle Härchen bedeckten seine Brust, die genauso tief gebräunt war wie sein restlicher Körper. Dichtes blondes Haar, mit dunkleren braunen Strähnen durchzogen, von langen Wimpern umrahmte Augen, so blau und klar wie ein österreichischer Bergsee … Und diese Augen faszinierten sie, lockten sie magisch an, obwohl er eigentlich seinen Blick hätte abwenden müssen.
Einen solchen Mann hatte sie schon lange nicht mehr gesehen. Normalerweise waren ihre Kunden entweder attraktiv oder fit, aber nur selten beides und schon gar nicht auf so extreme Weise.
Und vor diesem Leben … Daran wollte sie nicht denken. Trotzdem – aus irgendwelchen Gründen konnte sie es nicht verhindern. Jedes Mal brachte der Vollmond die wildesten Triebe der Bestie hervor und weckte gleichzeitig die schlimmsten Erinnerungen. Zum Beispiel, wie die Leute von Itor ihren Clan vernichtet, ihre Art vom Erdboden vertilgt hatten.
Nur sie allein hatte jene brutalen Experimente überlebt. Jetzt strebten die Feinde Ulrikas Tod an. Zuvor hatten sie ihr jahrelang ein Höllendasein verschafft, ihr schreckliche Jobs aufgezwungen, und nun waren sie endlich des Spiels müde.
Im Gegensatz zu ihr. Das Tier in ihrem Innern brauchte die Spiele. Wenn sie es nicht befriedigte, brach es sich Bahn – ein tollwütiges, unkontrollierbares Wesen, das entfesselt tobte und wahllos tötete. Ihren Körper gab es ihr erst zurück, wenn es ermattete. Dann erwachte sie an fremden Orten, mit Blut befleckt, das nicht von ihr stammte, und ihre Erinnerung glich einem schwarzen Loch.
Regelmäßiger Sex beruhigte das Tier, Fleisch nährte es, die Beherrschung von Menschen beglückte es.
Soeben hatte sie drei rohe Steaks verspeist. Eines war bereits verdaut, zwei noch in Arbeit.
»Herrin?«
Abrupt flog ihr Blick zu Trance. »Habe ich dir zu sprechen erlaubt?«
Seine blauen Augen leuchteten, und sie hielt wieder den Atem an – unfähig, irgendetwas zu tun oder zu sagen, bis er die Wimpern senkte. »Nein, Herrin .« Sein frischer amerikanischer Akzent wirkte wie eine Samtpeitsche auf sensitiver Haut und prickelte zwischen Ulrikas Schenkeln.
Nein, dieser Mann war kein Sub.
Und diese Erkenntnis schnellte als gewaltiger Adrenalinrausch in ihren Blutkreislauf. Heftige Erregung animierte das Biest, nichts törnte es so sehr an wie die Beherrschung eines Alpha-Geschöpfs. Aber in Riks Gehirn schrillten Alarmglocken. Ihre Gedanken überschlugen sich. Auf diese Weise würde Itor nicht mit ihr spielen – die würden sie einfach unschädlich machen. So wie es The Aquarius Group tun würde – um ihr heimzuzahlen, dass sie eine ihrer Spitzenagentinnen zu töten versucht hatte. Und zweifellos wollte auch ACRO bei der Aktion mitmischen. Verdammt, alle wünschten ihren Tod. Damit musste sie rechnen.
Seit Wochen blieb sie nur dank äußerster Vorsicht am Leben. Und sie durfte ihren Instinkt nicht außer Acht lassen, wenn er sie warnen wollte, mochte es in diesem Fall auch falscher Alarm sein.
Blitzschnell drehte sie Trances Gesicht zur Seite, damit er sie nicht anschauen konnte, und ihre Zähne kratzten an seinem Ohr – nicht mehr so sanft wie zuvor. »Sag mir, warum du hier bist.«
»Um dir zu dienen, Herrin.«
»Das glaube ich dir nicht. Warum tust du etwas, das deiner Natur widerstrebt?«
Seine Muskeln spannten sich an, und sie witterte seine Verblüffung. »Nun, ich möchte herausfinden, wie einem zumute ist, wenn man sich versklaven lässt«, entgegnete er aalglatt. »Das will ich lernen. Und angeblich bist du die beste Domina weit und breit.«
»Das bin ich.« Durch den dünnen Blusenstoff presste sie ihre harten Brustwarzen an ihn. »Bei mir wirst du es lieben, beherrscht zu werden. Das kann ich dich lehren – es zu ersehnen – darum zu betteln.«
»Dann bring es mir
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