Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)
ungerechten, grausamen Vorwürfe nicht verdient. Ich weiß, worum du mich bitten willst: Ich soll dir verzeihen, dass du meinen Vater getötet hast. In Wirklichkeit brauche ich deine Vergebung, weil ich dich im Stich gelassen habe, nachdem ich es herausgefunden hatte. Wirst du mir verzeihen?«
»Ja«, wisperte sie. »Und – ja, ich ziehe gerne bei dir ein. Ich liebe dich, Trance.« In ihrem Innern jauchzte die Wölfin, und sie lächelte. »Wir beide lieben dich.«
Da lachte Trance – nicht ganz die Reaktion, die sie erwartet hatte. Ein Fausthieb traf seine Schulter.
»Das sollte keine komische Einlage sein!«
»Tut mir leid.« Aber er grinste immer noch. »Es ist nur – in diesem Job beobachte ich fast täglich die unheimlichsten Dinge, oder ich befasse mich selber mit der schrägsten Scheiße, die man sich nur vorstellen kann. Trotzdem hätte ich in tausend Jahren nicht gedacht, ich müsste einer Frau mal erklären, ich würde sie und ihr – eh – eigenwilliges Biest lieben.«
Rik warf ihm einen schelmischen Blick zu. »Bisher hast du’s ja noch keiner Frau gesagt.«
»Stimmt«, gab er zu und schloss sie in seine Arme. »Ich liebe dich. Euch beide liebe ich.«
»Falls du’s nicht weißt – die Gattung der Wölfe paart sich fürs Leben.«
»Sehr gut.« Trance küsste sie so besitzergreifend, dass sie zufrieden dahinschmolz. »Weil ich dich niemals gehen lasse.«
Sie lächelte, denn vor gar nicht so langer Zeit hätten nur Ketten sie beide festgehalten. Nun waren sie von allen Fesseln befreit, bis auf eine.
Die Liebe.
Und das war die befreiendste Fessel von allen.
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