Gespielin des Feuers: Roman (German Edition)
durchdringende goldbraune Augen. Mit voller Absicht wandte er seinen Blick nicht ab. Obwohl er die Rolle des Sklaven spielen musste, wollte er wenigstens einen darstellen, der fast unbelehrbar war.
»Augen runter, Kleiner«, sagte sie mit starker, gebieterischer Stimme und kaum merklichem deutschem Akzent. Bevor er gehorchte, warf er ihr einen letzten Blick zu. »Mit dir werde ich’s nicht leicht haben, was?«
»Ich bin kein kleiner Junge«, erwiderte er.
Da lachte sie leise, ein tiefer, kehliger Laut. »Heute Nacht wirst du genau das sein, was ich dir befehle.«
Sobald er diese Worte hörte, regte sich sein Penis.
»Bist du dieses Privileg wert – Kleiner?«
Am liebsten hätte er ihr auf einem Züchtigungsbock eine Tracht Prügel verabreicht, bis ihr Arsch in reizvollem Rosa schimmern würde. Dann würden sie schon herausfinden, wer hier wessen wert war.
Statt ihr das zu erzählen, biss er in die Innenseite seiner Wange.
»Nun darfst du sprechen.« Ihre Hand liebkoste seinen Hintern.
»Ja, ich bin es wert, Herrin .«
»Braver Junge.«
Als er ihr wieder in die Augen schaute, hob sie schweigend die Brauen.
»Falls du mich nicht Daddy nennen willst«, fuhr sie fort, »solltest du den Blick senken und lernen, deine Rolle zu lieben.«
So viel Humor hatte er ihr nicht zugetraut. Offenbar beobachtete sie ihn schon eine ganze Weile. Das hatte er nicht bemerkt.
Er blickte hinab, aber nur, um ihre perfekt geformten Brüste unter der tief ausgeschnittenen, fast transparenten Bluse anzustarren. Was anderes als die meisten Mamas, die sich hier im Leder-Look herumtrieben …
Aufreizend näherte sie ihr Dekolleté seinem Gesicht.
»Gefällt dir, was du siehst?«
Trance holte tief Luft – ihr süßer Duft strafte Lügen, was ihr innerstes Wesen ausmachte, teils Frau, teils Wolf … Und er eignete sich am besten für die Mission, die Bestie zu zähmen, die in diesem Körper hauste.
»Sogar sehr.« Seine Stimme klang heiser vor Erregung. Wenn das nicht genügte, musste Ulrika nur auf die beachtliche Wölbung zwischen seinen Beinen hinunterschauen, die deutlich aus seiner schwarzen Hose drängen wollte.
»Zimmer drei. Dreh dich zur Wand. Und lass dein Outfit an. Das will ich dir ausziehen. Diesen Spaß gönne ich mir.«
Er nickte, rutschte vom Barhocker und ging ohne das erforderliche Ja, Herrin davon.
Im halbdunklen Flur, der zum Zimmer Nummer drei führte, hörte er ihr leises Knurren hinter sich. Wortlos folgte sie ihm in den Raum. An der Wand gegenüber der Tür hingen massive Handschellen und Ketten. Genau dort wollte Ulrika ihn sehen, und genau dort wollte er am allerwenigsten sein. Nein, er müsste es sein, der sie fesselte, ihre Arme nach oben zog, ihre Brüste und den ganzen Körper seiner Lust auslieferte.
Stattdessen würde sich sein Körper in Riks Händen befinden.
Ein Teil von ihr war ein Raubtier und im Ganzen war sie eine Gefahr, die ihr selbst und der Außenwelt drohte, wenn sie nicht lernte, die Verwandlung zu kontrollieren. Dabei musste er ihr helfen, indem er ihr die Zügel anlegte. Langsam. Ohne dass sie es merkte.
Er würde sie hypnotisieren, damit sie ihn immer wieder als ihren Sub begehrte. Denn wie es sich in der Szene herumgesprochen hatte, stillte die Herrin Rik ihr Verlangen kein zweites Mal mit demselben Sklaven. Niemals. Und dank seiner Excedo-Fähigkeiten genügte ihm von jeher, seit er denken konnte, bei den meisten Leuten ein einziger Blick, um sie zu zähmen. Er war tatsächlich der perfekte Mann für den Job.
Vor drei Monaten war Rik in der Szene aufgetaucht, nachdem ihr ein Mordanschlag auf die Leiterin der neuen ACRO-Schwesterorganisation The Aquarius Group, Faith Black, misslungen war. Ulrikas Fehlschlag hatte ihr offenbar die Flucht vor Itor ermöglicht, als ihnen ihr Manipulator in die Hände gefallen war. Jetzt hatte ACRO sie auf dem Radar. Und Trance wollte sie vom Radar der Itor-Agenten verschwinden lassen, ehe die ihr auf die Spur kamen.
Nun stand er vor der Wand und spürte ihren Blick. Sie hatte einen der Privaträume gewählt. Deshalb hoffte er, sie würde ihm ein Publikum ersparen – ihn nicht vor aller Welt bloßstellen.
Allzu aktiv war er nicht in der BDSM-Szene – mittlerweile nicht mehr. Aber in seinen späten Teenager- und frühen Twen-Jahren hatte er die einschlägigen Clubs oft besucht. Zuerst in der Gegend von Chicago, wo er aufgewachsen war, und danach, wo immer die Army ihn stationiert hatte. Jetzt interessierte ihn Sex in diesem speziellen
Weitere Kostenlose Bücher