Gespräche mit Gott - Band 1
wären vergebens, alle Wohltätigkeit wäre verboten. Müssen wir warten, bis uns eine Einzelperson verzweifelt an-fleht oder uns eine Nation um Hilfe bittet, bevor uns gestattet ist, das offensichtlich Richtige zu tun?
W IE DU SIEHST, beantwortet sich diese Frage von selbst.
Wenn eine Sache offensichtlich richtig ist, dann pack sie an. Aber vergiß nicht, außerordentliches Urteilsvermögen walten zu lassen in bezug auf das, was ihr »richtig« und »falsch» nennt.
Ein Ding ist nicht deshalb richtig oder falsch, weil ihr sagt, daß es so ist. Ein Ding ist nicht von sich aus richtig oder falsch.
Nicht?
D AS »RICHTIGE« ODER »Falsche« ist nicht ein von sich aus gegebener Zustand, es ist eine subjektive Beurteilung innerhalb eines persönlichen Wertesystems. Durch deine subjektiven Urteile erschaffst du dein Selbst – durch deine persönlichen Werte bestimmst und demonstrierst du, wer-du-bist.
Die Welt existiert genau so, wie sie ist, damit ihr diese Urteile fällen könnt. Existierte sie in einem vollkommenen Zustand, wäre euer Lebensprozeß der Selbst-Erschaffung beendet. Er hätte ein Ende. Die Karriere eines Rechtsanwalts wäre morgen zu Ende, gäbe es keinen Rechtsstreit mehr. Die Karriere eines Arztes wäre morgen zu Ende, gäbe es keine Krankheit mehr. Die Karriere eines Philosophen wäre morgen zu Ende, gäbe es keine Fragen mehr.
Und Gottes Karriere wäre morgen zu Ende, gäbe es keine Probleme mehr!
G ENAU. DU HAST es perfekt ausgedrückt. Wir, wir alle, wären mit dem Erschaffen fertig, wenn es nichts mehr zu erschaffen gäbe. Wir, wir alle, haben ein rechtmäßiges Interesse daran, das Spiel in Gang zu halten. Mögen wir auch noch so oft sagen, daß wir gerne alle Probleme lösen würden – wir würden es nie wagen, sie alle zu bewältigen, weil uns dann nichts mehr zu tun übrig bliebe.
Eure Interessengemeinschaft von Industrie und Militär weiß das sehr wohl. Deshalb setzt sie jedem wo auch immer stattfindenden Versuch, eine »Nie wieder Krieg« propagierende Regierung zu etablieren, jeden erdenklichen Widerstand entgegen.
Auch euer medizinisches Establishment hat das längst begriffen. Deshalb wehrt es sich standhaft – muß es um seines eigenen Überlebens willen tun – gegen jede neue Wunderarznei oder Heilmethode, von möglichen Wundern selbst ganz zu schweigen.
Und eurer institutionalisierten Religionsgemeinschaft ist das ebenfalls klar. Deshalb greift sie einmütig jede Definition von Gott an, die nicht Angst, Verurteilung und Vergeltung beinhaltet, und jede Definition des Selbst, die nicht deren eigene Vorstellung vom einzigen Weg zu Gott enthält.
Wenn ich euch sage, daß ihr Gott seid – wo bleibt da die Religion? Wenn ich euch sage, daß ihr geheilt seid, wo bleiben da Medizin und Wissenschaft? Wenn ich euch sage, daß ihr in Frieden leben werdet, wo bleiben da die Friedensstifter? Wenn ich zu euch sage, daß die Welt in Ordnung gebracht ist – wo bleibt da die Welt?
Und wie steht es nun mit den Klempnern?
Die Welt ist voll von im wesentlichen zwei Arten von Leuten: jenen, die euch die Dinge geben, die ihr wollt, und jenen, die die Dinge reparieren, instand setzen. In gewisser Hinsicht sind selbst die, welche euch einfach jene Dinge geben, die ihr wollt – die Metzger, die Bäcker, die Kerzenmacher – auch Reparierer, Instandsetzer. Denn ein Verlangen nach etwas haben bedeutet oft, ein Bedürfnis danach haben. Deshalb brauchen Süchtige, wie man sagt, einen Fix. Achtet deshalb darauf, daß aus dem Verlangen nicht eine Sucht wird.
Willst du damit ausdrücken, daß die Welt immer Probleme haben wird? Daß du es tatsächlich so haben willst!
I CH SAGE, DASS die Welt so existiert, wie sie existiert – so wie auch eine Schneeflocke so existiert, wie sie existiert –, nach Plan. Ihr habt sie so erschaffen, so wie ihr auch euer Leben genau so erschaffen habt, wie es ist.
Ich will, was ihr wollt. An dem Tag, an dem ihr wirklich dem Hunger ein Ende setzen wollt, wird es keinen Hunger mehr geben. Ich habe euch alle Ressourcen gegeben, mit deren Hilfe euch das möglich ist. Ihr verfügt über sämtliche Mittel, um diese Wahl treffen zu können. Ihr habt sie nicht getroffen. Nicht, weil ihr sie nicht treffen könnt. Die Welt könnte dem Hunger auf der Welt morgen ein Ende setzen.
Ihr habt gewählt, dies nicht zu tun.
Ihr behauptet, es gebe gute Gründe dafür, daß täglich vierzigtausend Menschen verhungern müssen. Es gibt keine guten Gründe. Und doch bringt ihr zu
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