Gespräche mit Gott - Band 1
Jenseits, wie ihr es nennt. Dir wird nicht einmal erlaubt sein, über dich selbst zu richten (denn du würdest dich gewiß sehr schlecht beurteilen, so selbstkritisch und unbarmherzig, wie du dir selbst gegenüber in diesem Leben bist).
Nein, es gibt keine Abrechnung, auch kein »Daumen nach oben« oder »Daumen nach unten«. Nur Menschen sind so richterlich, und weil ihr es seid, nehmt ihr an, ich sei es auch. Doch ich bin es nicht – und das ist eine große Wahrheit, die ihr euch weigert zu akzeptieren.
Es wird also kein Urteil gefällt im Leben nach dem Tod, aber es wird die Gelegenheit geben, alles noch einmal einer Betrachtung zu unterziehen, was ihr gedacht, gesagt und getan habt, um dann zu entscheiden, ob ihr dies noch einmal wählen würdet angesichts dessen, wer-ihr-seid eurer Aussage nach, und wer-ihr-sein-wollt.
Es gibt eine aus dem Osten stammende mystische Lehre, wonach jede Person bei ihrem Tod die Möglichkeit erhält, jeden ihrer einstigen Gedanken, jedes gesprochene Wort, jede vollführte Handlung nochmals zu durchleben – aber nicht von ihrem Standpunkt aus, sondern von jenem jeglicher Person, die davon betroffen war. Mit anderen Worten: Wir haben bereits gefühlsmäßig erfahren, was wir dachten, sagten und taten, während wir nun gefühlsmäßig erfahren können, was die andere Person in jedem dieser Momente fühlte. Und nach diesem Maßstab werden wir dann entscheiden, ob wir diese Dinge wieder denken, sagen oder tun wollen. Wie lautet deine Meinung dazu?
W AS IN EUREM Leben nach dem Tod stattfindet, ist bei weitem zu außergewöhnlich, als daß es hier in euch verständlichen Begriffen wiedergegeben werden könnte – denn diese Erfahrung gehört anderen Dimensionen an und entzieht sich buchstäblich einer Beschreibung mit solch begrenzten Mitteln, wie es Worte sind. Es muß die Aussage genügen, daß ihr die Gelegenheit habt, euer gegenwärtiges Leben nochmals zu betrachten, ohne Schmerz oder Furcht oder richtendes Urteil. Dies, damit ihr entscheiden könnt, wie ihr in bezug auf eure Erfahrung fühlt, und wohin ihr von da aus gehen wollt.
Viele von euch werden sich entscheiden, hierher zurückzukommen – in diese Welt der Dichte und Relativität –, um eine weitere Möglichkeit wahrzunehmen, die Wahl und die Entscheidungen, die ihr in bezug auf euer Selbst auf dieser Ebene getroffen habt, erfahrungsgemäß zu durchleben.
Andere – eine verschwindend geringe Zahl – werden mit einer anderen Mission zurückkehren. Sie treten erneut in die Welt der Dichte und Materie ein, weil es das Anliegen ihrer Seele ist, andere aus dieser Dichte und Materie herauszuführen. Auf der Erde gibt es immer solche unter euch, die sich für jenen Weg entschieden haben. Ihr könnt sie sofort erkennen. Ihre Arbeit ist beendet. Sie kehrten nur deshalb auf die Erde zurück, um anderen zu helfen. Darin finden sie ihre Freude, ihre Begeisterung. Sie streben nach nichts anderem, als zu Diensten zu sein.
Ihr könnt diese Menschen nicht verfehlen. Wahrscheinlich ist dir einer von ihnen bekannt, oder du hast von einem gehört.
Gehöre ich dazu?
N EIN. DURCH DIESE Frage beweist du, daß du keiner von ihnen bist. Diese Personen stellen über niemanden Fragen, weil es nichts zu fragen gibt.
Du, mein Sohn, bist in diesem Leben ein Bote. Du bist ein Vorbote, ein Überbringer von Nachrichten, ein Suchender und häufig ein Verkünder der Wahrheit. Das ist genug für ein Leben. Sei glücklich.
Oh, das bin ich. Aber man darf ja immer noch auf mehr hoffen!
J A! UND DAS wirst du auch! Du wirst immer auf noch mehr hoffen! Das ist eure Natur. Die göttliche Natur strebt immer danach, mehr zu sein.
Also strebe unbedingt danach.
Nun möchte ich definitiv die Frage beantworten, mit der du diesen Abschnitt unseres fortlaufenden Gesprächs eingeleitet hast.
Geh und tu, was du wirklich zu tun liebst – und nichts anderes! Du hast so wenig Zeit.
Wie kannst du auch nur daran denken, überhaupt einen einzigen Moment zu vergeuden, indem du deinen Lebensunterhalt mit etwas bestreitest, was dir zuwider ist? Was für ein Leben ist das ? Das ist kein Leben, das ist ein Sterben!
Wenn du sagst: »Aber …, ich habe andere, die von mir abhängig sind …, kleine Münder zu füttern …, eine Frau, die auf mich zählt …«, dann antworte ich dir: Wenn du darauf bestehst, daß es in deinem Leben um das geht, was dein Körper tut, dann begreifst du nicht, warum du dich auf dieses Gespräch eingelassen hast. Tu wenigstens etwas, das
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