Gespräche mit Gott - Band 2
auszubilden und ihre natürlichen Begabungen am Ort der Freude zu nutzen.
Am Ort der Freude?
S O WIRD DER »Arbeitsplatz« dann genannt werden.
Aber gäbe es dann nicht immer noch Neid?
N EID, JA. EIFERSUCHT, nein. Neid ist ein natürliches Gefühl, das euch dazu drängt, mehr sein zu wollen. Das zweijährige Kind wünscht und treibt sich damit an, bis zur selben Türklinge hochreichen zu können, die sein großer Bruder schon erreichen kann. Daran ist nichts falsch. Am Neid ist nichts falsch. Er motiviert. Er ist reines Verlangen.
Er kann zur Größe anstacheln.
Eifersucht hingegen ist ein Gefühl, dessen Antriebskraft die Angst ist, und sie erweckt in dir den Wunsch, daß der andere weniger haben soll. Dieses Gefühl gründet sich oft auf Bitterkeit. Eifersucht agiert aus der Wut heraus und führt zu Wut. Und sie tötet. Eifersucht kann töten. Wer in eine Dreiecksgeschichte der Eifersucht verwickelt war, weiß das.
Eifersucht tötet, Neid gebiert.
Den Neidischen wird jede Gelegenheit gegeben werden, auf ihre eigene Weise erfolgreich zu sein. Niemand wird auf ökonomischer, politischer oder sozialer Ebene zurückgehalten werden. Nicht aus Gründen der Rasse, der Geschlechtszugehörigkeit oder der sexuellen Neigung. Nicht aus Gründen der Herkunft, des Klassenstatus oder des Alters. Aus überhaupt keinerlei Gründen. Die Diskriminierung, aus welchem Grund auch immer, wird einfach nicht länger toleriert werden.
Ja, es mag noch immer die »Reichen« und die »Armen« geben, aber es wird keine »Hungernden« und »Notleidenden« mehr geben.
Du siehst, dem Leben wird nicht die Motivation, der Anreiz, genommen werden … nur die Verzweiflung.
Aber wodurch wird garantiert, daß wir genug Menschen haben, die ihren Beitrag leisten, um die »mitzutragen«, die keinen Beitrag leisten?
D URCH DIE GRÖSSE des menschlichen Geistes.
Oh?
I M GEGENSATZ zu eurer finsteren Überzeugung wird der Durchschnittsmensch nicht mit der reinen materiellen Existenz und sonst nichts weiter zufrieden sein. Abgesehen davon wird der ganze Anreiz zur Größe ein anderer werden, wenn der Wandel hin zur Spiritualität einsetzt.
Was könnte einen solchen Wandel bewirken? Er hat sich in den zweitausend Jahren Geschichte –
S AG RUHIG ZWEI Milliarden Jahre Geschichte –
Geschichte des Planeten nicht ereignet. Warum sollte er jetzt eintreten?
W EIL ES MIT der Abkehr von der Konzentration auf das materielle Überleben – mit der Ausschaltung des Bedürfnisses, ungeheuer viel Erfolg zu haben, um sich etwas Sicherheit zu erwerben – keinen anderen Grund geben wird, etwas leisten, sich hervortun, großartig werden zu wollen, außer dem, diese Großartigkeit um ihretwillen zu erleben!
Und das wird ein ausreichender Anreiz sein?
D ER MENSCHLICHE GEIST schwingt sich empor, – er sackt nicht ab angesichts einer echten Chance. Die Seele strebt nach einer höheren Erfahrung ihrer selbst, nicht nach einer niedrigeren. Wer wahre Großartigkeit erlebt hat, und sei es auch nur für einen Moment, weiß das.
Wie steht es mit der Macht? Bei dieser speziellen Umordnung gäbe es immer noch die, die über übermäßig viel Reichtum und Macht verfügen.
F INANZIELLE GEWINNE UNTERLÄGEN einer Beschränkung.
O Mann – da haben wir’s. Möchtest du erklären, wie das funktioniert, bevor ich dir erkläre, warum das nicht funktioniert?
J A. SO WIE es eine Einkommensuntergrenze gäbe, gäbe es auch Obergrenzen. Erstens würde fast jeder ein Zehntel seines Gewinns an die Weltregierung abführen. Das ist der freiwillige Abzug von zehn Prozent, den ich vorher erwähnte.
Ja … der alte Vorschlag von einer »für alle gleichen Besteuerung«.
I N EINER GESELLSCHAFT wie eurer jetzigen müßte dies die Form einer Steuer annehmen, weil ihr nicht aufgeklärt und einsichtig genug seid, um zu erkennen, daß ein freiwilliger Abzug für das Gemeinwohl eurem besten Interesse dient.
Denn wenn dieser von mir beschriebene Bewußtseinswandel eintritt, wird so ein freiwillig, fürsorglich und liebevoll angebotener Abzug von eurem Einkommen als offensichtlich angemessen betrachtet werden.
Ich muß dir etwas sagen. Hast du etwas dagegen, wenn ich dich hier unterbreche, um dir etwas zu sagen?
N EIN, SAG’S.
Diese Unterhaltung kommt mir sehr seltsam vor. Ich hätte nie gedacht, daß ich eine Unterhaltung mit Gott führen würde, in der Gott anfängt, politische Vorgehensweisen zu empfehlen. Also wirklich. Wie soll ich die Leute davon überzeugen, daß Gott für
Weitere Kostenlose Bücher