Gespräche mit Gott - Band 2
einen einheitlichen Steuersatz ist!
W IE ICH SEHE, hältst du weiterhin daran fest, das als »Steuer« anzusehen. Doch ich verstehe das, weil euch der Gedanke, einfach freiwillig 10 Prozent von eurem Überfluß mit anderen zu teilen, fremd ist. Wie dem auch sei, warum fällt es dir schwer zu glauben, daß ich zu diesen Dingen eine Meinung habe?
Ich dachte, Gott enthalte sich jeglichen Urteils, hätte keine Meinung, diese Dinge seien ihm egal.
W ARTE MAL, LASS mich das klarstellen. Bei unserem letzten Gespräch – das du im ersten Band veröffentlicht hast – habe ich alle möglichen Fragen beantwortet. Fragen darüber, wie man eine Beziehung zum Funktionieren bringt, Fragen über die rechte Lebensweise, sogar auch Fragen zur Ernährung. Worin besteht da der Unterschied?
Ich weiß nicht. Da scheint einfach ein Unterschied zu sein.
Ich meine, hast du wirklich eine bestimmte politische Ansicht? Bist du ein eingetragenes Parteimitglied der Republikaner? Sieh mal an, was hier ans Tageslicht kommt! Gott ist ein Republikaner.
D IR WÄRE ES wohl lieber, wenn ich ein Parteimitglied der Demokraten wäre? Guter Gott!
Mach keine Witze. Ich hätte lieber, daß du apolitisch bist.
I CH BIN APOLITISCH. Ich habe keine wie auch immer geartete politische Anschauung.
Du bist wohl so eine Art Bill Clinton.
H EH GUT! JETZT machst du Witze! Aber ich mag Humor, du nicht?
Ich schätze, ich habe nicht erwartet, daß Gott sich humorvoll oder politisch zeigt.
O DER IRGENDWIE MENSCHLICH, wie?
Okay, laß mich dieses Buch, und Band 1, was das angeht, noch mal für dich in den richtigen Kontext stellen.
Ich habe keine Vorlieben bezüglich dessen, wie ihr euer Leben führt. Mein einziger Wunsch ist, daß ihr euch selbst rundum als kreative Wesen erfahrt, damit ihr erkennen könnt, wer-ihr-wirklich-seid.
Gut. Das verstehe ich. So weit, so gut.
J EDE FRAGE, DIE ich beantwortet habe, wurde im Kontext dessen aufgenommen und beantwortet, was du als kreatives Wesen zu sein und zu tun versuchst. Zum Beispiel hast du mir im ersten Band viele Fragen darüber gestellt, wie du deine Beziehung endlich zum Funktionieren bringen könntest. Erinnerst du dich daran?
Ja, natürlich.
F ANDEST DU MEINE Antworten so problematisch? Fandest du es schwierig zu glauben, ich hätte dazu eine Ansicht?
Darüber habe ich nie nachgedacht. Ich habe einfach die Antworten gelesen.
D ABEI HABE ICH meine Antworten immer nur in den Kontext deiner Fragen gestellt. Angenommen, daß du das oder das sein oder tun wolltest, wie könntest du dieses Ziel erreichen? Und ich habe dir einen Weg zum Ziel gezeigt.
Ja, das hast du.
D ASSELBE MACHE ICH hier.
Es ist nur … ich weiß nicht … schwieriger zu glauben, daß Gott diese Dinge sagt, als es zu glauben war, daß er jene Dinge sagte.
F ÄLLT ES DIR schwerer, einigen Dingen, die hier gesagt werden, zuzustimmen?
Naja …
W EIL ES ABSOLUT in Ordnung ist, wenn es so sein sollte.
Tatsächlich?
N ATÜRLICH.
Es ist in Ordnung, anderer Meinung zu sein als Gott?
S ELBSTVERSTÄNDLICH. WAS GLAUBST du, werde ich tun? Dich wie eine Fliege plattdrücken?
Darüber habe ich mir eigentlich noch keine Gedanken gemacht.
S CHAU, SCHON SEIT die ganze Sache ihren Anfang nahm, war die Welt anderer Ansicht als ich. Seit Beginn hat kaum jemand die Dinge auf meine Weise getan.
Das stimmt wohl.
D A KANNST DU sicher sein, daß das stimmt. Hätten die Leute meine Anweisungen befolgt, die euch im Laufe von Tausenden von Jahren von Hunderten von Lehrern übermittelt wurden, sähe die Welt jetzt ganz anders aus. Wenn du mir also nicht beipflichten magst, dann nur zu. Abgesehen davon könnte ich mich ja auch irren.
Was?
I CH SAGTE, ICH könnte mich ja auch irren. Ach, du meine Güte … du nimmst doch das nicht alles als Evangelium, oder?
Du meinst, ich soll diesem Dialog keinen besonderen Wert beimessen?
O HA, HALT MAL. Ich glaube, du hast etwas Wesentliches übersehen. Laß uns wieder bei Null anfangen: Du erfindest das alles.
Oh, das erleichtert mich aber. Ich glaubte schon ein Weilchen, mir würde hier eine wirkliche Führung zuteil werden.
D IESE FÜHRUNG ERHÄLTST du dadurch, daß du deinem Herzen folgst. Hör auf deine Seele. Hör auf dein Selbst. Auch wenn ich dir eine Option, eine Idee, eine Ansicht präsentiere, bist du nicht verpflichtet, sie zu akzeptieren und dir zu eigen zu machen. Wenn du anderer Ansicht bist, dann sei anderer Ansicht. Darum geht es hier bei dieser Übung, nicht darum, daß du deine Abhängigkeit
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