Geständnis auf der Hochzeitsreise
entgegen. „Peter, ich bedaure, mich in deine Privatangelegenheiten einmischen zu müssen, aber dies betrifft auch mich.“
Er antwortete nicht sofort. Er traute seiner Stimme nicht und starrte nur den Hut an, während ihm klar wurde, wie nahe Penelope dem Tod gewesen war. Dann zog er Penelope hoch und in seine Arme und hielt sie fest. „O mein Gott!“, flüsterte er mit erstickter Stimme. Er wagte nicht, seine Gefühle zu deuten. Doch die Vorstellung, dass Penelope wegen seiner Dummheit hätte tot sein können, erfüllte ihn mit Scham und Entsetzen.
Penelope seufzte vor Erleichterung, als sie die Wange an seine Schulter legte. Sie fühlte seine starken Arme und wusste sich in Sicherheit. Einen Moment lang herrschte Stille, dann sprach Peter weiter. „Es tut mir leid, es ist meine Schuld. Gestern Abend hätte ich dich warnen sollen, aber ich habe dich nur beleidigt. Ich bin in keiner Beziehung ein besonders guter Gemahl.“
Seine Äußerung verwunderte sie. „Sei kein Narr, Peter! George war informiert, aber er nahm mich trotzdem zu der Spazierfahrt mit. Er glaubte, wenn wir auf dem Anwesen blieben, würde keine Gefahr drohen, und wenn ihr mich eingeweiht hättet, wäre ich trotzdem gefahren. Wie kann es da deine Schuld sein?“
Peter fühlte sich durch ihre Großzügigkeit doppelt beschämt. „Wenn ich dich auch nur im Mindesten als meine Gemahlin angesehen hätte, dann hätte ich es dir gesagt und dir verboten, das Haus oder den Garten zu verlassen, bis das alles geklärt wäre. Stattdessen verlor ich die Beherrschung, weil ich eifersüchtig war!“
Penelope löste sich aus seinen Armen. „Eifersüchtig? Wie kannst du eifersüchtig sein, wenn du mich nicht einmal magst? Nach dem ersten Tag hast du daran keinen Zweifel gelassen! Du bist mir aus dem Weg gegangen, und jedes Mal, wenn ich versucht habe, mit dir zu reden, hast du mich zurückgewiesen! Dann bei anderen Gelegenheiten warst du wieder freundlich und lieb. Peter, ich weiß nicht, was ich davon halten soll!“
Peter blieb stumm. Was sollte er sagen? Wenn sie verwirrt war, was seine Gefühle ihr gegenüber betraf, dann konnte er sich nur selbst die Schuld geben. Endlich erwiderte er: „Ich weiß es auch nicht, Penny!“
„Peter, ich bin nicht Melissa. Nur weil deine erste Frau dich betrogen hat, bedeutet das nicht, dass ich es auch tun werde! Ich erwarte nicht, dass du mich liebst, aber kannst du mir nicht wenigstens vertrauen, selbst wenn du mich abstoßend findest?“ Jetzt weinte Penelope. Sie suchte nach einem Taschentuch, während Peter sie wieder in die Arme nahm und sie sanft hin und her wiegte.
„Wie kann ich dich abstoßend finden, Penny, du Närrin? Wenn überhaupt, dann glaube ich, dass mein Verhalten diese Bezeichnung verdient!“
Durch das Schluchzen war ihre Antwort kaum hörbar. „An jenem ersten Tag hast du mich geküsst, und danach gingen wir zurück zum Haus, und du warst ganz anders. Du mochtest nicht mit mir sprechen, daher glaubte ich, ich hätte etwas getan, das dir nicht gefiel. Das Einzige, was mir in den Sinn kam, war die Art, wie ich deinen Kuss erwiderte. Und als du mich das nächste Mal küsstest, da – da hast du mich zurückgestoßen, also fand ich mich darin bestätigt, dass ich etwas falsch mache.“
Er schämte sich. „Du hast mich nicht abgestoßen, Penny, das versichere ich dir, und es hat mir gefallen, als du mich küsstest.“
„Aber du sagtest, dass du einen Erben wolltest … und … und dass du mich wolltest!“ Sie unterbrach sich verlegen, dann fuhr sie tapfer fort: „Ich war fest entschlossen, nicht nur dem Namen nach deine Gemahlin zu sein, aber … aber es schien so, als ob du genau diese Absicht hättest!“
Peter umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie sanft. „Ich will dich als Gemahlin, Penny, und nicht nur, weil ich einen Erben brauche, sondern weil ich dich will. Das hat mich sehr geängstigt und dazu geführt, dass ich mich so dumm benahm. Es tut mir leid, Penny. Wirst du mir verzeihen?“
Penelope nickte nur, sprechen konnte sie nicht, die Wangen noch immer nass von Tränen. Peter nahm das Taschentuch und tupfte ihr die Augen trocken. „Komm mit, für dich ist nun Schlafenszeit. All das besprechen wir morgen. Ruh dich aus heute Nachmittag. Ich werde dir das Abendessen ans Bett bringen und mich zu dir setzen. Du hast einen großen Schreck erlebt und musst dich erholen. George kann mir erzählen, was sich genau abgespielt hat. Er muss ziemlich außer sich sein!“
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