Geständnis auf der Hochzeitsreise
Gute!“
George lenkte die Kutsche vom Hof. „Dann machen wir uns auf den Rückweg, Penny?“
„Ja, bitte, George. Ellen war so besorgt wegen Martha und so aufgeregt, weil sie Tante wurde!“, erklärte Penelope. „Es macht dir doch nichts aus, George?“
„Natürlich nicht! Wenn du willst, können wir die Ausfahrt anschließend fortsetzen“, meinte George, „es wäre eine Schande, einen Tag wie diesen im Haus zu verbringen, wenn man nicht unbedingt muss!“
„Ich kann den Pförtner bitten, meine Anweisung zu überbringen“, schlug Penelope vor. „Auf diese Weise vergeuden wir keine Zeit.“
„Eine gute Idee! Es gibt einen schönen Fahrweg um das äußere Ende des Parks, der ausreichen sollte, damit die Grauen genügend Auslauf haben und wir rechtzeitig zurück sind.“
Die Grauen schafften es schnell bis zum Tor. Der zehnjährige Sohn des Pförtners war froh, einen Penny verdienen zu können, indem er zum Herrenhaus lief und die Botschaft überbrachte.
Nachdem das erledigt war, setzte George das Gespann wieder in Bewegung. Sie fielen in freundschaftliches Schweigen. George Carstares fand es angenehm, dass Penelope trotz ihrer Lebhaftigkeit nicht das Bedürfnis hatte, sich ständig zu unterhalten. Er wusste, dass sie über das nachdenken musste, was er vorhin gesagt hatte. Und er vermutete, dass Peter das Mädchen lieber hatte, als er es zulassen wollte.
Penelope genoss das rhythmische Trommeln der Hufe auf der Straße und das Schaukeln der Chaise. Vor ihrem Unfall hatte ihr Vater sie das Kutschieren gelehrt. Die gleichmäßige Bewegung des Gefährts und der gleichmäßige Gang des Gespanns zeigten ihr, dass George ein guter Fahrer war. Sie ertappte sich dabei, dass sie sich danach sehnte, nicht nur passiv dabeizusitzen, sondern selbst die Zügel nehmen zu können.
Im Allgemeinen vergeudete sie keine Zeit damit, sich nach Dingen zu verzehren, die sie nicht haben konnte, aber in der letzten Zeit hatte sie sich einige Male verdächtig nahe dem Selbstmitleid gefühlt. Hör auf damit!, sagte sie sich. Dann begriff sie, dass es am besten wäre, den Grund für ihre Stimmung herauszufinden und sich ihm zu stellen.
Peter. Sie wollte Peter sehen. Sie wollte wissen, wie er aussah, der Mann, den sie geheiratet und in den sie sich Hals über Kopf verliebt hatte. Phoebes Beschreibung nach war er attraktiv. Zuerst hatte es ihr nichts ausgemacht, hatte sie nicht einmal darüber nachgedacht. Jetzt war es plötzlich wichtig. Sie empfand es als Mangel, ihn nicht sehen zu können. Nun, Pech gehabt, dachte sie. Es gibt keine Lösung.
Dann begann sie darüber nachzudenken, wie sie Peters Vertrauen und seine Zuneigung gewinnen könnte. Ihm eine Ohrfeige zu geben und mit dem Fuß aufzustampfen, war vermutlich kein guter Anfang! Sie erwog, sich für ihren Wutanfall zu entschuldigen, verwarf den Gedanken aber wieder. Es würde nicht schaden, wenn er merkte, wie zornig und gekränkt sie gewesen war.
Sie hörte, wie sich andere Pferdehufe näherten, und das unterbrach ihre Überlegungen. Dem Klang nach handelte es sich um einen Reiter, der sich im Galopp von hinten näherte. Sie fühlte, wie sich George umdrehte.
„Der Kerl hat es sehr eilig.“ Er verlangsamte das Tempo ein wenig.
Die nächsten Sekunden waren von großer Verwirrung erfüllt. Es gab einen Knall, dann stieß George einen Schrei aus. Jemand stieß sie vom Sitz auf den Boden der Kutsche.
„Bleib unten, Penny!“ Es gab einen weiteren Knall. Sie hörte das verängstigte Wiehern der Pferde, während George versuchte, sie zu beruhigen. Das Gefährt schaukelte heftig, als die Tiere scheuten. Penelope kauerte auf dem Boden und umklammerte Georges Beine. Gelert bellte laut, und sie hörte, wie das andere Pferd eilends davongaloppierte. Gelerts Gebell verlor sich in der Ferne.
Allmählich hatte George die Grauschimmel wieder im Griff, und sie kamen schwitzend und schnaubend zum Stehen. Er sah sich um, doch ihrem Verfolger war die Flucht gelungen. Gelert hatte ihn gejagt, aber irgendetwas sagte dem Hund, dass er bei Penelope bleiben sollte, und so kam er zurück. George blickte auf Penelope herab.
„Ist alles in Ordnung? Er ist fort. Du kannst aufstehen.“ Er half ihr zurück auf den Sitz. Dann fiel sein Blick auf ihre Schute. Die linke Seite der Krempe war zerfetzt. Er starrte sie entsetzt an und fluchte. Penelope, die noch immer verwirrt war und nicht genau wusste, was sich ereignet hatte, versuchte Fassung zu wahren.
„Was ist geschehen, George?“,
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