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Geständnis

Titel: Geständnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bernd
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nach
irgendeinem Anhaltspunkt. Eine Bierdose löste einen der
Metalldetektoren aus, und ein paar Sekunden lang erreichte die
Spannung einen neuen Höhepunkt. Ein kleines Flugzeug flog in
geringer Höhe über ihnen, und alle erstarrten, als fühlten sie sich
beobachtet.
    „ Boyette“, fragte Robbie, „erinnern Sie sich, ob das Grab
zwischen den Bäumen oder im freien Gelände liegt?“
    Die Frage klang vernünftig.
    „ Eher in offenem Gelände“, erwiderte Boyette, „aber die Bäume
sind in den letzten neun Jahren ganz schön gewachsen.“
    „ Super“, murmelte Robbie, stapfte aber weiter durch die Gegend,
zertrampelte das Unkraut und glotzte auf den Boden, als läge der
entscheidende Hinweis nur einen Schritt entfernt.
    „ Es war nicht hier“, sagte Boyette nach etwa einer halben
Stunde. „Fahren wir weiter.“
    Zweiter Versuch.
    Reith kauerte hinten auf dem Pick-up und wechselte vielsagende
Blicke mit Robbie. Das hätten wir uns denken können, schienen sie
zu sagen, aber keiner sprach. Niemand sprach, weil es nichts zu
sagen gab. Alle waren mit ihren Gedanken beschäftigt.
    Die Straße machte eine Biegung, und auf dem nächsten geraden
Abschnitt deutete Boyette erneut mit der Hand.
    „ Hier ist es!“ Damit riss er die Tür auf, bevor der Motor
abgestellt war. Er stürzte sich auf eine Lichtung, die mit
taillenhohem Unkraut überwuchert war, während die anderen Mühe
hatten, ihm zu folgen. Reith stolperte nach ein paar Schritten und
schlug hart auf. Als er sich wieder aufrappelte und Insekten und
Gestrüpp abbürstete, merkte er, was ihn zu Fall gebracht hatte. Die
Überreste eines Traktorreifens, die praktisch in der Vegetation
vergraben lagen.
    „ Hier ist ein Reifen“, verkündete er, und die anderen
erstarrten.
    Boyette stand nur wenige Meter weiter. „Her mit den
Metalldetektoren“, sagte er.
    Fred Pryor hatte einen, der nach wenigen Sekunden klickte und
summte und sich gar nicht wieder beruhigen wollte. Aaron Rey
brachte zwei Schaufeln.
    Das Gelände war mit Steinen übersät, aber der Boden war weich
und feucht. Nach zehn Minuten heftigen Grabens stieß Fred Pryors
Schaufel auf etwas, das eindeutig wie Metall klang.
    „ Kurze Pause“, sagte Robbie. Fred und Aaron brauchten
Erholung.
    „ Also gut, Boyette“, führ Robbie fort. „Sagen Sie uns, was wir
hier finden werden.“
    Das nervöse Zucken. Die Pause. „Eine Metallkiste für
hydraulische Werkzeuge, höllisch schwer, ich hätte mir fast den
Rücken ruiniert, als ich das Ding hergeschleift habe. Es ist
orange, und der Name der Firma, RS. McGuire and Sons, Fort Smith,
Arkansas, ist an der Vorderseite auflackiert. Lässt sich von oben
öffnen.“
    „ Und was ist drin?“
    „ Jetzt nur noch Knochen. Ist schon neun Jahre her.“ Er sprach
mit der Stimme der Autorität, als wäre es nicht sein erstes
geheimes Grab. „Die Kleidung habe ich zusammengerollt und neben
ihren Kopf gelegt. Um ihren Hals liegt ein Gürtel, der dürfte noch
intakt sein.“ Seine Stimme erstarb, als wäre die Sache zu
schmerzlich für ihn. Eine Pause trat ein, während der sich die
anderen ansahen, dann räusperte sich Boyette und sprach weiter. „In
ihrer Kleidung müssten noch ihr Führerschein und eine Kreditkarte
stecken. Mit denen wollte ich mich nicht erwischen
lassen.“
    „ Beschreiben Sie den Gürtel“, verlangte Robbie. Der Mann vom
Sicherheitsdienst reichte ihm eine Videokamera.
    „ Schwarz, fünf Zentimeter breit, mit einer runden
Silberschnalle. Das ist die Mordwaffe.“
    Es wurde weitergeschaufelt, während Robbie filmte.
    „ Das Ding ist etwa anderthalb Meter lang.“ Boyette zeigte mit
den Händen die Umrisse der Kiste an. Nachdem die Form eindeutig zu
erkennen war, wurden mit jeder Schaufel Erde weitere Einzelheiten
sichtbar. Die Farbe war tatsächlich orange. Etwas weiter unten
wurde die Aufschrift „RS. McGuire and Sons, Fort Smith, Arkansas“
sichtbar.
    „ Das reicht“, sagte Robbie, und das Schaufeln wurde
eingestellt. „Wir lassen die Kiste, wo sie ist.“
    Tatsächlich hatte sich immer deutlicher herauskristallisiert,
dass die Kiste sie vor echte Probleme stellen würde. Der Deckel
wurde von einem Riegel gesichert, und dieser wiederum von einem
Zahlenschloss, von der billigen Art, wie sie in jedem
Eisenwarengeschäft zu finden war. Fred hatte nicht das richtige
Werkzeug, um das Schloss durchzuschneiden, aber es war ziemlich
klar, dass sie es irgendwie aufbekommen würden. Nachdem sie so weit
waren, würden sie sich den Blick ins

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