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Gestern, heute - jetzt

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Titel: Gestern, heute - jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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ich zugeben muss, dass der EB Veyron ein tolles Auto ist. Aber diese älteren Modelle …“ Luc schaute sich noch einmal um. „Wie wäre es stattdessen mit einem netten neuen Traktor?“
    „Nein, ich brauche einen Bugatti“, erwiderte Rafe und nickte in Richtung des blauen Monstrums am Ende des Showrooms. „Diesen Bugatti.“
    Der Verkäufer hielt sich im Hintergrund. Steifer Anzug. Rote Krawatte. Schütter werdendes Haar. Akkurat gekämmt. Rafe fing seinen Blick auf, woraufhin der Mann sofort an ihre Seite eilte. „Erzählen Sie mir etwas zu diesem Bugatti 101“, forderte Rafael ihn auf.
    „Das 1956er Modell? Was soll ich sagen?“, erwiderte der Verkäufer. „ Monsieur, eine hervorragende Wahl.“
    Luc schnaubte. Rafe lächelte den Verkäufer unbeeindruckt an.
    „Alles Originalteile, vollkommen überholter Motor, exakt restauriertes Interieur, auf das wir eine Zehn-Jahres-Garantie geben – das Innendesign stammt von einem unserer besten Lederspezialisten und basiert auf einem Entwurf, der aus dem Haus Hermes kommt …“
    „Wie viel?“, unterbrach Rafe die Lobeshymne des Verkäufers auf das Modehaus Hermes.
    Der Angestellte nannte einen Preis, bei dem Luc in lautes Gelächter ausbrach. Sogar der Verkäufer selbst lächelte ein wenig. „Und dennoch ist es eine solide Investition“, beharrte er. „Besonders dieses Modell. Seit zwanzig Jahren hat es keinen Bugatti 101 aus dem Jahr 1956 auf dem offenen Markt gegeben. Von diesem speziellen Modell wurden sowieso nur sechs Exemplare angefertigt, wie Sie zweifellos wissen. Wir schätzen uns sehr glücklich, eines davon hier zu haben und verkaufen zu können. Messieurs, mir ist klar, dass der Preis exorbitant wirkt, aber dieser Wagen ist eine absolute Rarität.“
    Rafe seufzte. Warum zur Hölle hatte Simone ihren Verführungsversuch nicht gestartet, als er einen Ferrari oder Lamborghini parkte? Oder seinetwegen auch etwas Britisches wie einen Aston Martin? Aber, nein … „Ist er registriert?“, fragte er. „Können wir ihn ausprobieren?“
    „Er ist in einem Automobilclub registriert“, entgegnete der Verkäufer. „Natürlich können wir eine Probefahrt für Sie arrangieren, und zwar auf dem Privatgrundstück des derzeitigen Besitzers, er verfügt über eine Rennstrecke. Es wäre allerdings notwendig, dass Sie Ihr Interesse in finanzieller Form bekunden.“
    „Wem gehört der Wagen?“, schaltete sich Luc plötzlich interessiert ein. „Vielleicht kenne ich ihn.“
    „ Monsieur, es steht mir leider nicht zu, Ihnen den Namen zu verraten“, entschuldigte sich der Verkäufer. „Aber wenn Sie wünschen, kann ich Ihre Namen an ihn weitergeben.“
    Lucien nannte seinen Namen, woraufhin sich die Augen des Verkäufers weiteten. Dann fügte Luc Rafaels Namen hinzu, indem er einen „Prinz“ voranstellte und ein „de Morsay de Maracey“ hinten anhing.
    „ Messieurs “, erklärte der Verkäufer ehrerbietig. „Lassen Sie mich sofort eine Testfahrt für Sie organisieren.“ Er verneigte sich tief und eilte so schnell er nur konnte in das kleine Verkaufsbüro, das sich an den Showroom anschloss.
    „Ist doch ganz schön praktisch, ein Prinz zu sein“, bemerkte Luc nach einer kurzen, nachdenklichen Pause.
    „Sehr“, stimmte Rafe ernst zu, und dann verdarb er alles, indem er den Kopf schüttelte und so breit grinste wie schon seit seiner Kindheit nicht mehr.
    „Wirst du mir jemals verraten, warum du dieses Monstrum von einem Auto haben willst?“, fragte Luc.
    Rafes Grinsen wurde noch breiter. „Niemals.“
    In der Nacht des Weinlese-Balls herrschte Vollmond, der Himmel war voller Sterne, und Gabrielle hatte die Pflichten der Gastgeberin übernommen, damit Simone mehr Zeit hatte, die Verführung eines gewissen Prinzen zu planen, der noch am Morgen aus ihrem Bett geschlüpft und so lange im Raum auf und ab gewandert war, bis sie einen Reiscracker mit vegetarischem Aufstrich gegessen hatte. Erst dann küsste er sie auf die Schläfe und raunte ihr zu, dass sie sich am Abend sehen würden.
    Merkwürdigerweise blieben er und Luc den ganzen Tag verschwunden. In etwa einer Stunde würden die ersten Gäste erscheinen. Gabrielle tigerte im Moment in Simones Zimmer auf und ab – eine Angewohnheit, die sie von ihrem großen Bruder übernommen hatte.
    „Luc sagte, dass er spätestens um fünf zurück sein würde“, wiederholte sie bestimmt zum hundertsten Mal.
    Simone warf einen Blick auf die Nachttischuhr. Es war zehn vor sieben.
    „Was hat Rafael

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