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Gestern, heute - jetzt

Gestern, heute - jetzt

Titel: Gestern, heute - jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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Prinzessin.
    „Komm mit mir“, sagte sie und deutete auf die Garagen und Gartenhäuser, die die eine Seite des Châteaus flankierten. „Es gibt da etwas, was ich dir zeigen will.“
    „Und ich habe auch etwas, was ich dir zeigen will“, versetzte Rafe. Er deutete auf die Lindenallee. „Es ist allerdings dort entlang.“
    Über ihnen erklang ein lautes Geräusch, eine sehr entschlossene Faust, die gegen ein Fenster klopfte. Das Fenster wurde geöffnet und Gabrielle Duvalier, Herrin von Caverness, beugte sich heraus. Lucien Duvalier, der Herr des Hauses, tat es ihr nach.
    „Hübscher Frosch“, sagte Luc zu seiner Schwester. „Er ist ganz wie du.“ Er warf einen amüsierten Blick auf Rafe. „Der Prinz steht dir auch, selbst wenn er einen fürchterlichen Geschmack in Sachen Autos hat.“
    „Macht ihr einen Spaziergang?“, erkundigte sich Gabrielle. Ohne auf ihre Antwort zu warten, deutete sie in Richtung der Höhlen von Caverness, wo bereits seit Jahrhunderten die kostbarsten Flaschen gelagert wurden. „Ich empfehle euch dringend, zur Südhöhle zu gehen.“ Damit verschwand sie, nur um Sekunden später mit etwas in der Hand wieder aufzutauchen. „Ihr braucht die Schlüssel“, erklärte sie und schleuderte sie Rafael zu. „Ihr solltet direkt dorthin gehen. Umwege würden euch in dieser Situation nur Angst einjagen.“ Fröhlich warf sie ihnen eine Kusshand zu. „ Bon soir “, rief sie, und dann schloss sich hinter ihr und Luc das Fenster.
    Rafe ließ die Schlüssel von seinem Finger baumeln. Simone lächelte ihn an. „Weißt du, warum sie will, dass wir zu den Höhlen gehen?“, fragte sie.
    „Nicht genau.“ Aber er hatte eine Vermutung. Gabrielle war klar gewesen, dass er ungestört sein musste, wenn er Simone den Bugatti schenkte. Also hatte sie arrangiert, dass der Wagen an einen Ort gebracht wurde, wo sie garantiert allein waren. Gabrielle war sehr gut darin, vorausschauend zu denken und seinen Weg erst mit einem Welpen und nun mit Ungestörtheit zu ebnen. Rafe musste sich wirklich bei ihr erkenntlich zeigen. Vielleicht sollte er ihr ein Pferd kaufen.
    „Wollen wir?“, fragte er.
    Simone warf ihm einen Seitenblick zu. Sie legte eine Hand auf seinen Arm, um sich abzustützen, dann zog sie erst den einen ihrer rubinroten Pumps aus, dann den anderen und drückte die Schuhe Rafe in die Hände.
    „Erinnerst du dich überhaupt an den Weg zur Südhöhle?“, neckte sie ihn. „Ich weiß doch, wie schlecht dein Gedächtnis ist.“
    „Zufälligerweise weiß ich es noch“, murmelte er mit diesem seltenen Lächeln, das einen ganzen Tag erhellen konnte, oder eine sanfte Herbstnacht.
    Simone lächelte ebenfalls, bückte sich und hob den Saum ihres Kleides bis zu den Oberschenkeln hoch. Rafes Augen weiteten sich. „Wer zuerst da ist“, rief sie und rannte los.
    Rafe holte sie noch weit vor den Höhlen ein, ergriff ihre Hand und lief mit ihr gemeinsam auf die versperrte Höhlentür zu. Lachend und nach Luft japsend lehnte sich Simone gegen die Mauer, während Rafael die Tür zum Tunnel öffnete. „Du solltest hinter uns abschließen“, riet sie.
    „Und ob ich hinter uns abschließen werde“, gestand er, während sie hereinschlüpften. Er verriegelte die Tür und zog sie im nächsten Moment in die Arme. „Das Baby“, raunte er, wobei sein Körper schon längst auf ihre sinnliche Nähe reagierte.
    „Wird ein Läufer werden“, entgegnete sie, während erst Rafes Krawatte auf den Boden segelte, dann sein Jackett, und schließlich lösten sich unter ihren Fingern die Knöpfe seines Hemds. „Vielleicht auch ein Stripper.“
    „Definitiv ein ganz schöner Rabauke“, prophezeite er und fing ihre Lippen mit seinem Mund ein.
    „Müssen wir wirklich bis zur Südhöhle gehen?“ Simone war vollkommen zufrieden, die Dinge gleich hier in die Hand zu nehmen, jetzt sofort, auch wenn ein anderer Untergrund als der Steinfußboden angenehm gewesen wäre.
    „Vielleicht haben sie ein Bett hineingestellt“, wisperte er. „Es sieht so aus, als hätten sie uns Champagner dagelassen.“ Er schaute zu einer kleinen Seitenbank an der Tür, auf der zwei Champagnergläser und ein Silberkübel mit zwei Flaschen darin standen. Simone entwand sich Rafes Armen und schaute nach. Eine Flasche war Château Caverness 1956. Die andere war eine Flasche Perrier.
    „Das ist aber schade“, sagte sie.
    Rafe griff sich den Kübel und die Gläser – Gott allein wusste, wo er ihre Schuhe gelassen hatte – und ging den Tunnel

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