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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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immer du willst.« Sie gab den neckenden Ton auf, da er nicht gerade zur Verbesserung seiner Stimmung beizutragen schien, und konzentrierte sich wieder auf das, was wichtig war. »Wo bist du in einer Stunde? Bis dahin habe ich wahrscheinlich alles, was du brauchst.«
    »Ich weiß noch nicht genau.« Er zögerte. »Weißt du was, ich ruf dich an. Dann habe ich genügend Zeit, mir ein Wegwerf-Handy zu besorgen und selbst ein paar Nachforschungen anzustellen.«
    »Okay. Geht in Ordnung. Und, Pete?«
    »Ja?«
    »Sie hat dir Unrecht getan. Dir nicht zu vertrauen. Du bist einer der verlässlichsten Männer, die ich kenne.«
    Er war so lange still, dass sie sich nicht sicher war, ob er noch dran war. Dann hörte sie ein Rauschen und seine Stimme, erfüllt von etwas, was sich seltsam nach Reue anhörte. »Na ja, ich habe ihr nie besonders gute Gründe geliefert, mir zu vertrauen.«
    Ehe sie fragen konnte, was er damit meinte, klang er wieder ganz normal, als er sagte: »Ich ruf dich in einer Stunde an, Hailey. Und danke!«
    Dann war er weg.
    Hailey legte auf und starrte auf die Notizen, die sie sich gerade gemacht hatte. Ihr blieben etwa sechzig Minuten, um alles zu erledigen, worum Pete sie gebeten hatte, ganz zu schweigen von der Beschaffung von Hintergrundinformationen über Katherine Meyer, David Halloway und Aten Minyawi. Den letzten Namen hatte sie ganz sicher schon einmal gehört, sie konnte sich nur nicht erinnern, in welchem Zusammenhang.
    Als sie wieder nach dem Telefon griff, fiel ihr plötzlich ein, dass der Anwalt ihres Vaters immer noch draußen auf sie wartete. Es war ihr völlig egal . Er konnte weiterwarten. Sie hatte größere Sorgen als den letzten Willen ihres Daddys. Morgen war auch noch ein Tag.
    Kat starrte aus dem Busfenster, während sie durch die ruhigen Straßen des vorstädtischen Raleigh in North Carolina fuhr. Die Abenddämmerung brach gerade herein, und ihr tat alles weh von dem stundenlangen Sitzen in dem Greyhoundbus, der sie hergebracht hatte.
    Als sie Raleigh erreicht hatte, war sie auf den Capital Area Transit umgestiegen und brauste jetzt durch den Norden von Raleigh, auf dem Weg in die Gegend von Brentwood, das sie auf ihrer handlichen kleinen Karte markiert hatte. Sie hoffte inständig, dass die Adresse, die sie von Charles Latham hatte, noch stimmte. Es war sechs Jahre her. Möglicherweise war er umgezogen. Oder gestorben.
    Sie betete, dass Letzteres nicht zutraf. Von den vier anderen Archäologen, die mit ihr an der Ausgrabung in Kairo beteiligt gewesen waren, war er der Einzige, der noch lebte. Bei dem Gedanken daran lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter, doch sie schob ihn beiseite. Autounfall, Herzinfarkt, Schlaganfall – alles ganz normale Todesursachen. Alles Todesursachen, die keine Aufmerksamkeit erregten oder Fragen aufwarfen. Selbst bei Männern, die erst in den Vierzigern oder Fünfzigern gewesen waren.
    Sehr praktisch.
    Etwas zu praktisch für Kats Geschmack. Sie hatte all die Jahre aus Sicherheitsgründen über jeden von ihnen Buch geführt. Und als ihre Kollegen begannen, nach und nach auf rätselhafte Weise vom Radar zu verschwinden, hatte sie gewusst, dass sie immer noch nicht in Sicherheit war. Das war einer der Gründe dafür gewesen, dass sie so lange in ihrem Versteck ausgeharrt hatte. Ihr letzter Stand war, dass Charles noch lebte – zumindest gerade so. Er hatte Krebs – unheilbar – und starb einen langsamen Tod. Hatte Busir ihn am Leben gelassen, weil der Dreckskerl gewusst hatte, dass Charles’ Tage ohnehin gezählt waren?
    Möglich. Aber die wahrscheinlichere Antwort war, dass er von Anfang an mit Busir und dem Schmugglerring gemeinsame Sache gemacht hatte.
    Unruhig rutschte Kat auf ihrem Sitz hin und her. Jemand musste Busirs Gruppe mit Informationen versorgt haben. Da ihr Leben – und das von Pete – auf dem Spiel stand, hatte sie vor, herauszufinden, wer das gewesen war. Selbst wenn das bedeutete, Charles Latham gegenüberzutreten und dem Sterbenden so lange zuzusetzen, bis er reden würde.
    Kat blickte auf die Uhr. Es war fast vier. Sie fragte sich, wie lange Pete geschlafen hatte, bis er gemerkt hatte, dass sie weg war. Er war erschöpft gewesen, wäre fast kollabiert, nachdem sie sich geliebt hatten.
    Die Erinnerung daran ließ Wärme über ihre Haut strömen, und sie schloss die Augen und atmete ein paarmal tief durch. Es zu tun, war eindeutig falsch gewesen, aber als er sie so angesehen hatte … oh Mann, jedes ihrer Argumente war zu Asche

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