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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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Pete für den spießigen Anwalt ihres Vaters warten lassen. Sie drückte auf den Knopf an der Sprechanlage. »Danke, Mrs Florentes. Bringen Sie Mr Arnold einen Kaffee, oder was immer er möchte, und sorgen Sie dafür, dass er sich wohlfühlt. Ich muss diesen Anruf entgegennehmen, und es könnte eine Weile dauern.«
    Ein missbilligendes Knurren drang durch die Leitung. Haileys Lächeln vertiefte sich.
    Sie nahm den Hörer ab, warf sich in dem luxuriösen Ledersessel ihres Vaters zurück und schwenkte herum, um durch das Fenster im sechzehnten Stock auf die Skyline der Innenstadt von Miami zu blicken.
    »Was für eine Überraschung. Wie man hört, hast du dich mit der Euro-Schnecke in New York ins schöne, warme Häuschen verkrochen.«
    »Schön wär’s.«
    Hailey lächelte noch mehr. Als Geschäftspartner ihres Exmannes von der Odyssey-Galerie kannte sie Pete und vertraute ihm bedingungslos. Sie betrachtete ihn als guten Freund, und das würde sich niemals ändern. »Das wirft natürlich die Frage auf: Warum rufst du mich an, wenn du die Euro-Schnecke ganz für dich allein hast? Komm schon, Pete! Rette meinen Tag und sag mir, dass sie nicht genug Frau für dich oder einen anderen Mann ist.«
    »Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber ich bin nicht bei Maria.«
    Irgendetwas in seiner Stimme brachte sie dazu, sich aufzusetzen und ihre Entgegnung hinunterzuschlucken. Pete war selten ernst. Ein Witzbold. Ein Playboy. Jedermanns Freund. Er hatte das Aussehen eines guten Kerls und das Benehmen alter Schule, wodurch die Menschen sich von Anfang an wohl bei ihm fühlten. Hinter dieser lässigen Art hatte Hailey jedoch schon immer die Andeutung von etwas Dunklem gespürt, einer Vergangenheit, über die er nie sprach. Was der Grund dafür war, dass sein plötzlich ernster Ton in ihrem Kopf Warnlichter aufleuchten ließ.
    »Aha«, sagte sie, »also, das ist allerdings eine Überraschung«. »Lisa hat mir erzählt, dass Rafe versucht hat, dich zu erreichen.«
    »Ich habe mein Handy verloren. Wie geht’s Rafes Mom?«
    Sein Handy verloren? Pete? Ja, klaaaar.
    Hailey beobachtete den Hubschrauber eines Nachrichtenkanals, der über der Innenstadt kreiste. »Unverändert. Im Moment. Sie hält durch. Aber man weiß nicht, wie lange noch.«
    »Verdammt! Ich sollte bei ihm sein.«
    Haileys Brust schnürte sich zusammen, als sie an Teresa Sullivan dachte. Eine Frau, die in den wenigen Jahren mehr eine Mutter für sie gewesen war als ihre eigene Mutter in ihren ganzen vierunddreißig Jahren. Obwohl Hailey und Rafe sich schon kurz nach ihrer Spontanhochzeit in Vegas, die am besten nie stattgefunden hätte, wieder hatten scheiden lassen, waren sie immer noch Freunde. Und Teresa würde für Hailey immer zur Familie gehören.
    »Wo bist du?«, fragte sie und schob den Schmerz beiseite, den bereits der Gedanke an Teresas Krankheit bei ihr verursachte.
    Im Hintergrund hörte sie Federn quietschen, wie von einer Matratze. »Keine Ahnung. Irgendwo in Süd-Jersey, glaube ich.«
    »Du hast keine Ahnung?« Was war da los? Das Letzte, was sie von Rafe über Pete erfahren hatte, war gewesen, dass dieser in einer Luxuslimousine und mit der verführerischen Maria Gotsi vom Kunstinstitut Athen im Schlepptau die unglaublich erfolgreiche Auktion verlassen hatte und in die Winternacht verschwunden war. Rafe hatte Hailey gegenüber seinen Verdacht geäußert, dass es mit den beiden allmählich etwas Ernstes wurde, obwohl sie alle hofften, dass das nicht stimmte. Maria war ein Tigerhai.
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    Hailey dachte daran, was auf der anderen Seite der Tür auf sie wartete. »Leg los! Ich habe massenhaft Zeit, glaub mir.«
    Es dauerte nicht so lange, wie sie erwartet hatte, doch ihr wurde irgendwann klar, dass sie den Mund halten und aufhören musste ständig Wirklich? und Im Ernst? zu fragen. Denn sie verlangsamte damit den Erzählfluss. Außerdem merkte sie selbst, dass sie begann, sich wie eine gesprungene Schallplatte anzuhören.
    Sie wusste von Petes zwielichtigen Geschäften in der Vergangenheit. Zum Teufel, sie war mit einem Dieb verheiratet gewesen, der für ihn gearbeitet hatte, und nichts davon war neu für sie. Sie wusste auch, dass er sich über die letzten Jahre hinweg gebessert hatte. Daher war es weniger das, was er sagte, das Fragen bei ihr aufwarf, sondern eher das, was er ausließ.
    Was natürlich Haileys Interesse erregte. Sowohl auf persönlicher als auch auf professioneller Ebene.
    »Konntest du den Typ im

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