Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe
Park erkennen?« Erregung hatte sie erfasst. Sie war nun seit drei Wochen von der Polizei freigestellt, solange sie aufgrund der Krankheit ihres Vaters in dessen Unternehmen einsprang. Er hatte sie ausdrücklich um Hilfe gebeten, und sie hatte nur aus irgendeinem nicht nachvollziehbaren Schuldgefühl heraus eingewilligt. Sie mochte diesen Job eigentlich nicht. Und ihr Vater wusste das auch. Sobald es ihm wieder besser ging, würde sie sich wieder in den Süden davonmachen.
»Ja. Stämmig. Mittelgroß. Etwa fünfzig, würde ich sagen. Gut in Form für sein Alter. Graues Haar. Hat behauptet, er heißt David Halloway.«
Sie notierte es sich auf einem Block auf ihrem Schreibtisch. »Aber du glaubst nicht, dass er vom FBI war?«
»Nein. Auf keinen Fall. Obwohl er so etwas angedeutet hat. Irgendwoher kannte er Slade, könnte also sein, dass er bei der CIA war, aber ich bezweifle es. Ich tippe auf INTERPOL .«
»Hm. Interessant. Ich habe eine Freundin bei INTERPOL . Jill Monroe. Sie war mal bei der Polizei in Miami.«
»Deshalb rufe ich an.«
Der düstere Ton in seiner Stimme entging ihr nicht, und sie lächelte. Es klang vielleicht rührselig und pathetisch, wenn man bedachte, dass sie jetzt eine mehrere Millionen schwere Firma leitete, aber es war ein gutes Gefühl, gebraucht zu werden. Nicht bloß ausgenutzt.
Hailey machte sich noch eine Notiz. »Ich ruf sie an. Mal sehen, ob sie etwas über ihn rausfindet.«
»Das wäre schön. Ich brauche außerdem etwas Hintergrundinformation. Ich würde mich ja selbst drum kümmern, aber ich habe noch ein paar andere Dinge zu erledigen, und Rafe möchte ich angesichts Teresas Zustand nicht damit behelligen.«
»Ich bin froh, wenn ich dir helfen kann. Was brauchst du?«
»Vor allem erst mal Bargeld. Ich will meine Kreditkarte nicht benutzen, für den Fall, dass sie mich überwachen, und mir geht langsam die Kohle aus. Kannst du Liddy bei Odyssey bitten, mir telegrafisch etwas Geld zu schicken?«
Sie notierte sich, seine Assistentin anzurufen. »Kein Problem. Sonst noch was?«
»Ich brauche die Adressen der Personen, mit denen Kat in Kairo zusammengearbeitet hat.«
Hailey kritzelte auf dem Block unter ihrem Ellenbogen herum, während er Namen vorlas. »Das kann ich auch machen. Aber warum gehst du nicht den einfachsten Weg und fragst sie selbst, wo diese Leute sind?«
Er antwortete nicht, und sein Schweigen ließ ihren Stift mitten in ihrer wilden Kritzelei innehalten. »Oh«, sagte sie, als sie allmählich begriff. »Sie ist nicht da, oder?«
»Bingo.«
»Was hast du denn mit ihr gemacht?«
»Warum gehst du davon aus, dass ich etwas gemacht habe?«
Sie lächelte wieder. »Reine Mutmaßung.«
»Tja, diesmal liegst du falsch.« In seiner Antwort lag ein eindeutig defensiver Tonfall. Und das überzeugte Hailey davon, dass es noch mehr gab, was er ihr nicht gesagt hatte. Viel mehr.
Nicht, dass sie das etwas anging, doch es stellte eine interessante Wendung dar. Pete, der ultimative Junggeselle, stand auf eine gewiefte Ägyptologin, und sie hatte ihn gerade im Stich gelassen und das Weite gesucht. Kein Wunder, dass er angefressen war.
»Ich werde sie für dich heraussuchen«, übte sie Nachsicht für ihn. »Noch etwas?«
»Ja.« Er zögerte. »Ich könnte einen Flieger brauchen.«
Ihre Augenbrauen schnellten nach oben. »Du willst einen Probeflug mit dem Bombardier der Roarke Resorts machen, während die bösen Jungs da draußen deinem Mädchen auf den Fersen sind?«
»Es geht nicht um einen Probeflug«, sagte er. »Ich muss sie finden. Und zwar schnell.«
Wer immer diese Katherine Meyer war, sie hatte Peter Kauffman gehörig den Kopf verdreht. »Ich weiß nicht«, neckte Hailey und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück. »Ich könnte ernsthafte Schwierigkeiten bekommen, wenn ich für private Angelegenheiten Betriebsmittel zweckentfremde. Das ist gegen die Firmenpolitik der Roarke Resorts.«
»Vergiss die Firmenpolitik. Als hättest du noch nie Regeln gebrochen.«
»Ich?« Sie tat schockiert. »Ich bin Polizistin, Kauffman.«
»Du warst Polizistin, Roarke. Und zwar keine besonders gute. Also, kann ich das gottverdammte Flugzeug nun haben oder nicht? Ich habe keine Zeit, selbst eins zu chartern, und ich habe noch nicht die leiseste Ahnung, wo die Reise hingeht.«
Verzweifelt. Oh ja. Er war wirklich am Ende.
»Mach dir mal nicht ins Hemd. Natürlich kannst du ihn benutzen. Ich rufe gleich an und sag Steve, er soll nach Philly fliegen. Er wird dich hinbringen, wo
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