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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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und trug ihre Auswahl an die Theke. Als sie in ihrer Tasche nach Bargeld kramte, fiel ihr Blick auf einen Ständer T-Shirts gleich rechts neben ihr.
    Draußen benutzte Pete den Münzfernsprecher. Eine Panikwelle überkam Kat, als sie hinaus in die Kälte trat und sah, wie er ihr den Rücken zukehrte und sich den Telefonhörer ans Ohr hielt. Wen konnte er bloß anrufen und warum? Einen Geschäftskontakt? Erzählte er irgendjemandem, wo sie war?
    Dann hatte sie einen abscheulichen Gedanken, der ihr seltsamerweise schlimmer erschien als die Vorstellung, dass er sich gegen sie wandte. Was, wenn er die Frau von letzter Nacht anrief? Die aus der Limousine?
    Der Magen drehte sich ihr um, als sie ihre Einkäufe auf den Rücksitz tat und dann auf den Vordersitz hochstieg und wartete. Pete war immer noch in sein Gespräch vertieft, wer auch immer am anderen Ende der Leitung war. Er fuchtelte mit den Armen, während er sprach, fuhr sich mit der Hand durchs Haar und drehte sich von ihr weg, sodass sie sein Gesicht nicht sehen konnte.
    Die Autotür öffnete sich, als sie gerade einer jungen Mutter zusah, die einen Vier-Liter-Kanister Milch schleppte und ein Kleinkind hinter sich her über den Parkplatz zog. Pete setzte sich hinter das Steuer, und seine plötzliche Gegenwart ließ ihre Gedankenkette abreißen. Ihr Blut erwärmte sich, und sie holte Luft, als ihr wieder in den Sinn kam, wie sich seine Haut auf ihrer angefühlt hatte, seine Hände auf ihrem Körper, wie seine Lippen die ihren gefangen genommen hatten.
    »Etwa zehn Blocks weiter gibt es eine Hertz-Niederlassung«, sagte er, während er die Tür zuzog.
    »Und deine Freundin weiß jetzt, dass es dir gut geht?«
    »Das war nicht meine Freundin, sondern mein Geschäftspartner. Ich hätte heute wieder in Miami sein müssen.«
    »Oh«, sagte sie und hätte sich für ihre voreilige Schlussfolgerung ohrfeigen können, brauchte aber immer noch eine Antwort, was die Person anging, mit der er telefoniert hatte. »Was hast du ihm gesagt?«
    »Nur dass mir etwas dazwischengekommen ist. Ich dachte mir, je weniger er weiß, desto sicherer für ihn, falls deine Freunde in Miami nach mir suchen.«
    Das klang vernünftig. Und es bedeutete, dass er sie nicht verpfiff. Zumindest noch nicht.
    »Dreh dich um«, sagte sie schnell, um sich auf etwas anderes konzentrieren zu können. »Ich muss mir deinen Rücken ansehen.«
    »Ich glaube, jetzt ist kein guter –«
    »Es wird niemals ein guter Zeitpunkt sein. Es dauert nur eine Minute.« Sie griff nach dem Verbandskasten auf dem Rücksitz und dem T-Shirt, das sie gekauft hatte. »Außerdem kannst du nicht mit diesem blutbeschmierten Sweatshirt herumlaufen. Die Leute werden es bemerken und Fragen stellen.«
    Widerwillig nahm er das T-Shirt, das sie ihm hinhielt, wandte sich ab und zog sich das Sweatshirt über den Kopf. An die Stelle des Unbehagens in Kats Magen trat rasch eine Hitzewelle, die mit jedem Stück Haut, das er enthüllte, durch ihre Glieder rann.
    Schmale Taille, Muskeln wie Drahtseile, breite nackte Schultern und goldbraune Haut, die von langen Stunden in der Sonne zeugten. Sie schnappte heftig nach Luft und streckte die Hand aus, um herauszufinden, ob er sich immer noch so geschmeidig anfühlte, wie sie es in Erinnerung hatte.
    »So schlimm?«, fragte Pete und versuchte den Kopf so weit zu drehen, um selbst einen Blick darauf zu werfen.
    Bei seinen Worten zuckte Kat zusammen, und nur noch Millimeter davon entfernt, ihn zu berühren, hielt sie inne. Verlegen, dass sie beinahe vergessen hätte, was sie eigentlich tun wollte, durchwühlte sie rasch den Erste-Hilfe-Kasten nach den nötigen Utensilien. »Nein, es geht. Nur ein paar Schnitte. Sehen aus, als wenn sich schon Schorf bilden würde.«
    Schweigend reinigte sie die wenigen Schnittwunden mit ­einem Desinfektionstuch und trug dann zur Sicherheit behutsam ein Antibiotikum auf. Da die Wunden keinen Verband benötigten, blies sie sanft darauf, um das Antibiotikum zu trocknen.
    Petes Rücken wölbte sich. Er bekam eine Gänsehaut. Und ein Zwischending zwischen einem Keuchen und einem Stöhnen entschlüpfte seinen Lippen, ein Geräusch, das Kats Puls mindestens zwei Stufen nach oben jagte. Während er weder gezuckt noch sonst irgendwie reagiert hatte, als sie seine Wunden berührt hatte, war ihr Atem auf seiner Haut offensichtlich nicht ohne Wirkung gewesen.
    Und auf sie ebenfalls.
    Junge, Junge. Sie spielte hier mit dem Feuer.
    »So. Ähm, das war’s.« Sie hielt die Tube mit

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