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Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe

Titel: Gestohlene Liebe - Naughton, E: Gestohlene Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Naughton
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dachte an Kellys sonniges Lächeln, ihre bronzene Haut, ihr langes, seidiges, dunkles Haar. Unten auf der Straße rauschte der Verkehr vorbei, und die schwachen Geräusche von quietschenden Reifen und Gehupe hallten von den Wänden der schäbigen Wohnung im vierten Stock wider. Die Taube starrte zu ihm zurück, als kennte sie jedes einzelne seiner düsteren Geheimnisse. Dann flog sie mit großem Geflatter in den Himmel auf.
    Hinauf zu Kelly.
    Er schloss die Augen. Atmete tief durch. Er war nur noch wenige Stunden von Freiheit und Frieden entfernt. Er hatte Kelly zu deren Lebzeiten enttäuscht. Er würde sie nicht in ihrem Tod enttäuschen.
    Er setzte sich hin, um auf Katherine Meyers Anruf zu warten.

13
    Gegenwart
    Central Pennsylvania
    Die zwei zusätzlichen Stunden, die sie brauchten, um nach Williamsport zu gelangen, erschienen Kat wie die längsten ihres Lebens. Der Schnee hatte nachgelassen, je weiter sie nach Süden vorgedrungen waren, doch es ging noch immer langsam voran. Die vereisten Straßen waren spiegelglatt.
    Kat versuchte zu schlafen, aber es funktionierte nicht. In ihrem Kopf ging alles drunter und drüber. Sie rutschte auf ihrem Sitz hin und her und spähte durch den Schleier ihrer Wimpern zu Pete hinüber, und sosehr sie es auch versuchte, konnte sie ihren Blick nicht von seinem blutverschmierten Hemd abwenden. Mehr als einmal hatte sie ihn gebeten, es hochzuziehen oder sich vorzubeugen, damit sie einen Blick darauf werfen konnte, und mehr als einmal hatte er ihr gesagt, dass es ihm ausgezeichnet gehe.
    Ausgezeichnet.
    Das war ein Wort, auf das sie sich konzentrieren konnte. Verärgert, nervös, frustriert bis zum Letzten … alles beschrieb ihn besser als ausgezeichnet. Doch sein Gemütszustand war ja eigentlich nicht mehr ihr Problem.
    Etwas löste sich in ihrer Brust, während sie sein Profil beim Fahren betrachtete. Die Sonne ließ Lichtstreifen über seinen Bartschatten am Kinn, die Linien und Winkel seines Gesichtes wandern. Er war älter geworden, feine Linien gingen fächerförmig von seinen Augen aus und zerknitterten leicht die Haut um seinen Mund, doch er war immer noch auf klassische Art gut aussehend, in jedem Sinn des Wortes, selbst mit dem Veilchen.
    Sie dachte daran, wie er sie auf dem Gelände zurückgelassen hatte und dann ohne ersichtlichen Grund wieder zurückgekommen war. Sie wusste, es waren keine Schuldgefühle, die ihn dazu bewogen, sie nach Philly zu bringen, aber was war es dann? Er hätte genauso gut einfach wegfahren können, ohne zurückzublicken. Dann fiel ihr ein, mit welcher Selbstverständlichkeit er vorhin auf Martys Farm die Pistole benutzt hatte. Und wusste, dass der Peter Kauffman, den sie vor Jahren geliebt hatte, Lichtjahre von dem bewaffneten Autodieb entfernt war, neben dem sie jetzt saß.
    Wenn sie erwartet hatte, ihn auch nur ansatzweise zu verstehen, machte sie sich selbst etwas vor.
    Sein Blick schweifte zu ihr herüber. »Was ist denn?«
    Sie setzte sich auf und stellte die Rückenlehne wieder steiler. »Nichts.«
    Er drängte sie nicht zu einer anderen Antwort, und sie war froh, dass sie nichts erklären musste. Sie blickte wieder durch die Frontscheibe und ermahnte sich, nicht mehr darüber nachzudenken, ob er nun unschuldig in die damaligen Verbrechen in Ägypten verwickelt gewesen war oder nicht, sondern sich darauf zu konzentrieren, was wirklich wichtig war. Nämlich am Leben zu bleiben.
    Und sie musste unbedingt mit Martys Kontakt Verbindung aufnehmen, bevor sie Philadelphia erreichten.
    »Ich muss irgendwie ein Münztelefon und Gelbe Seiten auftreiben«, durchbrach er das Schweigen. »Ich hoffe, es gibt in dieser Stadt eine Autovermietung.«
    »Ein Münztelefon wäre nicht schlecht. Ich muss auch jemanden anrufen.« Sie warf einen Blick in den Seitenspiegel. »Glaubst du, wir haben sie abgehängt?«
    Pete wechselte mühelos die Spur und blickte erneut in den Rückspiegel, wie er es in den letzten paar Stunden routinemäßig immer wieder getan hatte. »Ja. Im Moment wenigstens. Aber um sicherzugehen, dürfen wir nicht herumtrödeln.«
    Er lenkte den Wagen in eine Tankstelle und stellte den Motor ab. Während er sich aufmachte, um unter dem Stichwort Autovermietung nachzuschlagen, schlüpfte Kat aus dem Fahrzeug und ging in den Laden. Eine Glocke über ihrem Kopf schrillte, als sie eintrat.
    Ohne Zeit zu verschwenden, schnappte sie sich ein paar Flaschen Mineralwasser und verschiedene Snacks, die hoffentlich für den Rest der Reise reichen würden,

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