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Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Titel: Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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den kleinen Jungen bei Laune hielt, war herzlich und offen. Lachend wischte er die mit Butter beschmierten Kinderhände ab, als gehöre das zu seiner morgendlichen Routine.
    Von der Tür aus beobachtete Fia, wie er den kichernden Luca zärtlich auf den Kopf küsste.
    Tränen der Rührung traten ihr in die Augen, als sie die beiden zusammen sah. Einen liebenden Vater hatte Luca nie gehabt. Sie hatte alles getan, um ihn mit netten Menschen zu umgeben, aber es war nicht dasselbe. Gina und Ben würden irgendwann gehen, und dann wäre es vorbei mit der Ersatzfamilie.
    Gestern war sie noch überzeugt gewesen, dass es Luca nicht guttat, wenn sie einen Mann heiratete, mit dem sie nicht mehr verband als das gemeinsame Kind.
    Jetzt wurden ihr die Vorteile klar. Luca wäre mit seinem Vater zusammen. Nicht nur hin und wieder, wie Schnappschüsse in einem Fotoalbum, sondern immer.
    Santo, der ihre Anwesenheit noch nicht bemerkt hatte, redete in seinem italienischen Singsang auf Luca ein, und ihr Sohn antwortete mühelos in derselben Sprache. Fia war ungeheuer stolz auf ihn, doch auch etwas wehmütig.
    Bisher war sie es gewesen, die ihm morgens das Frühstück machte. Es war ihr festes Morgenritual. Nun ließ er sich fröhlich von seinem Vater bewirten, als hätte er nie etwas anderes gekannt.
    Es versetzte ihr einen Stich, zu sehen, wie Santo den dunklen Kopf ihres Sohnes küsste, ohne sich daran zu stören, dass der Kleine mit fettigen Fingern nach seinen Haaren grapschte. Wie er Luca zum Lachen brachte, indem er ihn in den Nacken blies, Grimassen schnitt und ihn kitzelte.
    Sie konnte sich nicht erinnern, dass ihr eigener Vater sie jemals geküsst hätte. Erst recht nicht ihr Großvater. Wie anders ging Santo mit seinem Sohn um! Unverkrampft, warmherzig, zärtlich …
    „Mama!“ Luca hatte sie bemerkt, rutschte vom Stuhl und warf sich ihr in die Arme, ein Stück matschiges Butterhörnchen in der Hand.
    Über Lucas Kopf hinweg begegnete sie Santos forschendem Blick. Plötzlich war es ihr peinlich, ihm mit wild zerzausten Locken und nur mit seinem T-Shirt bekleidet gegenüberzutreten, als wären sie ein Paar. Sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg, während er sie interessiert von oben bis unten musterte.
    „Buongiorno“ , meinte er so ungezwungen, als würden sie jeden Morgen zusammen frühstücken.
    Er selbst sah großartig aus in seiner tief auf den Hüften sitzenden Jeans. Atemberaubend attraktiv und unverschämt sexy. Er braucht keine maßgeschneiderten Anzüge, um gut auszusehen. Andächtig bewunderte sie seine breiten Schultern, seinen muskulösen Oberkörper, seinen Waschbrettbauch …
    „Fia?“
    „Ja?“
    „Wie sprichst du mit Luca, englisch oder italienisch?“
    „Englisch …“ Verlegen setzte sie Luca ab. „ Nonno spricht Italienisch mit ihm.“
    „Dann halten wir es genauso. Du englisch, ich italienisch. Er scheint mich ja prima zu verstehen. Kluges Kerlchen, oder?“ Stolz betrachtete er seinen Sohn, bevor er sich mit geschmeidiger Eleganz erhob, um eine Tasse für sie vom Regal zu nehmen. Der Stoff seiner Jeans spannte um seine muskulösen Oberschenkel, sein Bizeps schwoll beeindruckend an.
    Sofort flammte in ihr die Erinnerung an jene Nacht wieder auf, als sie glühend vor Verlangen die Fingernägel in seine Haut gekrallt hatte. Das Ganze war ein Ausbruch unkontrollierter Gefühle gewesen, ein Feuerwerk aus Lust und Leidenschaft.
    Umso empfänglicher war sie jetzt für die Wirkung, die sein halb nackter Männerkörper auf sie hatte. Fasziniert betrachtete sie sein kräftiges, braun gebranntes Handgelenk, als er ihr Kaffee einschenkte, die dunkle Haarlinie, die sich über seinen straffen Bauch herabzog und im Bund seiner Jeans verschwand.
    Santo Ferrara war noch immer der heißeste Typ, der ihr je begegnet war.
    Ihre Blicke trafen sich. Seine Augen unter den halb gesenkten Lidern wurden noch eine Spur dunkler und glitzerten verräterisch. Was sich in diesem Moment zwischen ihnen abspielte, hatte nichts mit Luca zu tun. Es war eine Sache zwischen Mann und Frau.
    Um den Bann zu brechen, sagte sie das Erste, was ihr einfiel: „Leihst du mir dein Handy, damit ich im Krankenhaus anrufen kann? Mein Akku ist leer.“
    Er quittierte ihr Ablenkungsmanöver mit einem milden Lächeln. „Schon erledigt. Dein Großvater hatte eine ruhige Nacht. Wir sehen den Professor in einer halben Stunde im Krankenhaus.“
    Wir?
    Luca schlang die Arme um die Knie seines Vaters, Santo hob ihn hoch.
    „Jetzt verstehe

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