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Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition)

Titel: Gestohlene Stunden des Glücks (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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Erklärungen wartete er vergeblich. Es war ihm wieder nicht gelungen, ihren Schutzwall zu durchbrechen. Eine Niederlage, die er nur schwer verwinden konnte. Trotzdem musste er sich geschlagen geben.
    „Okay. Es ist spät, und du hast einen höllisch anstrengenden Abend hinter dir. Selbst ich als unerfahrener Vater weiß, dass Kleinkinder ihre Schlafgewohnheiten nicht nach den Bedürfnissen der Erwachsenen richten. Also, wann wacht Luca morgens für gewöhnlich auf?“
    „Um fünf.“
    Sein Arbeitstag begann um dieselbe Zeit. „Wenn du wirklich nichts essen willst, dann geh schlafen. Ich leihe dir ein T-Shirt.“
    Der Anflug eines Lächelns huschte über ihr Gesicht. „Heißt das, du hältst keine Auswahl reizvoller Negligés für deinen Damenbesuch bereit? Die Öffentlichkeit wäre enttäuscht, das zu hören.“
    „Ich vermeide es, Frauen hier übernachten zu lassen. Sie werden leicht zu anhänglich.“ Sein Blick wurde ernst. „Heute Nacht kannst du dich noch zurückziehen, Fia. Sobald wir verheiratet sind, dulde ich kein Versteckspiel mehr.“
    „Wir werden nicht heiraten, Santo.“
    „Lass uns morgen darüber reden, aber mein Entschluss steht fest.“
    „Wieso? Du dachtest, Luca wäre bei mir nicht gut aufgehoben, aber jetzt weißt du, dass ihm nichts fehlt.“
    „Ich erkenne deine Bemühungen an, aber mein Sohn braucht keine bezahlten Betreuer. Er hat eine Familie, die ihn herzlich gern in ihrer Mitte aufnimmt. Er ist ein Ferrara. Je eher wir das amtlich machen, desto besser.“
    „Du meinst, es tut ihm gut, bei Eltern aufzuwachsen, die einander fremd sind?“
    Santos Mund wurde schmal. „Wir werden uns nicht lange fremd bleiben, mein Schatz. Wir werden uns so nah sein, wie Mann und Frau sich nur sein können. Ich werde die Mauern einreißen, hinter denen du dich verschanzt. Und nun geh schlafen. Du wirst deine Kraft noch brauchen.“
    So nah, wie Mann und Frau sich nur sein können.
    In seiner nüchternen Feststellung lag kein Hauch von Wärme. Er war offenbar immer noch wütend auf sie. Wie sollten sie sich da jemals nahekommen?
    Nein, sie würde ihn nicht heiraten. Es wäre ein Fehler.
    Wenn er sich erst beruhigt hatte, würde er es einsehen. Sie würden sich auf eine Besuchsregelung einigen und vielleicht hin und wieder etwas zu dritt unternehmen, aber heiraten? Nein.
    In Sorge nicht nur um ihren Großvater, sondern auch um ihre und Lucas Zukunft, rollte Fia sich neben ihrem schlafenden Sohn zusammen. Sie fiel in einen leichten, unruhigen Schlaf, in dem Erinnerungsfetzen wie ein Film an ihr vorüberzogen.
    Ihre Mutter, die verängstigt in einer Ecke der Küche kauerte und sich vor ihrem tobenden Vater zu schützen versuchte. Die ihr zuflüsterte: „Wenn ich dich mitnehme, kommt er hinter mir her“, bevor sie ihre achtjährige Tochter für immer verließ. Sie sah sich und ihren Großvater am Grab ihres Vaters stehen, nachdem dieser betrunken mit seinem Boot verunglückt war, von Schuldgefühlen geplagt, weil sie eigentlich hätte traurig sein müssen, aber es nicht war.
    Beim Aufwachen stellte sie erschrocken fest, dass sie allein im Bett lag, beruhigte sich aber gleich wieder, als sie von irgendwoher Lucas fröhliches Lachen hörte. Bis ihr einfiel, dass sie sich nicht in ihrem sicheren Zuhause, sondern in Santos lebensgefährlichem Apartment befanden. Blitzschnell sprang sie aus dem Bett und lief los, um ihren Sohn vor drohendem Unheil zu bewahren.
    Zu ihrer Überraschung ertappte sie ihn nicht dabei, wie er gerade furchtlos einen Schrank ausräumte oder die Finger in eine Steckdose steckte. Nein, er saß friedlich auf einem Stuhl in Santos hochmoderner Küche und sah zu, wie sein Vater ein Butterhörnchen in Häppchen schnitt.
    Was umso verwunderlicher war, als Santo Ferrara, Vater hin oder her, immer noch ein Fremder für ihn war. Ein großer, Furcht einflößender Fremder, der mit finsterer Miene herumlief, seit er von der Existenz seines Sohnes erfahren hatte. Doch Luca wirkte glücklich und zufrieden über die männliche Zuwendung, die ihm hier am frühen Morgen zuteilwurde.
    Seinem feuchten Haar nach zu urteilen war Santo gerade erst unter der Dusche hervorgekommen und hatte sich nur hastig eine Jeans übergezogen, bevor sein Sohn ihn in Beschlag genommen hatte. Sowohl sein sonnengebräunter Oberkörper als auch seine Füße waren nackt. Das Erstaunlichste an ihm aber war sein völlig verändertes Auftreten. Keine Spur mehr von dem harten, abweisenden Geschäftsmann. Der Mann, der hier

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