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Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song

Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song

Titel: Gestrandet - Harvey, C: Gestrandet - Winter Song Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Harvey
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Guten?«, fragte Bera.
    Karl machte eine hilflose Geste. »Auf beiden Seiten gibt es die Radikalen. Auch sie benutzen immer noch Ayes für ihre Zwecke, allerdings nur Modelle mit begrenzten Fähigkeiten, und jeder, der so etwas tut, wird von allen anderen Fraktionen mit Misstrauen beäugt, selbst von den weniger extremen Radikalen. Diese beiden Seiten lassen sich weniger eindeutig voneinander abgrenzen als von den Gegnern in ihren eigenen Reihen, was auch für ihre eigenen politischen Ansprüche gilt. Am extremen Ende der Radikalen stehen die Ultras. Sie haben sich derart optimiert, dass sie beinahe schon Cyborgs sind. Die weniger extremen Traditionalisten nutzen Nanotechnik und Verjüngungseinrichtungen, um ihre Lebenserwartung auf vier oder sogar fünf Jahrhunderte auszudehnen. Trotzdem unterscheiden sie sich oberflächlich betrachtet weder von den eher konventionellen noch von den fanatischsten aller Traditionalisten, den Mayflies, die alle körperlichen Eingriffe verboten haben, einschließlich Verjüngungsprozeduren, Geburtenkontrollen und allem anderen.«
    »Und welcher dieser Gruppen gehörst du an?«
    »Hängt davon ab, wen du fragst. Manche Leute denken, sie würden zu der einen Gruppe gehören, während ihre Gegner sie einer anderen zuordnen. Ich halte mich selbst für einen Traditionalisten, aber viele Traditionalisten würden behaupten, ich wäre ein Radikaler.«
    Bera stöhnte und presste sich theatralisch die Hände gegen die Schläfen. »Das ist schrecklich kompliziert!«
    Karl zuckte die Achseln. »Der Weltraum ist nun einmal riesig. Warum wohl, hast du gedacht, habe ich damit gezögert, deine Frage zu beantworten?«
    »Und worauf läuft das alles hinaus?«
    »Dass die Reaktion derjenigen, die unser Signal empfangen, davon abhängt, ob es Terraformer oder Pantropisten sind, wir aber auch dann noch nicht wissen können, wie weit zu gehen sie bereit sind«, erklärte Karl.
    »Wäre es möglich, dass sie uns bombardieren?«
    Obwohl Karl an die genetisch maßgeschneiderten Seuchen dachte, die Athelings Welt sterilisiert hatten, sagte er: »Es ist unwahrscheinlich, dass sie etwas tun würden, um diesem Planeten in irgendeiner Form Schaden zuzufügen, Bera.«
    Die Antwort schien sie zufriedenzustellen.
    »Es wäre hilfreich, wenn wir herausfinden könnten, ob die Trolle vernunftbegabt sind, oder ob ich mich getäuscht habe«, stellte er fest.
    »Dazu wird sich dir bestimmt schon bald eine Gelegenheit bieten«, meinte Bera. »Diese Gegend wimmelt von ihnen, nachdem wir sie aus den von uns besiedelten Landstrichen vertrieben haben.«
    Ihre Prophezeiung bewahrheitete sich schon eine Stunde später, als sie über einen weiteren Troll stolperten.
    Die Pferde trabten in einem gleichmäßigen Trott dahin, den sie, von einer kurzen Mittagsrast abgesehen, den ganzen Tag über beibehalten hatten, auch wenn sich ihr Tempo gegenüber den ersten Tagen ihrer Flucht bereits merklich verlangsamte.
    Karl war damit beschäftigt, sich durch ein Gespinst von Informationen zu arbeiten, die Loki für ihn aus dem Download des Schiffes heraussuchte und die das verschollene Raumschiff der Pantropisten betrafen. Die Berichte waren lückenhaft, viele Daten waren im Laufe der Langen Nacht verloren gegangen. Einem der Berichte nach konnte es sich um ein Kolonistenraumschiff aus der zentralasiatischen Region Terras gehandelt haben, das ein paar Hundert Menschen sowie genetisches Material zur Gründung einer neuen Kolonie an Bord gehabt hatte. Allerdings war diese Information auch nicht beweiskräftiger als etliche andere.
    Ein Aufschrei Beras riss ihn aus seinen Gedanken. »Karl! Pass auf!« Bevor er irgendwie reagieren konnte, wuchs eine kleine haarige Gestalt vor Grainur in die Höhe. Das Pony machte vor Schreck einen Satz zurück.
    Der Troll wirbelte herum und rannte davon.
    »Hey!«, rief Karl ihm hinterher. »Bleib stehen!« Er stieß Grainur die Fersen in die Weichen, setzte dem Troll nach und hatte ihn schnell eingeholt. Die haarige Kreatur hinkte stark. Durchsuch deine Dateien nach Sprachen, die man in den Kolonien, die von Zentralasien aus gegründet worden sind, gesprochen haben könnte, forderte er Loki wortlos auf. Du musst mir etwas liefern. Irgendwas!
    Der Troll schlug einen Haken und tauchte in einem horizontal verlaufenden Felsspalt unter. Karls Ohren wurden von einem schrillen Kreischen und Jaulen malträtiert, und als er ein leichtes Kitzeln wie von unsichtbaren federleichten Fingern auf der Brust fühlte, schaltete er

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