Gesucht - Ein Lord zum heiraten
klang leicht amüsiert, „… es ist Zeit sich zurückzuziehen.“
„Oh.“ Sie erhob sich. „Dann gehe ich in den Salon.“
Er erhob sich ebenfalls. „Ich begleite dich.“
„Möchtest du keinen Portwein?“
„Nein.“ Sein Blick fiel auf ihren Mund. „Nicht heute Abend.“
Sie errötete und hielt den Atem an.
„Ich dachte, wir könnten Karten spielen.“
Kartenspielen hörte sich beruhigend harmlos an. „Einverstanden.“
Brandt bot ihr den Arm, und als sie sich bei ihm einhakte, lief ihr ein erregender Schauer über den Rücken. Im Salon führte er sie zu einem kleinen Tisch am Kamin. „Nimm Platz.“ Wie zufällig strich er mit der Hand über ihre Wange, bevor er sich ihr gegenübersetzte. „Spielst du Piquet?“
„Ja.“
„Zuerst sollten wir die Bedingungen festlegen.“
„Welche Bedingungen?“
Er lächelte leicht. „Wenn du gewinnst, was soll dann dein Preis sein?“
Sie runzelte vor Erstaunen leicht die Stirn. „Im Allgemeinen spielt man doch um Geld.“
„Ich würde höhere Einsätze vorziehen. Einen Kuss von dir beispielsweise. Natürlich nur, wenn ich gewinne.“
Sie hielt seinem Blick stand. „Dann möchte ich morgen gerne an den Strand gehen. Alleine.“
Er sah sie wachsam an. „Ein hoher Einsatz, in der Tat. Ich werde nicht zulassen, dass du gewinnst“, sagte er leise und schob ihr das Deck zu. „Wir machen drei Spiele. Wer zwei davon für sich entscheidet, hat gewonnen.“
Er würde es nicht zulassen? Sobald sie die Karten in der Hand hielt, hatte sie das Gefühl, Herrin der Lage zu sein. Sie hob ab und gab ihm das Deck zurück. „Und ich werde nicht zulassen, dass du gewinnst.“
„Nicht?“ Er lächelte. „Wir werden sehen, Mylady.“
Ihr Blatt erwies sich als mittelmäßig, aber sie würde damit zurechtkommen. Brandt war ein hervorragender Spieler, doch sie ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
Sie begannen zu spielen, und Chloe stellte fest, dass sein Blick häufiger auf ihr ruhte als auf den Karten. Seine Hand streifte ihre viel öfter als nötig, und allmählich gelangte sie zu dem Schluss, dass er sie aus dem Konzept bringen wollte.
Die Erkenntnis machte sie wütend. Sie zwang sich, nur noch auf die Karten zu achten, und erst, als sie den entscheidenden Stich machte, blickte sie auf. „Mein Spiel, Mylord.“
Dann hob er ab, und sie teilte aus. Ihr sank der Mut, als sie sah, dass sie dieses Mal sehr schlechte Karten hatte. Sie spielte so gut sie konnte, doch er machte den Stich zum Sieg. „Gleichstand. Das nächste Spiel gewinne ich.“
„Auf keinen Fall.“
Sie erwischte ein ausgezeichnetes Blatt und versuchte, sich ihre Begeisterung nicht anmerken zu lassen. Stattdessen konzentrierte sie sich auf das Spiel. Als sie schließlich gewann, hatte sie die Einsätze ganz vergessen.
„Mein Spiel.“ Sie lächelte triumphierend.
Brandt sah sie verblüfft an. „Du hast mir immer noch nicht gesagt, wo du so zu spielen gelernt hast. Ich glaube, es gibt wenige Männer, die du nicht schlagen könntest.“
Auf diese Frage wollte sie ihm lieber keine Antwort geben. „Ich habe mich nur darauf konzentriert, dich zu besiegen. Morgen gehe ich an den Strand.“
15. KAPITEL
Brandt richtete sich in dem kalten Wasser auf und watete ans Ufer. Das Schwimmen hatte ihn nicht von seiner Sorge um Chloe ablenken können.
Er hatte einen Diener hinter ihr hergeschickt, der sie diskret im Auge behalten sollte, um sich selbst davon abzuhalten, ihr zu folgen.
Bei den Felsen, wo er seine Kleidung zurückgelassen hatte, wartete Justin auf ihn. „Ich muss zugeben, ich bin ein wenig überrascht“, sagte er. „Ich hätte angenommen, dass du mit deiner frisch Angetrauten … nun … interessantere Möglichkeiten finden würdest, dich zu verausgaben.“
Brandt zog seine Hose an. „Wir haben gestern Abend Karten gespielt.“
„Und?“
„Chloe hat gewonnen. Daher bin ich hier.“ Er griff nach seinem Hemd. „Ich weiß nicht, warum sie darauf besteht, ihr Talent zu verbergen. Sie könnte ein Vermögen machen mit ihren Fähigkeiten.“
„Aus genau diesem Grund will sie nicht spielen. Sie hat Angst, dass sie die gleiche unselige Spielleidenschaft entwickelt wie ihr Bruder.“
„Das ist ja verrückt!“
„Nicht verrückter als die Einbildung, du hättest die Verwerflichkeit deines Vaters geerbt.“
Brandt kniff die Lippen zusammen. „Das ist nicht das Gleiche.“
„Nicht?“ Justin sah Brandt nun unverwandt in die Augen. „Ihr befürchtet beide, ihr
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