Gesucht - Ein Lord zum heiraten
trockenen Mund, wollte indes um keinen Preis nachgeben. „Vielleicht solltest du mitkommen, wenn du meinst, ich müsse bewacht werden.“
Seine Augen blitzten auf. „Vielleicht.“ Er betrachtete ihren Mund, und einen atemlosen Moment lang glaubte sie, er würde sie küssen. „Zieh dir ein wärmeres Kleid und passendes Schuhwerk an. Wir treffen uns in einer halben Stunde im Garten.“
Mit klopfendem Herzen sah sie ihm nach. Sie hatte das Gefühl, einen schlafenden Tiger geweckt zu haben. Aber war nicht genau das ihre Absicht gewesen? Ihn von dieser Idee einer kühlen, leidenschaftslosen Vernunftehe abzubringen? Was wollte sie denn? Wieder in seinen Armen liegen wie in jener Nacht, als er gefiebert hatte?
Sie konnte nur hoffen, dass sie wusste, was sie tat.
Brandt wartete am Gartentor, von dem aus der Weg zum Meer hinunterführte. Gereizt fragte er sich, ob Chloe sich entschlossen hatte, nicht zu kommen. Was ohnehin besser gewesen wäre, besonders wenn sie beabsichtigte, sich weiter so unberechenbar und provozierend zu benehmen wie vorhin.
Er hatte sich fest vorgenommen, die kühle, unpersönliche Beziehung weiterzuführen, auf die sie sich an ihrem Hochzeitstag geeinigt hatten. Aber er wurde jede Nacht von erotischen Träumen geplagt, die seine Sehnsucht nach ihr von Stunde zu Stunde stärker werden ließen.
Sie hatte so verloren gewirkt, als sie mit den Koffern in der Halle stand, deshalb war er zu ihr gegangen, um sich zu vergewissern, dass es ihr gut ging. Doch als sie verkündet hatte, sie wolle zum Strand gehen, hatte er die Beherrschung verloren.
Ein kribbelndes Gefühl in seinem Nacken verriet ihm, dass sie kam. Er drehte sich um und blickte ihr entgegen, während sie den Garten durchquerte.
„Ich dachte schon, du hättest deine Meinung geändert“, sagte er kühl, um seine Gefühle zu verbergen.
„Natürlich nicht.“ Sie sah ihn aufsässig an. „Nächstes Mal werde ich nicht so lange brauchen, wenn ich erst weiß, wo alle meine Sachen sind.“
„Nächstes Mal?“
„Ja, es sei denn, du willst mich einsperren. Ich habe Will und Caroline versprochen, öfter mit ihnen Picknick zu machen.“ Sie schenkte ihm ein knappes Lächeln. „Wollen wir gehen?“ Sie setzte sich in Bewegung.
Er holte sie rasch ein. „Aber nur mit einem Diener.“
Sie hatten den Pfad bei den Klippen erreicht. „Ich dachte, ich dürfe kommen und gehen, wie ich möchte.“
„Nicht, wenn du dich in Gefahr begibst. Vergiss nicht, dass du letztes Mal auf den Felsen gefangen warst.“
Sie hob das Kinn. „Das waren besondere Umstände.“ Sie begann den steilen Weg hinunterzuklettern.
Er starrte ihr verwirrt nach. Sie schien ihn absichtlich zu provozieren.
Am Strand setzte sie sich auf einen Felsen und schnürte ihre Stiefeletten auf. „Was machst du da?“, fragte er stirnrunzelnd.
Sie sah nicht einmal auf. „Meine Schuhe und Strümpfe ausziehen, damit ich durchs Wasser waten kann.“
„Was ist eigentlich los? Ich habe das Gefühl, du versuchst, mit mir zu streiten.“
Jetzt blickte sie ihn an. „Weshalb sollte ich das tun?“
„Vielleicht kannst du mir das verraten?“
„Ich möchte keinen Streit. Ich will nur wie gewohnt an den Strand gehen können.“
Er ging vor ihr in die Hocke. „Gestatte mir, dir zu helfen.“ Sie sah ihn fassungslos an, doch er hatte bereits ihren Fuß angehoben und glitt mit der Hand an ihrem Bein hinauf, bis er das Band gefunden hatte, dass ihren Strumpf hielt.
Sie keuchte. „W…was machst du da?“
Er rollte den Strumpf herunter. Die seidige Haut ihrer Wade zu berühren war jedoch kaum der geeignete Weg, sein Verlangen nach ihr zu ersticken. Verführerische Bilder, wie er ihr genussvoll den Rest ihrer Kleidung auszog, begannen vor seinem inneren Auge aufzusteigen.
Wie erstarrt saß sie da. „Ich … kann meinen anderen Strumpf selbst ausziehen.“
„Aber vielleicht hätte ich gerne das Vergnügen.“ Ruckartig zog sie ihr Bein fort.
Er stand auf. „Ich glaube, ich werde mich meiner Schuhe und Strümpfe ebenfalls entledigen. Dann können wir zusammen im Wasser waten.“
Sie stand schon im Wasser, als er zu ihr kam. Sie hob das Gesicht in den Wind. Ihr Hut baumelte an den Bändern auf ihrem Rücken.
Ohne darüber nachzudenken, was er tat, stellte er sich vor sie und fuhr mit einem Finger über ihren Nasenrücken. Er hörte, wie sie scharf Luft holte, doch sie wich nicht zurück. Als ihr Mund sich leicht öffnete, war er verloren.
Er hielt sie sanft an den Schultern
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