Gesund bleiben nach Kreb
werden je nach Tumorart und Tumorlokalisation sowie nach Geschlecht, Konstitution und Allgemeinzustand des Patienten individuell verabreicht.
Die Präparate werden subkutan (unter die Haut) an wechselnde Stellen (z. B. Bauchhaut, Oberschenkel, Oberarm) injiziert. Die Dosierung ist grundsätzlich individuell, entsprechend der unterschiedlichen immunologischen Reaktionslage. Die zunächst niedrige Anfangsdosis wird schrittweise gesteigert, bis die erwünschte Reaktion (lokale Rötung/Entzündung an der Injektionsstelle, Temperaturanstieg, Verbesserung der Abwehrleistung oder des Allgemeinbefindens) erfolgt. Mit der so ermittelten individuell optimalen Dosierung wird dann die Erhaltungstherapie durchgeführt. Ermöglicht wird dieses individuelle Vorgehen durch ein abgestuftes Angebot verschiedener Verdünnungsstufen. Die Behandlungsdauer richtet sich ebenfalls nach dem individuellen Bedarf. Zur Vorbeugung von Rückfällen (Rezidivprophylaxe) werden die anthroposophi schen Mistelpräparate, gestützt auf langjährige Erfahrungen und erste (aber zu bestätigende) klinische Studien, bis zum Ende des fünften postoperativen Jahres empfohlen, mit zunehmend längeren Therapiepausen und unter regelmäßigen Blutbild-Kontrollen.
Info
Mistelpräparate der anthroposophischen Therapierichtung können nach Ziffer 16.5 AMR (Arzneimittelrichtlinie) bei der Indikation »bösartige Tumore/ Krebs« entsprechend dem Therapiestandard in dieser besonderen Therapierichtung uneingeschränkt verordnet werden.
WISSEN
Es ist wissenschaftlich belegt, dass standardisierte Mistelextrakte (anthroposophisch oder Lektin-standardisiert)
das Immunsystem aktivieren. Sie sind angezeigt, wenn das Immunsystem geschwächt ist, insbesondere nach Chemo- oder Strahlentherapie.
die Lebensqualität verbessern. Sie sind angezeigt, wenn u. a. die Stimmungslage, das Schmerzempfinden, sowie das Allgemeinbefinden verbessert werden sollen. Dies geschieht über körpereigene Opiate (Beta-Endorphine = Glückshormone), die durch eine Mistelextrakttherapie aus Abwehrzellen und Gehirnzellen freigesetzt werden.
Achtung: Immuntherapien, insbesondere Misteltherapien, sind angezeigt, wenn Abwehrschwächen vorliegen. Ein normales Immunsystem bedarf keiner weiteren Stimulation. Wird eine Mistelextrakttherapie allerdings langfristig in der Nachsorge verabreicht, um die Lebensqualität zu stabilisieren, dann sollten regelmäßige Blutuntersuchungen (u. a. der Leukozytenzahl oder der Lymphozytenzahl) durchgeführt werden, um das Immunsystem nicht über den Normbereich zu steigern!
Info
Die Ziele der Misteltherapie:
Verbesserung bzw. Normalisierung der immunologischen Reaktionslage
Verbesserung der Lebensqualität
Misteltherapie mit ML-1-standardisierten Präparaten
Die pflanzentherapeutischen, auf Mistellektin-1 (ML-1) standardisierten Mistelextrakte, u. a. Eurixor ® und Lektinol ® , sind auf Pappeln (Wirtsbaum) gewachsen und enthalten pro Ampulle eine gleich bleibende ML-1 Dosis. Siewerden in der Regel zuerst zum Ausschluss einer allergischen Reaktion in die oberste Hautschicht gespritzt. Kommt es nicht zu einer Reaktion, kann behandelt werden. Hierzu wird das Präparat subkutan (unter die Haut) in die Bauchhaut oder in einen Oberarm bzw. Oberschenkel injiziert. Rötung (ca. 1–2 cm Durchmesser), Schwellung oder leichter Juckreiz an der Injektionstelle sind Reaktionen, die keiner Therapie bedürfen und auf die immunologische Wirksamkeit hindeuten.
Info
Erstattung durch die Krankenkassen: Mistelpräparate der phytotherapeutischen Therapierichtung können nach Ziffer 16.4 AMR (Arzneimittelrichtlinie) in der palliativen Therapie von bösartigen Erkrankungen (Krebs) zur Verbesserung der Lebensqualität verordnet werden – d. h. nur bei Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen ist diese Art der Misteltherapie erstattungsfähig.
Die Verabreichung ML-1 standardisierter Mistelextrakte erfolgt in Anlehnung an Dosisfindungsstudien 2–3 Mal pro Woche mit gleich bleibenden, auf das Körpergewicht bezogenen Dosierungen. Die Behandlungsdauer beträgt meist 3–4 Monate, gefolgt von 1–2 Monaten Therapiepause und einem erneuten Behandlungszyklus bei Bedarf, z. B. bei anhaltender Abwehrschwäche bzw. anhaltend eingeschränkter Lebensqualität. Wissenschaftlich fundierte klinische Studien bezüglich der optimalen Behandlungsdauer liegen nicht vor.
Im Rahmen der Nachsorge, z. B. zur Rezidiv- und/oder Metastasenprophylaxe sowie zur Aktivierung des Immunsystems, werden die
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