Gesund bleiben nach Kreb
Aussagefähigkeit, Qualität, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit geprüft und müssen daher strikt abgelehnt werden.
Elektroakupunktur nach Voll (EAV)
Frage: Meine Heilpraktikerin hat bei mir mittels der Elektroakupunktur nach Voll (EAV) eine Veranlagung für Krebserkrankungen diagnostiziert und daraufhin eine durch EAV ermittelte, maßgeschneiderte Antioxidanzien-und Immuntherapie begonnen. Warum wird diese faszinierende Diagnostik- und Therapiemethode nicht häufiger eingesetzt?
Die Elektroakupunktur nach Voll (EAV) beruht auf der Messung eines Reizstromes an festgelegten Akupunkturpunkten der Körperoberfläche. Gemessen wird die Leitfähigkeit des Gewebes. Sie ist laut Fürsprecher der Methodik Ausdruck der Reaktionsfähigkeit des untersuchten Systems, also eines Teils des Gesamtorganismus, der mit dem jeweiligen Akupunkturpunkt in Verbindung steht. Die Methode soll eine Aussage über den Funktionszustand des korrespondierenden Organs erlauben. Der Theorie entsprechend lassen die Veränderung der Leitfähigkeit des Gewebes für Reizstrom krankhafte Entwicklungen im Organismus erkennen, bevor nicht reparable Schäden an Körperzellen eingetreten sind. So soll es möglich sein, die Selbstheilungskräfte des Körpers dergestalt zu unterstützen, dass Krankheiten verhindert oder überwunden werden können.
Info
Neben der Früherkennung von Krankheiten, u. a. Krebs wird EAV verwendet zur Austestung geeigneter naturheilkundlicher Heilmittel sowie zur Erkennung und Beseitigung von Therapiehindernissen, u. a. Herde, Allergien. Wissenschaftlich fundierte Wirksamkeitsnachweise fehlen!
Bewertung
Aus wissenschaftlicher Sicht sind weder die experimentellen Grundlagen der EAV noch deren Aussagefähigkeit, Unbedenklichkeit und Wirksamkeit hinreichend belegt. Als Diagnostik- und Therapieverfahren ist die EAV abzulehnen, da ein Vorteil für Patienten nicht ersichtlich ist.
Messung freier Radikale
Frage: Mein Apotheker bietet die Messung »freier Radikale« im Blut an. Dies soll zur Früherkennung von einem Krebsrisiko bzw. einer Krebserkrankung sowie Entzündungen dienen. Sind derartige Untersuchungen sinnvoll? Sie sind auf Dauer ziemlich teuer!
Dem Körper stehen Schutzmechanismen gegen freie Radikale zur Verfügung, so genannte Antioxidanzien, z. B. bestimmteVitamine, Enzyme, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe. Sie schützen die Erbsubstanz, die Zellwände und die Eiweiße von Zellen vor dem Angriff der freien Radikale. Dieser Schutz funktioniert nicht komplett. Mit zunehmendem Alter, in Stresssituationen, bei bestimmten Therapien (z. B. Chemo-, Strahlen-, Antibiotika-Therapien) steigt die Gefahr des Antioxidanzienmangels. Ein solcher Mangel kann (laut Fürsprecher) Krankheiten, z. B. Krebs sowie Alterungsprozesse beschleunigen. Derzeit werden diverse Laboruntersuchungen angeboten, um die Belastung des Körpers mit freien Radikalen zu erkennen und die Funktion der antioxidativen Schutzsysteme zu beurteilen. Laut Werbung einer Vertreiberfirma kann beispielsweise mit einem Analysegerät für freie Radikale jeder Apotheker, Arzt, Heilpraktiker
in nur sechs Minuten die Menge der freien Radikale im Blut von Patienten messen,
die »Bindung von Patienten« erreichen,
»Therapien mit antioxidativen Präparaten und/oder Melatonin« veranlassen.
Info
Freie Radikale sind reaktive Sauerstoffverbindungen, die u. a. im normalen Stoffwechsel von Körperzellen oder durch Umweltfaktoren (z. B. Nikotin, Alkohol, UV Strahlen, Medikamente) anfallen. Sie werden verantwortlich gemacht für so genannte »Free Radical Diseases«, also Erkrankungen, hervorgerufen bzw. unterhalten durch freie Radikale. Hierzu gehört auch Krebs.
Als besonderer Werbegag bzw. Verkaufsanreiz wurde aus den Anfangsbuchstaben des Namens eines Analysegerätes formuliert:
» F rüherkennung chronisch entzündlicher/onkologischer Erkrankungen,
R ichtig darstellen, über welche Leistungsstärke Ihre Praxis verfügt,
A uf keinen Fall Patienten an andere Therapeuten verlieren,
S teigerung der Liquidität und Rentabilität durch deutlich höhere und sofort verfügbare Einnahmen«.
Derartige Werbeaussagen charakterisieren die fragwürdige Seriosität von Anbieter und Messverfahren!
Bewertung
Aus wissenschaftlicher Sicht sind für die Messung freier Radikale aus dem Blut grundlegende Voraussetzungen nicht erfüllt. Zum einen sind die derzeit verwendeten Messgeräte nicht hinreichend auf Aussagefähigkeit (= Richtigkeit der Messung) getestet, zum anderen ist die
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