Gesund durch Meditation
Affektbereitschaft auch beim Body-Scan, während der Yoga-Übungen oder der Sitzmeditation. Nehmen Sie Reaktionen wie Ungeduld, Gereiztheit oder Selbstmitleid so gut es geht in Ihr Gewahrsein auf. Die formale Meditation ist ein ideales Experimentierfeld, um sich affektiver Erregungszustände bewusst zu werden und einen anderen Umgang mit ihnen zu finden.
Machen Sie sich an jedem Tag dieser Woche einen schwierigen Gesprächsverlauf bewusst. Notieren Sie, worum es Ihnen und Ihrem Gesprächspartner in diesem Dialog ging und in welche Richtung er sich tatsächlich entwickelt hat. Achten Sie auf wiederkehrende Themen oder Muster. Sagt Ihnen diese Übung irgendetwas über Ihre eigene seelische Verfassung und deren Auswirkung auf Ihre Kommunikation mit anderen Menschen?
6 . Woche
Achten Sie in dieser Woche auf Ihren stofflichen und unstofflichen Austausch mit der Welt. Welche Entscheidungen treffen Sie in Bezug auf das Essen? Woher stammen die Lebensmittel, wie sehen sie aus, wie viel nehmen Sie davon zu sich? Was löst die Vorstellung, sie zu verspeisen, in Ihnen aus, wie fühlen Sie sich vor, während und nach einer Mahlzeit? Bemühen Sie sich dabei mehr um eine interessierte und neugierige als eine bewertende Haltung. Seien Sie milde mit sich selbst. Achten Sie auch auf die anderen Formen von »Nahrung« und die anderen Sinneskanäle wie Augen, Ohren und Nase, über die Sie etwas von der Welt in sich aufnehmen und »verdauen«, also visuelle Eindrücke, Geräusche und auch die Atemluft samt ihrer Verunreinigungen. Schließen Sie in die Betrachtung auch Ihre geistige und seelische Diät ein, die Sie zum Beispiel über die Medien in Form von Informationen und Bildern beziehen. Achten Sie besonders auch auf die Qualität Ihrer Kontakte zu anderen Menschen. Experimentieren Sie mit der inneren Haltung der liebenden Güte gegenüber den Menschen, die Ihnen am Herzen liegen, ferner stehen oder auch ganz unbekannt sind wie beispielsweise Passanten auf der Straße.
7 . Woche
Achten Sie in dieser Woche insbesondere auf den Übergang vom Schlafen zum Wachen und umgekehrt. Gehen Sie schon beim Erwachen am Morgen achtsam mit sich um. Bleiben Sie so lange im Bett liegen, bis Sie spüren, dass Sie wirklich wach sind. Werden Sie sich bewusst, dass ein vollkommen neuer Tag beginnt, ein neuer Tag Ihres Lebens, und verweilen Sie mit diesem Bewusstsein für einige Minuten in Absichtslosigkeit. Sie können sich auch den Wecker fünf Minuten früher stellen, um sich für diese Zeit frei vom Druck des Tagespensums zu fühlen, das Sie erwartet. Nehmen Sie, wenn Sie am Ende des Tages schließlich wieder im Bett liegen, sanften Kontakt mit Ihrem Atem auf. Atmen Sie ein- oder zweimal bewusst ein und aus, während Sie sich aus dem Tagesgeschehen herauslösen und allmählich dem Schlaf überlassen. Richten Sie vor dem Einschlafen im Stillen wieder liebende Güte auf andere und sich selbst.
8 . Woche
Die achte Kursstunde leitet die letzte Woche des MBSR -Programms ein, die symbolisch für ein lebenslang fortgesetztes Üben steht, mit anderen Worten weitergeht, solange die Teilnehmer die Übung aufrechterhalten. Sinnbildlich vertritt sie damit nicht nur ein der Übung gewidmetes Leben, sondern auch jeden Augenblick, in dem es sich verwirklicht. Wir leben nur unsere Augenblicke, vom ersten bis zum letzten. Warum also nicht einen jeden von ihnen ganz mit Leben erfüllen, solange es uns vergönnt ist? Was sonst könnte es heißen, ein erfülltes, glückliches und weises Leben zu führen?
Einige zusätzliche Achtsamkeitsübungen
Versuchen Sie, einmal in jeder Stunde für eine Minute vollkommen achtsam zu sein. Sehen Sie darin eine eigene Art der formalen Meditation.
Nehmen Sie im Tagesverlauf so oft wie möglich, wo immer Sie sind, Verbindung mit Ihrem Atem auf.
Achten Sie auf Zusammenhänge zwischen körperlichen Symptomen – wie Kopfschmerzen, Herzklopfen, Kurzatmigkeit, Muskelverspannungen – und Ihrer seelischen Verfassung. Führen Sie auch darüber eine Woche lang Buch.
Achten Sie auf Ihr Bedürfnis zu meditieren, sich zu bewegen, zu entspannen, gesund zu essen, ausreichend zu schlafen und sich mit anderen Menschen zu verbinden, und gehen Sie diesen Impulsen nach. Sie sind Garanten Ihres Wohlbefindens, die Basis Ihrer Gesundheit, und wenn Sie ihnen in ausgewogener Weise nachkommen, schaffen Sie damit nicht nur die Grundlage für Zufriedenheit und Harmonie in Ihrem Leben, sondern erhöhen zugleich Ihre Widerstandskraft gegenüber
Weitere Kostenlose Bücher