Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)
Wochen aus, bevor Sie sich entscheiden, was Ihnen besser liegt. So geben
Sie Ihrem Körper hinreichend Zeit, den Stoffwechsel anzupassen, bevor Sie ein
Urteil fällen. Es ist auch sehr gut möglich, dass Sie Ihre Entscheidung im Laufe
der Zeit noch einmal revidieren. So werden Sie sich vielleicht nach der
schrittweisen Eingewöhnung zunächst bis zur 18/6 Variante vortasten und
diese so lange umsetzen, bis Sie Ihr Wunschgewicht erreicht haben. Dieses
können Sie dann in aller Regel mit Hilfe der einfacheren 16/8 Variante
mühelos halten. Das Schöne am Konzept des Kurzzeitfastens ist, dass es Ihnen
einen flexiblen Baukasten liefert. Wie Sie die Steine am Ende zusammensetzen,
bleibt Ihnen überlassen.
5.5 – Die 24 Stunden
Variante
Bei dieser Ausprägung, die auch als ‚alternierendes Fasten‘
bezeichnet wird, handelt es sich um jene Methode des Kurzzeitfastens, die
insbesondere in Studien mit Tieren am häufigsten Anwendung findet. Das könnte
auch erklären, warum die Mehrheit der verfügbaren deutschsprachigen Ratgeber
ausgerechnet auf diese Variante abzielt, obwohl ich persönlich sie für die
langfristig ungeeignetste der drei vorgestellten Alternativen halte. Im
englischsprachigen Raum wird dieses Konzept als „Every-Other-Day“ (EOD) also
„jeder-zweite-Tag“ bezeichnet und findet auch dort eine vergleichsweise große
Beachtung. Dieser Name beschreibt auch recht gut, wie das Prinzip funktioniert.
Einer 24-stündigen Zeitspanne ohne Nahrungsaufnahme folgt eine identische
Zeitspanne mit Nahrungsaufnahme. Das heißt, einen Tag essen Sie was Sie wollen,
während Sie am nächsten Tag vollständig oder weitestgehend auf Nahrung
verzichten. Dabei geht dieser Zyklus aber in der Regel nicht von 0 Uhr bis
0 Uhr. Stattdessen könnten Sie beispielsweise die letzte Mahlzeit vor der
Fastenphase um 18 Uhr des einen Tages beenden und dürften dann das Fasten
um 18 Uhr des nächsten Tages mit einem Abendessen beenden. Somit müssen
Sie auch bei 24-stündigen Fastenzyklen keinen kompletten Tag ohne Mahlzeit
auskommen. Trotzdem ist diese Variante durchaus anspruchsvoll. Wenn Sie aber
ein wenig geübt in der dauerhaften Umsetzung der 18/6 Variante sind, wird
Ihnen auch dieser Fastenzyklus nicht übermäßig schwerfallen. Wie gesagt, werden
Sie überrascht sein, wie gut Ihr Körper derartige Zeitspannen auch ohne externe
Energiezufuhr überbrücken kann. Trotzdem finde ich es schon allein aus sozialen
Gesichtspunkten schwierig, diese Methode umzusetzen. Während es für die meisten
kein großes Problem darstellt, eine Mahlzeit am Tag ausfallen zu lassen, so ist
es sowohl im Berufs- als auch im Familienleben schon eine gewisse
Herausforderung, jeden zweiten Tag für 24 Stunden auf geselliges Essen in der
Gruppe zu verzichten.
Nichtsdestotrotz haben derartige Fastenzeiten nach meiner
Erfahrung gerade bei der Wirkung auch ihr Gutes und lassen sich im Rahmen eines
insgesamt flexiblen Gesamt-Konzeptes sinnvoll integrieren. Auch hier heißt das
Zauberwort ‚Wochenende‘. Beispielsweise habe ich in meiner Phase der
Gewichtsreduktion jedes zweite Wochenende eine 24-stündige Fastenphase
eingebaut. Dazu habe ich am Samstag bis 18 Uhr gegessen und dann das
nächste Mal wieder am Sonntag um 18 Uhr. Da ich am Montag bereits um
12 Uhr wieder ein gemeinsames Mittagessen geplant hatte, war das
Essenfenster am Sonntag mit zwei Stunden (18 bis 20 Uhr) natürlich recht
kurz. Trotzdem habe ich es geschafft, insbesondere mit Hilfe großer
Nachtisch-Portionen, in dieser kurzen Zeit um die 2.500 kcal zu
verdrücken. Das klingt vielleicht nicht für jeden verlockend, tatsächlich hat
es aber etwas überaus befriedigendes, wenn man alle zwei Wochen einfach mal
völlig ungehemmt alles in sich hineinstopfen kann. Wann haben Sie sich das
zuletzt ‚getraut‘? Trotz dieser teilweise wirklich immensen Kalorienbomben,
habe ich mit dieser Strategie sehr zügig an Gewicht verloren. Das war letztlich
aber auch der Grund, warum ich nach einigen Monaten weitgehend aufgehört habe,
solche langen Zeiträume zu fasten.
Übrigens müssen Sie sich bei Ihren sporadischen 24-stündigen
Fastenzyklen natürlich keineswegs an meine konkreten Zeit-Beispiele halten. So
kann es für Sie vielleicht einfacher sein, von 16 Uhr bis 16 Uhr zu
fasten. Meist werden Sie bei dieser Aufteilung bis zum Abend noch nicht wieder
richtig hungrig sein, insbesondere dann nicht, wenn Ihre letzte Mahlzeit üppig
und reich an Proteinen war. Anschließend folgen einige
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