Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)
Zusammenhang in Richtung ‚länger ist besser‘ oder
‚lieber regelmäßig und kürzer fasten, als sporadisch und länger‘ zu
formulieren. Sicherlich ließen sich auch eine ganze Menge ernährungsphysiologische
Gründe herleiten, warum die eine oder andere Variante vorteilhaft sein dürfte.
Allerdings ist der Körper so unglaublich komplex und jede unterstellte Wirkung
kann durch unvorhersehbare gegenläufige Effekte mehr als kompensiert werden. Es
wäre vermessen zu behaupten, ich könnte all diese möglichen Einflussfaktoren
überschauen und rein auf Basis hypothetischer Überlegungen sinnvolle
Schlussfolgerungen ableiten. Nicht umsonst beschränken sich die meisten Studien
darauf, Beobachtungen zu formulieren und nur in den seltensten Fällen werden
vage Vermutungen zu deren möglichen physiologischen Ursachen geäußert. Das ist
für Sie aber auch nicht weiter relevant, denn was hilft es Ihnen zu wissen,
dass 27,4 Stunden die ideale Fastendauer wären, wenn Sie diese nicht dauerhaft
umsetzen können und dann nach kurzer Zeit frustriert aufgeben? Eines haben die
bisher betrachteten Studien doch in jedem Fall gezeigt: Alle vorgestellten
Varianten funktionieren. Von daher sind Sie an dieser Stelle als Ihr eigener
Studienleiter gefragt. Fangen Sie klein an und tasten Sie sich schrittweise
weiter voran. Beobachten Sie dabei die Auswirkungen unterschiedlich langen
Fastens auf Ihre Laune, Ihre Leistungsfähigkeit, aufkommende Hungergefühle und
natürlich Ihr Gewicht. Damit Ihre Ergebnisse auch aussagekräftig sind, ist es
allerdings wichtig, dass Sie sich für jede Variante, die Sie ernsthaft in
Erwägung ziehen, mindestens zwei Wochen Zeit nehmen.
Auf der Suche nach Ihrem idealen Kurzzeitfasten-Programm,
müssen Sie natürlich nicht zwingend ein und dieselbe Variante als Dauerlösung
praktizieren. In den letzten Kapiteln hatte ich Ihnen ja bereits Beispiele
genannt, wie Sie die Fastendauer auch innerhalb einer Woche variieren können.
Diese Wochenprogramme können Sie dann ebenfalls in verschiedenen Ausprägungen
gegeneinander testen. Beispielsweise, indem Sie zunächst zwei Wochen lang von
Montag bis Freitag 16 Stunden und von Samstag bis Sonntag 18 Stunden fasten.
Als Vergleich könnten Sie dann zwei Wochen lang ausprobieren, wie es für Sie funktioniert,
wenn Sie am Mittwoch, anstatt 16 für 18 Stunden und dafür von Samstag auf
Sonntag für 24 Stunden fasten. Ich kenne sowohl Leute, die mit täglichem 16/8
erfolgreich sind, als auch solche, die nur zweimal pro Woche für 24 Stunden
fasten und auch damit ihre Ziele erreichen. Ihrer Kreativität sind in dieser
Hinsicht also keine Grenzen gesetzt. Wenn ein Ansatz für Sie zwar mit Blick auf
die Umsetzbarkeit gut funktioniert, aber auch nach längerer Zeit nicht die
gewünschten Ergebnisse bringt, sollten Sie sich gut überlegen, wie radikal Ihre
Anpassungen sein müssen, um Erfolge zu erzielen. So dürfte es meist deutlich
sinnvoller sein, Ihr realisierbares 16/8 Konzept mit einem 24-stündigen
Fastentag zu ergänzen, anstatt gleich auf alternierendes Fasten mit
ausschließlich 24-stündigen Zyklen umzusteigen. Solche radikalen Veränderungen
führen nämlich häufig erst recht zu frustrierenden Erlebnissen und am Ende
vielleicht dazu, dass Sie das Kurzzeitfasten komplett aufgeben, obwohl Ihnen
vielleicht bereits eine kleine Anpassung zum Durchbruch verholfen hätte. Denken
Sie auch immer daran, dass Sie keine Diät machen, bei der Sie in möglichst
kurzer Zeit viel abnehmen wollen. Sie sind auf der Suche nach einem
Ernährungsprogramm, mit dem Sie dauerhaft gesünder und schlanker werden, ohne
sich je wieder Gedanken über Diäten und Kalorienzählen machen zu müssen. Von
daher sollten Sie zuallererst herausfinden, mit welcher Fastendauer Sie sich
auch dauerhaft wohlfühlen und nur in den seltenen Fällen, in denen Sie damit alleine
nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen, sollten Sie durch kleine Adaptionen
feinjustieren. Eventuell können Sie auch Ihren Fastenzyklus unverändert lassen
und stattdessen durch eine Verbesserung der Nahrungsqualität oder ein wenig
sportliche Betätigung zu den gewünschten Resultaten kommen. Welchen Stellhebel
Sie für Ihr Feintuning wählen sollten, hängt letztlich vor allem davon ab, was
für Sie in der jeweiligen Situation am leichtesten umsetzbar ist.
Grundsätzlich sollten Sie dem Konzept Zeit geben und sich
auch dann nicht entmutigen lassen, wenn die ersten Ergebnisse noch nicht so
sind, wie Sie sich das erhofft
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