Gesund und schlank durch Kurzzeitfasten: Wie Sie Ihre Ernährung selbst bestimmen und ganz ohne Diät abnehmen (German Edition)
viel
spannender als große Tabellen, die mit Wochentagen und viel zu kleinen
Mahlzeiten gefüllt sind. Außerdem bringt es Ihnen deutlich mehr, wenn Sie,
anstatt unreflektiert irgendwelchen Vorgaben zu folgen, feststellen, dass eine
insgesamt gesunde Ernährung im Prinzip erstaunlich einfach ist. Dann können Sie
sich nämlich anschließend darauf konzentrieren, am eigenen Leib zu erkunden,
wie sich bestimmte Anpassungen Ihres Speiseplans und eine höhere Qualität beim
Essen auf Ihre Leistungsfähigkeit und Ihr Wohlbefinden auswirken. Dank des
Kurzzeitfastens haben Sie die idealen Voraussetzungen für eine solche
Entdeckungsreise. Es ist nämlich wirklich erstaunlich, was für einen
Unterschied man plötzlich in Bezug auf den tatsächlichen ‚Nährwert‘ von
Lebensmitteln feststellt, wenn der Organismus nicht mehr in einem ununterbrochenen
Verdauungsmodus verharrt. Bei meiner Frau und mir führte diese Sensibilisierung
zum Beispiel dazu, dass wir uns seit dem Ende meines Experiments (um dieses
nicht zu verfälschen hatte ich meine Nahrungsauswahl in den ersten sechs
Monaten möglichst unverändert gelassen) deutlich fleischärmer ernähren. Zum
einen, weil wir beide festgestellt haben, dass uns Fleisch gerade als erste
Mahlzeit nach dem Fasten ziemlich schwer im Magen liegt und zum anderen weil
uns Obst und Gemüse in nahezu jeder Variation auf einmal überraschend gut
schmeckt.
7.2 – Die Ernährung
unserer Ur-Ahnen
Sinn und Unsinn sowie Vor- und Nachteile unterschiedlicher
Diät-Muster zu analysieren würde nicht nur den Rahmen dieses Buches sprengen,
sondern brächte Ihnen obendrein keinen Mehrwert. Schließlich lautet die
eigentliche Botschaft ja, dass Sie derartige inhaltliche Einschränkungen beim
Essen gar nicht brauchen, um gesund und schlank zu sein. Allerdings gibt es
eine Diät, die sich zunehmender Popularität erfreut und die in gleich zweierlei
Hinsicht gut in dieses Buch passt. Denn zum einen hatte ich eine sehr ähnliche
Theorie bereits bei den Gründen für die Wirksamkeit des Kurzzeitfastens ins
Spiel gebracht und zum anderen lässt sich daran sehr schön eine andere
Kernaussage von mir herleiten. Aber der Reihe nach. Die Diät von der ich rede,
ist die im Englischen auch als ‚Paleo Diet‘ bezeichnete Steinzeitdiät. Die
eigentlich recht einleuchtende Grundaussage der Erfinder dieser Ernährungsform
lautet, dass unsere heutige Ernährung sich deutlich von dem Unterscheidet,
woran sich unser Organismus in Jahrmillionen der Evolution angepasst hat. Daher
wird eine Ernährung mit möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln empfohlen, wie
sie auch unseren frühen Vorfahren zur Verfügung stand. Daraus wird dann eine
Ernährung abgeleitet, die sich, abgesehen von dem hohen empfohlenen
Fleischkonsum, auch aus Sicht aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse als
durchaus gesund bezeichnen lässt. Außerdem hatte ich die Tatsache, dass
Viehzucht und Ackerbau ebenso neue Phänomene sind, wie die ständige
Verfügbarkeit von Nahrung, ja bereits in einem anderen Zusammenhang aufgezeigt.
Wenn also aus eben diesen biologisch-historischen Gründen kurze Fastenphasen
gut für unseren Körper sind, müsste sich diese Logik doch auch für die
Zusammensetzung der Nahrung übertragen lassen, oder?
Wenn Sie bei dieser Überlegung zustimmend nicken, dann haben
wir definitiv etwas gemeinsam. Denn so habe ich auch reagiert, als ich bei
meinen Recherchen zum Kurzzeitfasten auf diese Theorie stieß.
Selbstverständlich habe ich es nicht dabei belassen zustimmend anzuerkennen,
dass dieser Ansatz sehr logisch klingt und entsprechend auch stimmen müsste.
Stattdessen habe ich angefangen zu recherchieren, ob sich die Behauptungen, die
jene Paleo-Befürworter in Bezug auf die Ernährung unserer Vorfahren aufstellen,
denn auch belegen lassen. Schnell musste ich feststellen, dass dieses Thema
durchaus komplex ist und eine Vielzahl an Facetten beinhaltet. Denn während die
Anhänger dieser Ernährungsform durchaus mit wissenschaftlichen Erkenntnissen
aufwarten können, die ihre Aussagen untermauern, lässt sich auch sehr schlüssig
argumentieren, dass die heute propagierte Steinzeit-Ernährung in etwa so viel
mit der tatsächlichen Nahrung unserer Ur-Ahnen gemeinsam hat, wie ein Fahrrad
mit einem Formel 1 Boliden.
Wenn Sie dieses Thema interessiert, sollten Sie sich
übrigens unbedingt den entsprechenden Vortrag von Christina Warriner bei
Youtube ansehen. [53] Dort wird meine kurze Abhandlung
über die logischen Fallstricke
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